Deutschsprachige Chronik des Klosters Aldersbach von Abt Gerard Hörger

herausgegeben von Robert Klugseder


Daten zu Leben und Wirken Abt Hörgers

Gerard wurde um das Jahr 1610 als Sohn von Georg und Anna Hörger in Kempten geboren. Als junger Erwachsener fand er gegen Ende des Abbatiats von Michael Kirchberger (reg. 1612-35) als letzter von insgesamt 27 Novizen Aufnahme im Kloster, darüber berichtet Hörger selbst in seiner Chronik. Zum ersten Mal nachweisen lässt sich Gerard im Jahr 1629 als Logik-Student an der Universität Ingolstadt. Bereits in der Bestätigungsurkunde für die Wahl des Abtes Matthäus Gschwendt vom 15.07.1635 tritt er als Subprior auf und bestätigt die Rechtmäßigkeit der Wahl als Zeuge mit seiner eigenhändigen Unterschrift (Gschwendt stammte übrigens auch aus Kempten). Kurz darauf übernahm er das Amt des Priors. Für insgesamt acht Jahre lässt er sich zudem als Beichtvater der durch Aldersbach betreuten Zisterzienserinnen im Kloster Seligenthal in Landshut nachweisen. Am 08.01.1651 wurde Gerard zum Abt des Aldersbacher Tochterklosters Gotteszell gewählt, bereits kurze Zeit später, nach dem Tod von Abt Matthäus, übernahm Hörger dieses Amt am 19.03.1651 auch in Aldersbach, wobei er auf das Gotteszeller Abbatiat erst im Oktober 1657 verzichtete. Als Abt wirkte Gerard auch im Kloster Walderbach, dessen Wiederbegründung zu dieser Zeit im Auftrag des Kurfürsten von Aldersbach aus betrieben wurde.

Im Jahr 1746 fasst der Klosterchronist P. Michael Mannstorff das Wirken und den Charakter Hörgers folgendermaßen zusammen: „Bey grossen Herren ware er sehr wohl angesehen, und fast bey jederman, sonderbahr bey denen Unterthanen, seiner Gütthätigkeit halben, die er ihnen als durch Krieg erschöpften angedeyen liesse, sehr beliebt; er führte verschiedene theils angefangene, theils neue Gebäude [aus], und erstreckte seine löbliche Regierung des Closters biß in die 18 Jahr, nach deren Verlauf er solche sambt allen Zeitlichen verliesse den 9. October 1669. Sein Grabmahl wurde mit Marmor bedecket, welches nebst der Kirchen-Thür zu sehen.“ Verstorben ist der Abt bei einem Visitationsbesuch im Kloster Seligenthal an einem Schlaganfall. Sein Leichnam wurde in feierlichem Zug, an dem sich insbesondere das ganze Regierungskollegium beteiligte, zur Isarlände in Landshut begleitet und dann auf dem Wasserweg bis Vilshofen und von da auf dem Landweg nach Aldersbach gebracht und dort bestattet. Der Grabstein ist heute noch erhalten.

Zusammenfassend ist Abt Hörger als einer der herausragendsten Prälaten Aldersbachs einzuschätzen. Ihm gelang es nach den Schreckensjahren des Dreißigjährigen Krieges, die v.a. für die Klosterwirtschaft, die Untertanen und auf den Personalstand verheerende Auswirkungen hatte, in kurzer Zeit zu konsolidieren. Ähnlich erfolgreich wirkte der Abt auch im Kloster Gotteszell.

Die große Bedeutung Hörgers als Ökonom spiegelt sich in verschiedenen Akten wider, die im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München erhalten sind. So das überwiegend von Hörger selbst verfasste umfangreiche Mischamtsbuch Kloster Aldersbach Amtsbücher und Akten 364, das, neben Urkundenabschriften, Besitzverzeichnissen und Abschriften anderer Dokumente auch das Autograph der hier edierten Chronik enthält. Vermutlich auf seine Anweisung hin wurde ebenfalls das vielbeachtete Grabsteinbuch des Klosters angefertigt, das Zeichnungen und Kommentare aller damals in Kloster und Kirche vorhandenen Grab- und Gedenksteine enthält. Dieser Codex beinhaltet auch eine Zeichnung des Grabsteins Hörgers (siehe Abbildung), jedoch noch ohne die Angabe seiner Lebensjahre und seines Sterbedatums, was darauf schließen lässt, dass Hörger selbst den Stein noch zu seinen Lebzeiten anfertigen hatte lassen.




Informationen zur Chronik

Das Autograph der Chronik von Abt Hörger ist, wie bereits erwähnt, Teil der Archivalie BayHStA KAAA 364. Der Sammelcodex, v.a. ein Mischamtsbuch, enthält auf den Seiten 1-137 die Geschichte von Aldersbach, in frühneuhochdeutscher Sprache verfasst und in Kurrentschrift niedergeschrieben, die inhaltlich von der ersten Klostergründung (um 1120) bis zu Abt Michael Kirchberger reicht. Darüber hinaus ist eine bis zum Jahr 1648 dauernde Historia zum Dreißigjährigen Krieg enthalten. Die Chronik beruht für die Zeit von der Gründung bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts im Wesentlichen auf den in lateinischer Sprache abgefassten Jahrbücher des Aldersbacher Abtes Wolfgang Marius (reg. 1514-44, deutschsprachige Edition: Hubert Kalhammer, Jahrbücher oder Chronik des Hauses (Klosters) Aldersbach, herausgegeben von Bruder Wolfgang, Abt, in: Robert Klugseder (Hg.), 850 Jahre Zisterzienserkloster Aldersbach. Festschrift zur Feier der 850. Wiederkehr des Gründungstages des Zisterzienserklosters Aldersbach, Vilshofen 1996, S. 49-165, deutsche Übersetzung, unter Mitarbeit von Alois Kapsner).

Für den Zeitabschnitt von Abt Wolfgang Marius bis Abt Michael Kirchberger bietet Hörger viele neue Erkenntnisse zur Klostergeschichte und zur Geschichte der Wallfahrt Sammarei. Vor allem auch die Hinweise auf die Bautätigkeit der Äbte und die ökonomische Situation zu den Amtsübergaben am Ende der jeweiligen Abbatiate stellen wertvolle Informationen dar, die hier weitgehend unikal überliefert sind. Für die Chronik des Dreißigjährigen Krieges gibt Hörger überwiegend wortgleich eine gedruckte Historia von Johann Augustin Pastorius wieder (Europaeischer Newer Teutscher Florus: [1] : Europaeischer Newer Teut. Florus von allen denckwürd. Kriegen, Friedenshandl. v. notablen Geschichten de A: 1618. biß 1659., Frankfurth am Main 1659). Nur in zwei Fällen ergänzte Hörger kurze Beschreibungen von Ereignissen, die für das Kloster bedeutend waren. Spätere Hauschroniken, wie die bereits erwähnten „Epitome Chronicorum Alderspacensium“ von P. Michael Mannstorff (OCist), gehen für die Zeit bis Abt Kirchberger im Wesentlichen auf die Vorarbeiten von Marius und Hörger zurück, geben diese aber nur teilweise wieder.

Die Archivalie BayHStA KAAA 497 enthält ebenfalls einige Seiten der Chronik Hörgers. Ob es sich hier um den Entwurf handelt, konnte noch nicht letztgültig bestimmt werden. Die Schreiberhände sind mindestens sehr ähnlich, wenn nicht sogar identisch.

Die originale Orthographie wurde beibehalten, auch die Groß- und Kleinschreibung. Eine digitale Edition der Chronik mit synoptischer Gegenüberstellung von Faksimile und Transkription steht hier zur Verfügung. Diese digitale Edition im Kodierungsformat der Text Encoding Initiative (TEI) wird allerdings nicht mehr aktualisiert und enthält Transkriptionsfehler.

Die folgende Transkription enthält die Aldersbach betreffenden Abschnitte der Chronik, auf die Wiedergabe der oben genannten Abschrift der Historia des Dreißigjährigen Krieges von Pastorius wurde verzichtet (in der TEI-Fassung ist diese Historia enthalten).

Mit der digitalen Edition der Hörger-Chronik konnte ein Desiderat der Erforschung der Geschichte des Zisterzienserklosters Aldersbach geschlossen werden. Die Edition stellt zudem eine bedeutende kulturhistorische Ressource für die Bayerische Geschichtsforschung dar.




Alderspachische Stüfftung Unnd Herkhomen, Auß Uralten Taflen unnd Alderspachischen Cronic Herrn Abbtens Wolfganngi Hergenommen Unnd bewißen Auß einer Uralten Taffel.


Der Gottseelige Unnd Wundterbahrliche Wanndel deß Heilligen Ottonis des Sibennten Pischoffs zu Pamberg, hat vor Gott Wol verdiennt, daß seines Lobs in Ewigkheit nicht vergessen werde, alß welcher in disen Zeitlichen Leben, alß ein Gethreuer Hürtt villen Gotesforcht unnd Tugent zugeben gethreue hilf unnd vorschub gelaistet. Unnd gleich wie Er in Gott ergebener Heilliger mann war, hat Er sich höchsten Fleiß angelegen sein lassen. Geistliche orth zustüfften, damit Er sonnderbahrlich auf dise weiß, die Ehr unnd Lob Gottes unnd der Seelen Heyl befördern möchte, gestalt unnder allen seinen Hochrüehmlichen Werckhen. Er in unnderschiedlichen Provincien Fünffzehen Clösster unnd unnder dennen Auch das unnser von neuen erhebt, unnd datiert, unnd dasselbige dem Probst Ascuino unnd dessen mit brüedern Canonicis Regularibus vermög offenen Privilegio unnd Freyheit ybergeben.

Zuvor aber unnd ehender der orth in völligen Pau gebracht worden, ist diser Heillige mann umb das Jahr M:CXXXIX, auß diser Welt verschidten. unnd unnder die Zahl unnd Himlischen Glory der außerwöhlten erhebt worden, unlanngst nach disem haben angeregte Canonici den orth Widerumb verlassen, unnd annderwertlich sich nider gelassen, deswegen derselbe dem Cistercienser orden so damahlen zu blüehen anfienng, Unnd wegen seiner Heilligkheit unnd rainen Geistlichen Wanndel von jedermann Hochgehalten wurde, Im Jahr .1146. einverleibt, und die Regierung deß Clossters dem Ersten Abbt Sifrido auferlegt worden, wie dann darvor gehalten würdt das unnser heiliger Vatter Bernardus, welcher derzeit mechtig, unnd bey allen Fürsten [S. 2] in grossen Ansehen stundte auch damahlen zu Bamberg Khayser Conrado dem drütten sich befanndte, bey dem Bischof deß Heiligen Ottonis Successorn die gedachte Verenderung erlanngt habe.

Disenn khosstbaren Anfanng des Heiligen Ottonis haben die Wol Edle Herrn Eberhardus et Ratoldus von Eckhenheimb, Eberhardus von Sunzingen Cfrt. Gunzingen, Rudbertus et Calochus von Alderspach, mit reichen Schanckhungen vermehrt, dann nach dem selbigen in der Nachberschafft unnd unweit von dem angefanngenen Closster, ihnne vonn dero Voreltern ererbte Güetter besessen unnd entschlossen, daß zeitlich umb daß Ewig Zuverwechßlen, haben Sye dann Allmechtigen Gott seiner Glorwierdigsten Mueter Mariae, unnd denn dahin geordneten Briedern unnderschidtliche Güetter unnd Gründt geopfert.

Nachdem nun die Cistercienser dahin eingesetzt worden, ist das Closster Alderspach allgemach villen widerwerttigen weltlichen Ansössen durch sorgsambe Aufsicht fleissiger Praelathen unnd Religiosen, unnd den Seegen Gottes in jezt schwebenten vermöglichen stanndt erwachsen, Welches der Allmechtige zu seines Heiligen Nammens Ehr unnd Lob, sambt dessen Inwohnern, Verrmer unnd jederzeit erhalten unnd beschizen wolle.

Von dem Anfang Stüfftung Unnd Herhkommen deß Clossters Alderspach auß der Alderspachischen Cronic H. Abbtens Wolfganngi das Erste Capitl.

Nachdem ich mir vorgenommen den Ersten Anfanng deß Clossters Alderspach zu eröffnen, fehlt mir gleich ein verwickhlete verhinderung in weeg, weme die Erste Fundation dises Closters zuzuschreiben seye, weill biß dahero das geschrey behaupten wollen, daß die derzeit wolgebornne Graven von Alderspach Rudbertus unnd Calochus gebrüeder unnser Closster anfangs erpaut haben sollen. Welchem ich auß ursachen, wie nach gemelt werden soll, so leichtlich [S. 3] nicht glauben zuestellen khann. Sonndern halte darvor daß S. Otto der sibennte Pischoff zu Pamberg, deß Nammens der erste unnsers Clossters wahrhaffter unnd ungezweifelter stüffter seye, wie auß einer Legent unnd anndern authentischen schrifften, genuegsamb erschauet. Dann im Jahr unnser erlösung .1139. Hat angeregter Heilliger Pischoff Otto auf Anhalten Ascuoni welche Er daselbst angefanngen zu pauen, sambt der Khürchen bey St. Peter, unnd Zehenndten welche Er durch einen Wechsel gegen Siben Güettern vonn Regimaro Pischoffen zu Passau erhalten, unnd einem Theill deß Nortwaldts Caintzto Hart Gott unnd S. Peter, alß Patronen des orths aufgeopfert, unnd verordnet daß daselbsten der Gründer nach der Regel S. Augustini lebten unnd gewaldt haben sollen, einen Probst unnd Advocaten zu erwehlen, Wie auß seinen privilegio so noch verhanndten mit mehrern erscheinet.

Ehenndter aber die Khürchen völlig verferttigt worden ist diser Heillige Mann eben in dem Jahr, in Gott von disem Jamerthall verschiden. Wie nicht weniger Regenbertus Pischoff zu Passau in dem Er die stüfftung und unnd Donation deß Heiligen Ottonis durch sein ersuechen von dem Probst Ascuino confirmirt disen Gottseeligen Vatter Ottonem in seinem privilegio unnserm Fundatorn unnd Stüffter mit claren worthen nennet, yber daß erkhennen beede Pischoff zu Pamberg Johannes und Berancho in dem Brief darinen Sye vergunt unser vich in dem Nortwaldt oder Hardt zu waidten, unnser Closster vor ein Ansechentliche Pflanzen halt unnd auspricht, Ist dahero unnser meinung von unnsern stüffter desto sicherer, weil selbige mit unnsern originalibus unnd Stüfftbriefen zum öffteren yber ains stimet, Wollen Aber jezto von disen Edlen Herrn reden, welchen die erhebung vnnßres Clossters zuegeschriben würdt, weill Ich nicht in Abred sein wil, das Sye zu Aufrichtung dises Clossters auch etwas gethonn haben, zumahlen darfür gehalten würdt daß gedachter Ascuinus der Dritte Probst unnserer Khürchen gewesen, dahero villeicht unndter seinen vorfahrern oder doch in vorhergehenten Zeiten gebracht: daß Nemblich ein Schloß nicht weit vom Closster gelegen, abgebrochen, Unnd die materialia zu deß Clossters Bau angewendet seyen worden. [S. 4] Daß aber an angelegten orth niemahlen ein Schloß gestanndten seye, wil ich zwar nicht gar verneinen, khannß aber auch nicht bestatten, Weil das gemeine geschrey, welches biß dahero sovil golten, so gar lähr nicht sein khann, Darneben aber die Anzeigungen, so vor Augen stehen Daß aigentliche ansehen nicht haben, noch so erkhentlich sein daß Ich glauben khonnte es sey an dem orth ein Schloß gestanndten: ohneracht, daß an dem orth angrenztede Holtz den nammen darvon biß dahero erhalten, Sonndern bin der mainung das ohn lengsten, unndter dem Abbt Conrado dem zehennten alß zwischen Herzog Heinrichen Unnd dem Graven von Halß Krieg entstanndten, unnd gedachten Fürsten Khriegsvölckher etliche tag bey unnß still gelegen, die Soldaten zu ihrer versicherung an dem orth, da das Schloß des gemeinen geschrais falschen wohn nach gestanndten sein solle, aufgeworffen haben.

Derowegen wür das Schloß, von dem wür nichts lesen, wollen beruehen lassen, daß ist gewiß, daß der Grundt unnd Bezirkht auf welchem das Closster jezo stehet, vor Zeiten ein khleines Dörffle gewesen Alderspach genannt, in vier Höff abgetheilt, welche nachgesezter massen zum Closster khommen seindt, aines von Rudtberto von Alderspach, vonn dem hernach soll gemelt werden; das annder hat Adalranus de Cambe advocatus der Clossters ad: S. Margretham zu osterhoven, auf ersuechen Ottonis denn Prüedern vor ein annders Gueth in Ulvendorf vertauscht, daß dritte Gueth haben die Prüeder zu Alderspach in beisein Reinbarts Pischoffen zu Passau um zwo Sölder in Limbach unnd Pernthall eingetauscht.

Deßgleichen hat Rapato Grave zu Orttenburg ein Gueth Heinrich Von Helpenau innengehabt, vor ein annders in Eckhenheimb unserer Khürchen zuegeaignet, auß dem erscheinet nun ohnwidersprechlich das vorgedachte Edle Herrn, welchen daß gemeine Geschrey, [S. 5] die Stüfftung unnd fundation zuegeschriben wenig in Alderspachischen Grundt besessen oder Zu unnser Khürchen geopfert haben.

Wann aber die Erste Stüfftung oder einsechung unnsers Clossters geschehen beliebt in gegenwarth khürzlich darvon zuschreiben, unnd wie wol ich vleissigist unnsere Annales durchsucht, habe Ich doch wenig Khündten daraus erfahren: Alß das der Herr Otto in seinem privilegio so Anno .1139. gegeben worden hiesige Khürch welche Er angefanngen hat zupauen Probsten Ascuino unnd seinen Prüedern ybergeben. Ist derentwegen muetmässig es sey ein khleines zuvor die Erste Grundtvesst unnserer Khürchen gelegt worden. Doch wann es also wie das gemaine Geschrey ist daß Ascuinus der drütte Probst dises orthes gewesen (. welchen ich doch vermeine Er Sey der Erste gewesen .) so ist es glaubwürdtig, daß dises Closster umb daß .1120iste Jahr Nach Christi Geburth angefanngen zupauen. Unnder dessen haben wenig Canonici oder Chorherrn im hiesigen orth mit schlechter Nachrung versehen doch in etwas durch frommer Gottseeliger Leithen Freygebigkheit erhalten, Gott gediennt biß sye enndtlich durch den H. Otto heiffiger begabt worden, dannoch aber hat sich auch dise des H. Ottonis Freygebigkheit nit also erstrockhet das, das gebey hette khündten neben annderer nothwendtigen Außgaben gefierth werden, Vornemmblich weillen Er schonn in dergleichen Gottsförchtigen Werkh vill Guethatten heiffig spüren lassen, dann Er neben erpauung unnderschiedlicher Zellen würkhlich .15. Closster eintweders von Grundt auf erpauen, oder doch auf das wenigste Bericht unnder welchen auch daß unsrige unnd zwar daß .13. gewesen, so Er aber wegen seines unzeitlichen hinscheidens nit volkhommentlich erpauen mögen, derentwegen benänndte Canonici oder Chorherrn wegen schlechtes einkhommen nach seinem Todt den orth verlassen, Unnd dem Heil. Cistercienser orden (. dessen Minich damahlen arbaitsamb unnd der armueth gewohnt .) Gegenwerttiges Closter eingeraumbt worden, daß aber die Canonici etlich Jahr vor dem Todt Ottonis alhier gewessen erscheinet auß privilegiis aldieweillen [S. 6] der Herr Marggraf Leopoldus (. welcher Anno .1136. ein H. endt genommen .) einen weingartten negst Crembß zu St. Peter gehörig alles Diennst Frey gemacht hat, dessen Exempel sein Sohn Luitpoldus (. welcher durch denn Kayser Conrad Fürst in Payern eingesezt worden .) nachgevolgt unnd ebnermassen einen Weingartten dem Closster gantz Frey gemacht, yber daß würdt auch Rutbertus von Alderspach sambt Gottpoldo von Sattelbogen in einem privilegio welches zu Wündtberg oder Widenberg aufgehalten würdt unnd anno .1104 [1140]. gegeben worden für einen Zeigen benannt. Da Nemblich Adelhardis Gravin von Pogen sambt Iren Söhnnen, in dem Sye denn Geistlichen schutz oder Advocatia yber Widenberg gehabt, Abbten Eginoni erlaubt, das Sye khönnen einen Abbten erwehlen, auß welchen glaubwürdtig ist daß umb selbe Zeit Hiesiges Closster seinen Anfanng genommen. Dann umb selbe Zeit ist ein gueter Thaill der Clösster in Payrn auß sonnderbahrer schickhung Gottes unnd frommer Leithen Freygebigckheit gestüfft worden, unnd wil vil darfür halten, ist das erste oratorium oder Khürchen aldorten gestanndten, wo vor Zeiten St. Catharinae Capellen (. ist anjetzto das öpfel gewelb negst dem Fuxberg; unnd obletheißl .) gewesen, Ja eben die speiß vermeine aber daß zu Zeiten Herrn Abbten Wolfgangs die speiß an einem anndern orth gewesen alß anjetzo .) wie muetmässlich ist solle auch ein Capellen gewesen sein, weillen darinnen noch nit lanng vor benannten Abbt Wolfganng Khreitzer so in Khürchen an wänndten gemahlt werden gespürt worden, dann auch nit weit darvon vor Zeiten ein begrebnuß mueß sein gewesen, weillen nit langst gar vil Todten beiner aldorten außgegraben worden, obs aber bainer der Christen oder der Haiden sein khann nit leichtlich affirmirt werden.

Sancti Petri ausser des Closters Capell, anjetzo die Pfarrkhürch so S. Otto hiehero geschenckht hat, ist .274. Jahr zuvor gestanndten ehe der Cistercienser orden hiehero introducirt worden. unnd wie etliche melden ist solches Gotshauß vonn Clossterfrauen bewohnt worden. [S. 7]

Unnßer Lieben Frauen Capell aber zu Wenng ist ungefehr eben umb die Zeit gestüfft worden umb welche daß hiesige Closster dann der Altar (. der vor Zeiten darinnen gestanndten .) ist umb das Jahr Christi .1134. vonn den Edlleithen So zu Wenng gewohnnt aufgericht unnd datiert worden.

Das erste oratorium so der Hl. Otto angefanngen zupauen ist durch Manegoldum Pischoffen zu Passau anno .1207. den Tag nach Catherina geweiht worden.




Der Alderspachischen Cronic. das .3. Capitl.

Die Feder noch ferrers zu brauchen, unnd vonn den Guethatten unnserer Ersten Stüfftern zueschreiben, soll der Günstige Leser von mir wissen, das Ich in unnsren Prieflichen urkhundten, unnd Püecheren vonn Eberhardo von Eckhenheimb, von Eberhardo von Sunzingen, wie auch Calocho von Alderspach, gantz unnd gar nichts fündt unnd lüse, Stehe doch darbey in diser mainung, das auch dise obgedachte herrnen, zu unnserer Khürchen Unnd Gotshaus (. massen dann Irer Nammen in unnserm Tottenbuech aufgezaichnet, unnd dero Adeliche Insignia unnd wappen aufbehalten werden .) etwas vermacht unnd geschenckht haben, sey khain lähres geschrai unnd muethmassung khann aber durch Hinlassig: unnd unachtsambkheit der Ersten religiosen geschechen sein, daß so gar kheine gewisse Fuesstapfen unnd Zaichen von disen Guethatten, den Nachkhumlichen sein unnderlassen worden, Von Ratoldo aber erst gedachten Eberhardts von Eckhenhaim, wie mann sagt, leiblichen Prueder, fündte Ich daß Er etliche Güetter zu unnserern Gotshauß gegeben unnd vermacht. [S. 8] Dise Adeliche Männer, haben negst bey Mitterhag, nit weit von Eckhenhaim Ir Schloß, welches dermahlen ganntz verwisst, unnd nit Ainiges wahrzaichen darvon zesechen, wie auch ihr herschafft, welche der Graf Zu Orttenburg inhat, auß vätterlichen ererbt ingehabt.

Von Rudberto von Alderspach aber, hat unnd meldet unnßer Fundation unnd Schanckhung Puech sovil das nemblich zwen Freyen stanndts Männer unnd Menschen, Bruno und Rudberdus ein Guett in Alderspach, von Herbetone unnd seiner Schwöster an sich gebracht: Welches nachmals Rudbertus durch vill Jahr ohnne ainige widerredt ingehabt, unnd alß dann mit gewaltthattiger freyer hanndt, sambt allen seinen Guettern, Zu Pamberg in beisein des Römischen Khönigs unnder viller Fürsten, auf den Altar deß Heilligen Martyrers Georgii gelegt, unnd den Gott dienenten Brüedern Zu Alderspach zu nutzen unnd zu gebrauchen geschenckht, diser also gethonner Schanckhung Privilegia mit mehrern ihren Zeugen sollen wie man sagt, Zu Pamberg unnd Passau aufbehalten werden.

Das aber dise unnserem Gotshauß, von mehrgedachten Männeren geschenckhte Güetter gar wenig unnd nit gar gross und vornemmen gewest, ist leichtlich auß dem zueschliessen. Dann Eugenius Pabst, der disem Gotshaus daß Erste Privilegium gegeben, hat gar wenig Güetter darinen außtruckhlich benennt.

Innocentius aber der drütte. unnserem Closster, alß es sich schon in reicherem stanndt befundten, mit dergleichen apostolischen gnaden Vorsechung zuthuen, erzellet die Güetter unnder einer mehrerer Anzahl.

Zu deme wann dise gedachte Stüffter, unnserm Gotshauß so große unnd ansechliche Guetthaten hetten gethonn, unnd Stüfftung gemacht [S. 9] hetten Sye Zweifelsohnne durch dise ein ansechliche Begrebnuß verdiennt, wie gemainelich bei anndern Gotsheusern Stüfft: unnd Khürchen zusechen ist, Wurdte auch der Erste Probst unnd seine Canonici, so undanckhbar nit gewest sein, daß Sye ihren Stüffter mit einer Ehrlich unnd gebürennden Begrebnuß unnd Grab verehrt. Nun aber haben Sye alhie nit allein khaine dergleichen annderorths gewondliche Begrebnuß unnd grab. Sonnder man waiss auch so gar nit wo ihre Leiber begraben: Ob zwar etliche mainen unnd sagen, Sye ligen in dem Creuzgange vor dem analogio alwo die Prüeder auß dem Chor gehen ihre Tagzeiten verrichten, unnder einem himelfarben Stain begraben, dises sey bishero gnung von den Stüfftern.

Daß aber die Fürsten deß Loblichen Hauß Payrn, unnser Closster in seiner ersten Stüfftung mit Gnad unnd schanckhung nit begnadet, gleich wie Sye es in annderen ortheren diser Provinz unnd Lanndts Payrn gar reichlich gethonn haben, ist meines erachtens dises die ursach gewest, damahlen hate zwar das Fürstenthumb Payrn ja der mechtigiste Fürst Henricus der Stoltz oder hoffertige genannt, mit seinem Brueder Guelfone welcher denn Khayser Lotharicum mit starckher Hanndt unnd macht biß in Italia verfolgt, unnd wider die feindt des Römischen Reichs dapffere Thatten erzeigt unnd alß der Kayser Lotharicus unnder einem Hittlein nit weit von der Statt Trient gelegen gestorben, hat der Herzog Henricus alß Lotharii Tochtermann die Khayserliche Cronn unnd anndere Regalia zu sich genommen, unnd dieweill Er dazumahl in dem Reich eines hochen Nammen unnd Dignitet ware, hat Er auch seine Söhnn gedanckhen, zu dem Reich unnd Khayserlichen Cron gemacht, Nun aber ist unnder disem in denn Jahren .1139. Conradus auß Schwaben, in der Statt Coblentz zu einem Kayser erwehlt worden, der nit lanng hernach zu Pamberg ein Convent: unnd zusammenkhonnfft der Reichsfürsten angestelt unnd gehalten, darauf dann alle erschinen, allein Herzog Henricus der die Regalia [S. 10] Unnd waß zu der Khayserlichen Crönung gehörig bey sich behalten, blibe auß, dise aber herzugeben ist ihme ein Tag zu Regenspurg benent unnd vorgesezt ist zwar erschinen, die khönigliche Zierten hergeben, aber in ungnad des Khaysers darvon geraist. Ist also nit lanng hernach duch Rhat der Fürsten, ihme Henrico das Herzogthumb Payrn genommen, und Luitpoldo, des Heiligen Leopoldi frommen Ertzherzogen in Ossterreich Sohnn ybergeben worden, welcher wenig Jahr ybergelebt, dann alß er daß Payrlanndt durchsechen, ist Er zu Regenspurg in ein gefehrliche Khrankhheit gefallen, unnd dieweill sein Sün in Össterreich stundte, ist Er in dem Pistumb Passau Todts verblichen Anno .1141. 12 Calendas Novembris.

Ist also das Fürstenthumb Bayrn in die Hanndt seines Prueders Henrici khommen, unnser Henricus aber der Stoltze, ist von dem Khönig Conrado verstossen, unnd der mechtigiste were, dessen macht wie Er sich selbsten beriehmt, mit disem Symbolo a mari usque ad mare von dem Meer zu dem Meer, sich erstreckhte, Ist in khurtzer Zeit außgerecht Göttlichem Urthel gediemüettiget, Und in ein solches Ellenndt gerathen, das fasst alle seine Freindt vonn ihme abgewichen, Er allein mit .4. beglaittet unnd in Sachsen gefiehrt, unnd nach wenig Jahren aldort sein Leben geenndet.

Guelfo aber sein Brueder hat vor das Payrlanndt starckhe Khrieg gefiehrt, unnd dem Vatterlanndt durch Raub und Prennen nit wenigen schaden zuegefiegt.

Ist also unser Fürst zu der Zeit unnser Stüfftung, nur gar zustarckh betrangt, unnd von dem Lanndt vertriben worden, also [S. 11] das Er Ihme selbst unnd seinen sachen, khain Rath hat geben, weniger anndern und frembten ein Hilf leisten khündten.

In Fundationem Ecclesiae Alderspacensis Abbatis Wolfgangi Marii Tricesimi Tertii Decasticon Sustulit Ecclesiam nostram dignissimus Otto Babenbergensis Praesul sub origine prima Tunc licet exiguo censu vel iure refertam Praeposito Ascuinno Fundator credidit atque Ad Superos Anno Sanctus migravit eodem Canonici paucis sedem tenuere diebus Secedunt moniti: mox coepta ubi templa relinquunt Ordo subintravit Bernardi clarus in orbe Qui tunc per mundum primo surgebat ab ortu Virtutum et radios late spargebat in omnes [S. 13]




Alderspachische Abbten Daß Ist Khurtze Verfassung unnd Bericht der erwöhlung, Regierung, unnd Absterben aller Abbt oder Praelathen zu Alderspach, so von einsetzung des Heiligen Cistercienser Ordens von Anno .1146. biß auf das Jahr .1661. der Regierung F. Gerardi Hörger zu guet unnd bößen Zeiten Regiert haben, neben khurtzer erhollung der Stüfftung unnd Herkhommen des Closters Alderspach.

[S. 14] Einganng. Oder Khurtze Erholung von dem Ursprung unnd Herkhommen des Closters Alderspach. Wiewol vill der mainung sein, das. das Closter Alderspach von beeden Herrn Prüedern Rudbertho unnd Callocho alß Grafen zu Alderspach seye Erstlich gestüfft unnd erpauet worden, doch will solche mainung Herrn Abbten Wolfganngo nit gefallen: sondern helt steiff darfür auß gewissen ursachen das benentes Closster gestüfft unnd angefangen zupauen der Herr Pambergische Pischoff Otto, welcher ehe Er solche sein angefangnes Werckh zu enndt gebracht zeitlichen Todts verblichen, doch ist glaubwürdig das vorgedachte .2. Herrn Brüeder dem Closster auch Guettathen erwisen, massen annoch von villen darfür gehalten wirdt, das auf dem an dem Closster ligennten Perg ein Schloß gestanndten, so öfftgedachten Herrn Graven von Alderspach gehörig Ascuino Probsten alda zu erpauung diß Closster Verehrt worden, ob dem also lass Ich anndere Urtheillen, diß vermeinet vorgezter Herr Abbt Wolfgang warzu sein das wo jez daß Closster steht .4. höff gewesen, deren einer Rudbertus von Alderspach dem Closster frey geschenckht, der andere Adalramo Grafen vonn Chamb gehörig, unnd in anstatt eines anndern zu Ullendorf gelegen dem Closster gelassen, der dritte aber, haben her dargeben für 2. Güetl zu Limpach unnd Pernthall beede Prüeder von Alderspach, der .4. geherte aber Heinrichen vonn Helpenau deme darfür Rapato von Orttenburg ein anndern Hoff zu Eckhlhaim gelegen, unnd also benannten Hoff dem Closster zuegeaignet, waß sonnsten Rudberto von Alderspach, und Ratol. von Eckhlhaim dem Closster guets gethonn besiche das .3. Capitel [S. 15] Wann aber obgesetztes Closster seinen Anfanng genommen, ist nit also clar bekhandt, gewiß ists das es auf das lengst Anno. Christi 1139 sey angefangen worden, so ferrn aber gewiß viller meinung die darfür halten Ascuinus sey nit de erste sonndern der drütte Probst gewesen, ist nit unglaubwürdig Alderspach seye umb das Jahr Christi .1120. erhebt worden, die Pfarrkhürchen St. Peter ist ehe dann der Heilige Cistercienser orden zu Alderspach eingefierth .274. Jahr gestanndten, unnd also umb das Jahr Christi .872. durch Engelmarum Passauerischen Bischoffen der Hochaltar consecrirt worden.

Unnd wie etliche darfür halten ist benantes Gotshaus S. Petri von Clossterfrauen bewohnt gewesen, Wenng herentgegen ist umb das Jahr .1134. von den Edleuthen zu benantem Wenng erpaut unnd gestüfft worden.

Wiewol das Closster wie gemelt umb das .1120iste oder doch umb das .1139. erhebt unnd erpauet, so ist doch solches nit durch die Cistercienser Minich wie anjetzo, sonndern duch die Cononicos Regulares des Heil. Vatters Augustini besetzt unnd bewohnt gewesen, Weillen aber die fundation dermahlen khlein unnd gering, das sye sich nit erhalten mögen, haben benente Canonici nit allein einhöllig beschlossen, sondern auch würkhlich disen orth verlassen, unnd sich nacher Reichersperg begeben, Alß nunmehr dises der Heil. Vatter Bernardus vernommen, ist muetmassig daß Er bey Kayser Conraden bey welchem Er sich damahlen befanndte erlanngt, das mit Consens Egilberti Pambergischen Bischoffen unnd des H. Ottonis negsten nachkhömbling an statt der H. Augustiner die Cistercienser solchen orth möchten besitzen unnd bewohnnen, Welches auch also geschechen, in dem Jahr Christi .1146 dise beeder H. orden Verwexlung hat auch ein verenderung der Patronen mit sich gezogen, dann anstatt der H. Apostlen Petri unnd Pauli ist vonn den Cistercienser erkhisset unnd angenommen worden, die Heil. Gottes geböhrerin Maria; unnd St. Joannes Baptista. Das erste oratorium oder die erste Khürchen alhie zu Alderspach, ist muethmassig gestanndten, wo anjezo das öpfelgewelb für das [S. 16] Convent gesechen würdt, ob welchem die weschcammer bei dem obletheißl, unnd ist solches oratorium geweicht worden, durch Manegoldum Passauerischen Bischoff umb das Jahr Christi .1207. den 26. Novembris.




Abt Sigfrid (reg. 1146-1182)

Herr Seifridtus Erster Abbt. Der Erste Cistercienser Abbt zu Alderspach Namens Seifridus, ist von Ebrach auß Franckhenlandt alhero verordnet unnd geschenckht worden, diser gleich wie Er ein mann voller Tugent unnd Heilligkheit, also auch nit weniger ist Er vol weißhait gewesen, also das Er gleich zu anfang zu mehrerer bestättigung diser angefangenen Werkhs von Eugenio diß Nammens dem drütten Römbischen Probsten ein herrliches Priviligium erbetten unnd erhalten, in disem werden alle güetter benanntlich aber Alderspach, Gumprechting, Liesing, Gundolfing etc. unnd anndere die das Closster damahlen gehabt oder noch rechtmessig bekhommen wurden, dem Closster confirmirt unnd bestättiget, ja dises Closster würdt in sonndern schutz des Pabstischen stuels genommen, nitweniger würd auch jedem Verbotten das sich kheiner solte anmassen von jennen Gründten die, die Minich mit aigner hanndt oder Cossten Pauenten den Zehent abzufordern, Vill mehr guets het diser Gottseelige Abbt mudohter gethonn, welche aus nachlessigkheit der alten Minich nit beschriben, Er aber nachdem Er das Closster Glikhlich .36. Jahr Regiert, ist in dem Fest der empfängnuß Maria in Gott seelich verschiden, unnd im Capitl begraben worden, Anno Christi .1182. [S. 17]




Abt Eberhard (reg. 1183-1199)

Herr Eberhardus der. Annder Abbt. Nit lanng nach dem zeitlich Hintritt Abbten Seifridi Ist zu solcher würdten erhöchet worden, Herr Eberhardus, diser hat gleichförmbig den stanndt des Closters sowol in Geistlichen: alß auch weltlichen sachen vermehret, unnd weillen Adalramus von Chamb sich unrecht mässigerweis unnderstanndten den Geistlichen schutz oder Vogtey yber das Closster zu praetendieren, hat ihm Abbt Eberhardus sehr angelegen lassen seinn solches unzimbliches begern abzustellen, derentwillen Er nacher Niernberg alwo Kayser Friderich Anno .1183. sambt allen Reichsglidern sich befundten, begeben, Adalramum dises angenommnen Gewaldts angeclagt unnd vermitls Ottonis des Eilfften Pambergischen Bischoffs sovil erhalten das nit allein Adalramus von solcher praetension abgewisen, sonndern ihme Abbten Eberhardo vergundt, das Er möcht mit Zuethuen des Pambergerischen Pischoffs einen schutzherren erwöhlen, Ihme auch so ferr Er dem Closster nit nuzbar, ab unnd einen anndern außzusezen, unnd dises Privilegium hat auch nachmahlen Philippus Römischer Khönig bestättet, Ja Clements der dritte Pabst hat dem Bischoff zu Regenspurg, unnd Freising gewaldt geben Adalramum durch Geistliche Pann von solcher Gewalttäthigkheit abgehalten.

Verners hat Eberhardus von Luitpoldo Herzogen in Össterreich erhalten alß einkhommen von unnseren Güetter in Össterreich Mauttfrey herauf unnd herentgegen alle nothwenndtigkheiten hinab zufiehren. Eberhardus nach dem Er dem Closster embsig .16. Jahr vorgestanndten, ist enndtlich an St. Bartholomaei Tag .1199. in Gott verschiden.




Abt Ludwig (reg. 1199-1221)

Herr Ludwig der Dritte Abbt. Ludtwig der Dritte Abbt zu Alderspach ist geweßen ein Mann voller weißhait diser hat ebnermassen Adalramum zu Würzburg auf dem Reichstag vor Kaysern Ottone den .4.ten angeclagt, unnd [S. 18] ganncz unnd gar gespillet, Item Er hat von Babsten Innocentio diß Namens dem drütten ein Herrliches Privilegum erhalten, in welchem dem Closter die schwaig, Gumprechting, Wifling, Äzenberg, Prenberg, unnd Gneuxendorff bestättigt werden, Verners hat Er ehtliche Güetter mit Eberharden Joannstorffer Vertauscht, nachdem Er aber das Closster .17 Jahr wol regiert ist Er denn .12 April Anno .1216. gestorben.




Abt Nicolaus I. (reg. 1221-1232)

Herr Nicolauß der. Viertte Abbt. Nitweniger alß seine Vorfahrer hat auch Abbt Nicolauß daß Closster sowol in Geistlichen alß Weltlichen sachen zu jedermans Contento regiert, dann unnder ihme ist diß Closster Disciliplin in einem solchen Praedicat gewesen, das Herzog Ludtwig bewegt worden, den Zehent zu Lanndau unnd Deggendorf berürtermassen dem Closster einzuverleiben, welche schanckhung nachmahlen auch Herzog Otto alß Ludovici Sohnn bestättiget unnd becrefftiget, anjezo aber ausser der Lähren Privilegien geniessen wür nichts, unnder ihme ist der Geistliche schutz denn Herzogen auß Payrn eingehendigt, also, das, das Closster nit mehr befuegt seinem belieben nach einen Advocaten zuerkhisen, sonnder bleibt solche Advocaty bey dem Hauß Payrn Ewigelich, Nicolaus aber nachdem Er Glickhlich der Abbtey .17. Jahr vorgestanndten, stierbt den .17. 7bris Anno .1232.




Abt Anselm (reg. 1232-1239)

Herr Anßelmuß der Fünffte Abbt. Anselmus der .5.te Abbt zu Alderspach ist baldt nach absterben Nicolai rechtmessig erwehlt worden, neben dem aber das Er von Rudigero Pischoffen zu Passau die Mautt be-[S. 19]-freyung erlangt, würdt wenig von ihme gelesen das Er gefrucht, unnd wiewol muettmassig das Er schuldten gemacht doch ist solches dem damahligen Khrieg mehrers alß seinem unfleiss zuzeaignen, diser nach .6. Jeriger Regierung ruehet in Gott seelig Anno .1239.




Abt Theoderich (Dietrich) I. (reg. 1239-1253)

Herr Theodoricus der .6.te Abbt. Nach Ableibung Anselmi Ist zu diser Würdten erhöchet worden, Theodoricus diser hat Anno .1246. von dem Hochwürdigisten Erzpischoff zu Saltzburg Eberhardo erhalten Jährlich umb die H. Pfingsten ein Halb Pfundt Saltz. näckheter steckh bey der Pfannen im Häller unnd dise Freygebigkheit hat bestätt zu Ewigen Zeiten daß Hochthumb Capitl zu Saltzburg Theodoricus, aber nach dem Er .13. Jahr regiert, hat solche Purdt resignirt, waß ursache ist unbekhanndt. Actum Anno .1253. Eben von disem Theodorico besiche gleich hernach.




Abt Albert I (reg. 1253-1258)

Herr Albertus der. .7ete Abbt. Theodoricus ist in der Abbtey nachgefolget Albertus. damahlen Prior zu Rottenhaßlach, unnder seiner Regierung hat Herzog Heinrich in Payrn dem Closster erlaubt alle notturfften zu Vilshoven ohnne Raichung einiger Mautt durchzufiehren Actum Anno .1256. volgentes Jahr auch hat Alexannder Probst die Pfarr Nidern: Oberhausen dem Closster bestättigt, Abbt Albrecht aber beurlaubet die Welt umb das Jahr Christi .1258. [S. 20]




Abt Theoderich (Dietrich) II. (reg. 1258-1277)

Herr Theodoricus der .8te Abbt das annder mahl. Anno .1258. ist nach Absterben Alberti Theodoricus wider zu dem Ambt eines Praelathens erwöhlt, in diser seiner annderen Regierung hat Herzog Ludwig Fürsstenfeldt gestüfft, an welches orth von Alderspach .4. Minich sambt .2. Conversen oder Lechenbrinder unnder Anselmo damahligen Großkhellner zu Alderspach alß Abbt abgeordnet worden, dise haben solche Abbtey in höchster Armueth anfangen zu erpauen, Anselmus aber nachdem Er sorgfeltig aldort vorgestanndten, hat solche Purdt resignirt unnd wider in sein profess hauß sich begeben, unnder Theodorico auch in die Pfarr Egglhaimb oder Töttling umb Nider: Oberhausen eingetauscht, doch mit disem vorbehalt, daß, das Closster Jehrlich umb Stephani erfündtung zu Passau dem Thumb Capitl erlege .1. Pfundt Regenspurger Pfening, Item hat Er erhalten von Herzog Heinrichen das der Abbt nirgents solle verclagt werden alß zu Lanndau. Yber das hat Er ein Hauß zu Passau von Udalrico Pfarrherrn zu Hartkhürchen umb .40. lb. Pfening erkhaufft, Verners ist von Herrn Volrado Abbten zu Walderspach und dessen Convent dem Closster anstatt .80. lb. d. eingesezt worden. Der Hof unnd das Dorf sambt der Pfarr Gottstorf in Össterreich gleich von Seisenstein heryber, offtgedachter Abbt Theodoricus erhaltet auch von Pischoffen Petro zu Passau Befreyung in der Mautt, Nitweniger ist auch Anno .1275. das Closster Fürstenzehl unnder Abbt Theodorico von Herwico Thumbherrn zu Passau angefanngen und von Herzog Heinrichen vollenndet worden, dessen erste Minich zwar von Alderspach gewesen, der Abbt aber von Willering namens Waltherus. Theodoricus nachdem Er dem Closter Alderspach wider in diß .19. Jahr glickhlich vorgestanndten, gehet mit Todt ab den .14. Novembris .1277. dessen leib im Capitl begraben ligt. [S. 21]




Abt Albert II. (reg. 1277-1280)

Herr Albertus diß Nammens der annder. der .9.te Abbt. Ebnermassen ist wider nach Theodoricum zur Praelatur erhebt worden, ein Conventual unnd selber Zeit gewester Khellner mit Nammen Albertus, unnder dessen Regierung, wie auch unnder Theodorico hat das Closster Jährlich müessen wegen Recuperirung des H. Lanndts erlegen .6. March Silber, unnd die Anlag hat .6. Jahr gewehrt. Albertus hat nach dreyen Jahren die Abbtey resignirt, unnd ist Prior zu Fürsstenzehl worden.




Abt Heinrich I. von Bamberg (reg. 1280-1295)

Herr Henricus diß Namens der erste der .10te. Abbt. Anno .1280. den Ersten Sonntag in der Fassten Ist Abbt Henricus von Pamberg gebierttig unnd zu Eberach Profess zu einem Praelathen des Clossters Alderspach erwöhlt worden, diser hat des Clossters einkhommen durch seinen Vleiß sehr vermehrt, also das Er den Conventualen auch den Leienprüedern alle Malzeit ein ganntze Portion Wein (. welche zuvor nur an den Tagen da zwo Messen gesungen subminstrirt .) gegeben, Unnder ihme ist dem Closster das Jus Patronatus der Khürchen Teya in Össterreich von Geblordo Graven zu Hirschberg unnd Leotoldo von Chünringen geschanckht worden, wie nitweniger hat auch Heinrich Herzog in Payrn daß Closster mit sonndern Gaben begabt, dann er machte diß Gotshauß zu Purckhausen unnd Schärtting mauttfrey, Item Er erlaubt dem Abbten das Er möchte seine Unnderthonen selbers richten, vonn Ottone erhelt Er auch die Mauttbefreyung durch ganntz Payrn, wie nitweniger auch von den Herrn Graven von Schaumberg zu Aschau würdt Er in der Mauth befreyt. [S. 22] Ferners unnd Ihme ist auch das Closster Gottszell Abbtey Gottszehl durch Heinrichen Pföllinger, wie auch daß Spitall zu Alderspach, vonn Engelschalco Thumbherrn zu Passau unnd zu dessen unnderhalt das Schloß (. welches zu erpauung Gotszell abgebrochen .) und der Marckht Ruebmansveldten von den Herzogen in Payrn erkhaufft funtiert unnd gestüfft, Item der halbe Hof zu Gneixendorf in Össterreich von Reinhardto Pfarrherrn zu Passau bey St. Paulluß ann daß Closster abgelest worden. Entlich ist Abbt Henricus mit einer schwären Khrankheit behafft unnd bey denn Medicis Hilf dermassen gesuecht das Er nit allein zu erlangung seiner Gesundtheit nacher Regenspurg unnd Würzburg sich begeben sonndern gar biß nacher Pariss verraist. Weillen aber khein Khreüttlein wider den Todt waxet ist er nach .15. Jehriger Regierung seeligelich in Gott verschiden. den .26. Septembris Anno 1295. unnd inn dem Capitl begraben worden.




Abt Hugo (Haug) von Straubing (reg. 1295-1308)

Herr Hugo der. .11te. Abbt. Nitweniger Guetthaten hat auch Abbt Hugo dem Closter erwisen. Diser ist zu Straubing von Ehrlichen Eltern geborn, in seiner Jugent den Closster Habith zu Alderspach angenommen, nachmahlen zu Fürsstenzehl zu einem Abbten (. wiewol etliche wöllen Er sey auch Abbt zu Willeringen gewesen .) erwehlt, welcher dignitet Er auch in das zehennt Jahr vorgestanndten, nach ableiben aber Henrici ist Er zu der Abbtey zu Alderspach einhellig begert: unnd an sein statt P. Diemo Profess zu Alderspach gesezt worden, benannter Abbt Hugo gleich wie Er ein Mann voller Verstanndt also ist Er auch in den Augen der Fürsten lieb unnd werth gewesen, dahero hat Er von Herzogen Stephano [S. 23] Unnd Ottone das Jus patronatus yber die Pfarrkhürch Geyerstall erlangt, welches Bischoff Conrad zu Regenspurg sambt dem Thumbcapitl bestättigt, unnd weillen daß Closster villen ungelegenheiten wegen der Jeger unnderworffen gewesen, hat solche in Ansechung Hugonis, Herzog Stephanus abgestattet, Ferners hat Er vonn Arnoldo Pambergischen Bischoff erhalten, das unnser Vich möchte in dem Hardt gewaidet werden, also hat auch Englschalcus die Güetter zu Egolfing dem Closter gegeben, anndere villmehr müessen khurze halber geschwigen werden.

Diß aber Preiset Abbt Wolfganng nit ein wenig das Abbt Hugo habe das Wasser von Gumprechting in das Closster gefierth, ob aber diß der Prunnen oder der Milbach seye, zweifelt Er selbers.

Wunderbarlich ist was obgedachter H. Abbt Wolfganng schreibt, Cap. 19. Annalium das sich zu Zeiten Abbten Hugonis zuegetragen, Stephanus Herzog in Payrn mit seiner Gemahlen khumbt undersechens zur Zeit des Hochambts in die Khürchen, diser unerherter unnd damahlen nit zuelässlicher Zuetritt khombt den Minichen seltsamb für, also daß sye die Liechter außleschten, die Altär entdekheten, ja so gar der Priester so das Gloria in excelsis albereith angefanngen, geht von dem Altar unnd lasst selben Tag die Mess auß. Dise unverhoffte Comaedi stige Herzogen Stephano dermassen in Khopf, das wann sich der Adel nit interponiert Unnd Abbt Hugo der selber Zeit nit anwesent, sich mit dem Ordens Prauch bedachtsam entschuldtiget, das Closster in ein grosse Ungnad khommen währe, nachdem aber Herzog Stephanus verstandten das diß die Closster oder Ordens gesatz außweisten, hat Er allen Zohrn hindann gelegt unnd der Brüeder Eifer gelobt, Hugo aber, in dem Er von dem Generall Capitl von Cisterz zuruckh raiset füelle zu Heillprun im Closster in ein Khranckheit an welcher Er auch aldorten sturbe, unnd ist in dem Creutzganng begraben worden, den .16. Octobris .1308. [S. 24]




Abt Konrad I. Snabel von Budweis (reg. 1308-1330)

Herr Conradus der .12te. Abbt. Conradus von Pudweiß gebirttig unnd Profess zu Alderspach würdt in festo des Heyl. Bischoffs Martini zu der Abbtey erhebt, unnder diser Regierung ist das Closster sowol in Geistlich alß in Zeitlichen sachen woll administriert worden.

Unnd zwar ist damahlen Össterreich dem Closster woll angestandten, massen Jehrlich in die .80. Vass (. dessen eins .30: oder doch .24 Emmer haltet .) herauf gefiehrt, weillen aber sovil im Closster nit aufganngen also hat mann den ybrigen nacher Regenspurg und Landtshuet gefiehrt unnd aldorten verschleißt, nitweniger sein auch von Traidt auf der Thonau .2. oder .3. schiff Jährlich herauf gebracht worden, welche summa wegen Vertauschung der Pfarr Teya unnd Verkhauff Gottstorfs anjetzo merkhlich gemündert worden.

Sein Gebey betreffend hat Er die Capellen zu Wenng erneuert unnd gebessert, Item zu dem Schläufhauß so Paufehlig gewesen hat Er lassen .275. Zimerhöltzer fählen unnd außhackhen, Ferners ist unnder ihme geschriben worden daß gross Graduall so noch heunt in choro Abbatis gebraucht würdt, wie auch hat Er ein Uhr umb .39. Ducaten erkhaufft, ja villmehr het Er gethonn so wegen liebe der Kürtz nit hürbeigesezt.

Pey nebens hat Er auch schönne Gnaden erlanngt dann Er die Pfarr Geyerstall dem Closster ganntz unnd gar incorporirt unnd daribert schönne confirmationes von denn Regenspurgerischen Pischoff erhalten, vonn denn Herzogen aber auß Payern sein alle vorgegebne Gnaden confirmirt, Item daß des Clossters unnderthonnen kheinen anndern Richter sollen haben alß den Praelathen Unnd seine officier, Item hat Er erhalten Jehrlich vom Jegermaister [S. 25] .3. Hirschen die schonn ein guete Zeit dem Closster abgenommne Zehet zu Lanndau unnd Deggendorf welche Anno .1329. in die .30. Landauer schaff ertragen, hat Er wider dem Closster zuegebracht, und weillen Herzog Heinrich das Closster sehr wegen der Steur beschwärt, unnd auch kheinen nachlaß gethonn also hat Abbt Conrad wider in ein Excommunication erhalten, von welcher Er auch durch den Pischoff zu Passau nachmahln absolvirt worden.

Aber wiewol Abbt Conrad ein fleissiger Haußwürth gewesen ist doch unnder Ihme daß Closster wegen starkher Krieg, so zwischen den Herzogen in Bayrn unnd dem Erzherzogen inn Össterreich, ja auch unnder denn Herzogen in Payrn allein sich eraignet, in Abnemmen gerathen, massen in Belegerung des Schloß Neuburg bey Schärtting Herzog Hainrich mit .1500. Reithern in der Pfingstwochen im Closster ybernacht gelegen, Cur ... auch Vitzdomb hat samt seinen .700. Reithern müessen von Alderspach auß .7. Tag verpflegt werden, also das der schadt yber die .140. pfundt Regenspurger geschätzt worden, doch wegen so grossen erlittenen Ruin hat Herzog Hainrich neben Darraichung .60. Pfundt Regenspurger daß Closster auch frey gemacht von erpauung der Stattmaur zu Vilßhoven, welche ... Jahrs auf die .100. Ducaten gestanndten.

Ferners hat auf ein mahl Abbt Conrad den obristen und officier zu beschutzung des Clossters .32. Vaßer Wein unnd .320. schaff Khorn unnd Haber dargeraicht, welches Zweifels ohnne ursach gewesen warumb das Closster in Zeitlichen abgenommen.

Nitweniger auch hat sich Abbt Conrad umb denn ganntzen Orden bedient gemacht, dann unnder ihme ist Gottszell so nunmehr ein Probstey gewesen, Anno .1320. zu einer Abbtey erhöcht, unnd des ersten Abbtens Wahl so Bertholdus genandt zu Alderspach an St. Georgentag celebrirt worden, Eben diser Abbt Conrad ist von [S. 26] allen Ordens Abbten unnder dem Saltzburger Ertzpistumb in einer schwären sach sambt Herrn Otto zu Fürstenzell commissarius ernannt, unnder Ime ist zu Alderspach ein Profess namens Friderich seines stammens ein Lanndtgrav gewesen, Es vermeinen vill, das auch Nidernaltach wegen des gueten Wanndls der Alderspacher bewegt habe der Cistercienser Reformation angenommen, dann unnder ihme florirte das Closster nit allein in Zeitlichen sonndern vilmehrers im Geistlichen massen ein sonnderbarer unnd gleichsamb unerherter Ordens Eiffer inn den Minichen gespiert, so auß nachvolgenter geschicht erscheinet, welche schonn zuvor zu der Zeit des Abbts Hugonis geschechen zu sein erzehlt ist worden, vide supra Abbt Hugo, unnd auch dergleichen unnder Ihme Conrad geschechen zu sein Abbt Wolfganng erzehlt.

Agnes Khöinigen in Ungarn khombt mit ihrer Hofhaltung in das Closster besicht unnd gehet nit allein die Abbtey sonnder auch daß Convent durch unnd durch, welches so es die Minich vermerkht, haben sye den gewondlichen Chor, unnd Messen unnderlassen die Altär entdeckht, welches sehr hoch die Khönigen empfundten und sich verpfendt sye wolle den Minichen ein solches mueß machen, das sye es vor Saltz nit wurden essen khündten, doch hat Gott dises ihr vorhaben wider gewenndet.

Noch seltzamer ist was sich eben bey offtgedachten Herrn Abbten Conraden zuegetragen, zur Zeit des Kriegs haben die benachberte Ihre besten sachen nacher Alderspach gebracht, weillen aber .2. Leichenbrüeder solche angriffen unnd etliches darvon entfrembt, haben die anndere Conversen damit sye nit auch in Verdacht khommen, solche in die Khürchen gefiehrt unnd aldorten unwisent des Praelathens und Convents ihnnen die Augen außgestochen, weillen aber dise Brüeder Excommuniciert unnd dannoch das Convent in spiritualibus mit ihnnen communiciert sein sye alle in suspensione unnd volgents in irregularitatem gefallen, von welcher sye entlich durch Herrn Abbten zu Fürstenzehl auß bevelch Berengarii Pischoffen ... absolvirt worden. [S. 27] Conrad nachdem Er dem Closster .21. Jahr vorgestanndten ist nach volbrachter Raiß auß dem weinlesen in ein Khranckheit gefallen unnd volgennts am Grienen Donnerstag zu Abents seinen Geist aufgeben unnd in dem Capitl begraben worden, den .14. April Anno 1330.




Abt Heinrich II. von Vilshofen (reg. 1330-1336)

Herr Henricus diß Namens der annder. der .13te. Abbt. Abbt Heinrich diß Namens der annder, von Vilßhoven gebürttig, ist an St. Urbanstag auß einem Praelathen zu Fürstenzehl alwo Er .3. Jahr regiert einhellig zu der Abbtey Alderspach transferirt worden, erlanngt von Alberto unnd Ottone Herzogen inn Össterreich erlaubnuß .1. Pfundt Saltz des grössern Banndts Jerhlich zu Neuburg unnd volgents durch, unnd durch ann der Thonau biß nacher Wienn ohnne alle Mautt zufiehrn, vonn denn Herzogen in Payrn aber erhaltet Er volgennte Freyheit das die inwohner zu Gumprechting Äzenberg, Wiffling, unnd Wenng khein Steur zegeben schuldtig. Doch hat das Closster unnder disem Abbten wegen widerwärttigkheit der Zeiten mehrer ab: alß aufgenommen, dann weillen Kayser Ludtwig wider den Khönig in Pöhm Krieg gefiehrt, hat das Closster müessen drey wägen sambt den Pferdten hinauß schickhen, so sambentlich in der Feindt hänndt gerathen, Item ist Er genöttigt worden, den Kriegs officieren .200. pfundt Regenspurger zugeben, nacher Cisterz ist die Gewohnliche Anlag auch gemehrt. Ja dem Pabsten haben müessen Jehrlich .6. Ducaten geraicht werden, Es hat daß Ellenndt noch khein enndt erraicht weillen selber Zeit zu veldt gar wenig gewaxen, und zwar in Össterreich nur .10. Vassen Wein, von welchem der Herzog in Össterreich .8. weckh genommen, gegossen worden, also das Abbt Heinrich genöttigt Traydt unnd Weinn für das Convent zu erkhauffen, unnd [S. 28] daß Vich redo: ist auch ein suecht khommen, daß solches hauffent gefahlen, auß disen unglickhen stanndt, ist leichtlich zu ermessen, das Er nit vil werde abzahlt: sonndern die schuldten gemehrt haben, massen dieselbe auf die .400. Regenspurger Pfundten gestigen, neben dem hat Er auch etliche Güetter bey Ruebmansveldten dem von Gottszehl ersezt.

Henrich aber stierbt nach .6. Jähriger Regierung den .26. Augusti Anno .1336.




Abt Christian (reg. 1336-1338)

Herr Christianus der .14te. Abbt. Abbt Christian gewester Großkheller zu Alderspach wärdt einhellig durch ein rechte Wahl zur Abbtey erkisset: unnd bestättet, zahlet gleich einen gueten Theill der schuldten, erlanngt von Herzogen Heinrichen das wür befuegt, unnß inn Gerichtshanndlen gleiches Rechts wie die Weltliche zugebrauchen, Item wann unnß einer einen schaden zuefiegt, derffen unnsere Leith solchen fanngen so ferr Er sich widersetzt mit gewalt ergreiffen, unnd wann Er gleich solte geschedigt werden so soll doch denn fängern khein praevidicium daraus entstehen, erpauth auch die Abbtey Cappeln in honorem Ss. Philippi et Jacobi welche noch bey dem Novitiat stehet, stürbt enntlich den 27.ten July anno .1338. nachdem Er das Closster .2. Jahr regiert.

Zu diser Zeit haben die Juden zu Deggendorf ihr Greiliche Thatt mit dem Hochwürdtigisten Sacrament beganngen. [S. 29]




Abt Ulrich der Stetinger (reg. 1338-1340)

Herr Udalricus Der .15.te Abbt. Abbt Ulrich auß dem Adelichen Geblüeth der Stattinger ist nachdem Er in der Welt Priester worden in das Closster Alderspach eingetretten unnd denn Heil. Orden angenommen. nach Ableibung aber Abbtens Christano, ist Er zur Abbtey in beisein Herrn Alberti Abbtens zu Eberach erhöcht: unnd confirmiert worden, aber nach .2. Jähriger Regierung hat Er solche wider quitiert unnd noch lanng darnach gelebt, doch khein gewisse provision selben gegeben, sonndern allen vergunt nach dem Abbten zu stehen.




Abt Herold (reg. 1340-1343)

Herr Heroldus der. .16.te Abbt. Nachdem Heroldus in dem Closter Alderspach in die .35. Jahr alle Ambter administriert ist Er enntlich Anno Christi .1341. zu der Abbtey erwöhlt unnd confirmiert worden, wäre auch dem Closter woll angestanndten wann Er ein längers Leben gehabt, under dessen Regierung hat Kayser Ludtwig dem Closter das Jus Patronatus yber Münster geschenckht, doch ist hier zumerkhen das unnder Abbten Heroldo daß Closster Alderspach, weillen Es Ludovico dem Kayser alß einem excommunicirten participirt unnd alß Lanndtsfürssten angehanngen in die .20. Jahr in Geistlichen Pann gewesen, dessen auch uneracht alle Geistliche Verrichtungen volbracht unnd also volgents in irregularitatem gefallen von welcher Excommunication sye erst nach .20. Jahren Absolution unnd Dispensation begert unnd erhalten.

Heroldus aber im dritten Jahr seiner Abbtey stierbt zu Passau den .18.ten Octobris Anno .1343. unnd würdt zu Alderspach begraben. [S. 30]




Abt Konrad II. von Landau (reg. 1343-1361)

Herr Chonradus diß. Namens der annder. der 17.te Abbt. Den .11. Octobris Anno .1343. ist auß unnßerm Convent erwöhlt unnd von Alberto Abbten zu Eberach confirmirt worden Abbt Conrad diß Nammens der annderte. Diser ist zu Lanndau geboren unnd wegen seiner höfflichen sütten mit welcher Er schier zu vill begabet, den weltlichen beforders aber Herzogen Stephano lieb unnd angenemb gewesen, dermassen das Er benannten Herzogen einen Prinzen auß der Tauff gehebt unnd .32. Ducaten eingebundten, unnder ihme ist die Pfarr Teya umb Schönau vertauscht unnd Münster dem Closster von Godefrido Passauerischen Bischoff confirmirt worden, Anno .1357. Vonn Herzog Stephano hat Er dise Gnad erhalten daß, das Closster hinfüro kheinen Jäger mehr darf beherbergen doch solle herentgegen daß Closster Jehrlich .6. Pfundt Regenspurger erlegen, unnder ihme seindt, wie P. Bittegno gross kheller verraith, teglich .50. Religiosen gewesen dennen wein gespeist worden, vide Caput Anno .38.

Daß Pauwesen betreffend hat Er das Schlafhauß erpauet unnd in drey Jahren vollenndet, den Weyher auch in dem Closster unnd wie Ich darfür halte die schwem hat Er auch lassen zuerichten unnd graben. Regiert .14. Jahr unnd stirbt enndtlich den .28. Jenner Anno .1361. unnd ist im Capitl begraben.




Abt Liebhart Milt (reg. 1361-1367)

Herr Liebhardtus. der .18.te Abbt. Nach vollendter Regierung Abbten Conradi ist man wider zu einer neuen Wahl geschritten, in dieser Election hat ... Abbt Otto vonn Eberach mit sambt Herrn Praelathen von Fürsstenzehl unnd Gotts-[S. 31]-zell, weillen aber daß damahlige Convent in der Election nit Ybereins gestimbt unnd also nach außweisung Geistlicher Rechten kheiner erwöhlt, hat das Convent sambtentlich in Herrn Visitatorn sambt beeden Herrn Praelathen compromitiert also das den sye wurden auß dem Convent zu Alderspach ernennen, selbigen für einen Praelathen erkhannt wurde, ist also Liebhardtuß nicht gewester Bursarius vorgestelt dem das ganntze Convent ohnne widerred nach ordens brauch denn Gehorsamb gelobt unnd versprochen, doch hat der Sathan nit gefeüert sonnder unnder dise einhellige Annemmung anfangen ein unkhrauth zusähen dann Heinricus Liebnuth damahliger Großkheller reclamiert wider dise Election unnd praetendiert Er habe .7. Vota gehabt unnd weillen der Votanten nur .11. gewesen habe Er pluralitatum unnd consequentor seye er canonice erwöhlt worden, disen zu stillen befilcht Herr Abbt von Eberach Ottoni Priorn wann Er wurde sich deßwegen unriebig erzeigen, solte Er in die Keichen gefiert werden, nach Abreis aber Herrn Visitatoris nimbt Heinricus Gelt unnd .2. Pferdt reist nacher Avinion zu Pabsten Innocentium aber ehe Er bey ihme etwas erhalten, ist gedachter Pabst mit Todt abgeganngen, Heinrich derentwegen müeße unverrichter sachen wider zuruckh würdt von Alberto Nußperger zu Straubing gefanngen, nacher Hickhersperg gefiehrt, unnd in die .10. Wochen aldorten incarceriert biß entlich Er Abbten Liebhardten versprochen Er wolle alle praetension fallen lassen.




Abt Heinrich III. (reg. 1367-1371)

Heinrich aber diß alles uneracht nach dem Er wider auf freyen Fues gestelt, macht sich wider auf unnd reist zu Urbanum dem .5.ten bringt sein Clag vor erhalt ein Pabstliche Bullam in welcher Herrn Fridrich Probst bey St. Nicola ausser Passau, unnd Gundaccarus Thumbdechannt in ermelten Passau dise Commission aufgetragen. In diser sach denn rechten nach zuverfahrn, bey solcher beschaffenheit hat Abbt Liebhardt auch nit wollen seinen sonndern schickhte Christianum Bursarium nacher Avenion alwo Pabst Urbanus sich befundten, [S. 32] Welcher Henricum anclagt das Er dem Closster auf die .300. Ducaten entfrembt, etliche Güetter verhanndlet, unnd haimblich darvon, erlanngt derentwegen erstlich Absolution von der Excommunication von welcher in dem Leben Abbten Heroldo meldung geschicht, ferners das Abbt Liebhardt solte auf weitern bschaidt die Abbtey adminstriern, unnder dessen ist zu Passau der Sentenz wider Liebhardtum für F. Henricum erganngen doch hat mann zum Pabstlichen stuell appelliert unnd von Urbano für Abbt Liebhardten die confirmation erhalten, Henricus aber weill Er gesechen das Er wenig mehr wurde fruchten, cediert durch ein authenticum instrumentum allein seinen Rechten unnd würdt vom Closter dimitirt ist dannoch nachmaln zu Gneixendorf in Össterreich administrator worden, doch hat offtgedachter Abbt Liebhardt unnder seiner Regierung von Urbano 5to erhalten das alle unnderthannen ja alle undergebne Closster durch Fridericum Regenspurgerischen Bischoff möchten von der Excommunication in welchen sye wegen Khaysers Ludwigen gefallen absolvirt werden. Item hat Er erlanngt von gedachten Babsten Urbano ein Freyhait alle entfrembte Güetter wider zu recuperirn, von Hertzog Alberto in Payrn werden Ihme alle vorgegebne Payrische Privilegia confirmirt, Item von Stephano: und Friderico Herzogen in Payrn würdt daß Closster zu Purkhausen mauttenfrey wegen des Saltz ... das seint die wenige Guetthatten die Abbt Liebhardt dem Closster erhalten, wann sye aber auf die wag gelegt werden, mit dem schaden das, das Closster in wehrenndter seiner Regierung erlitten, wurden sye weit müessen hinden stehen, massen auf dise action weit yber .600. f. aufganngen, sein auch vill enthomender versezt, welche noch biß auf den heutigen Tag nit recuperirt etc. unnder ihme ist auch das Spitall abganngen, die Zehent zu Landau unnd Deggendorf verlohrn, das Lavatorium im Convent verwiest etc. [S. 33]

Abbt Liebhardt Aber Nachdem Er ein wenig yber .6. Jahr mit hechster seiner unnd deß Clossters ... vorgestanndten resigniert die Abbtey in Vigilia ... Joannis Bapt. ob Er solches freywillig oder gezwungner weiß gethon ist unbekhant. Villeicht weill Er nit durch rechte Thür einganngen also hat Er nit Vermögt alß ein Hürtt bey seinen Schäfflein zu sterben Anno .1367.

Herr Henricus Diß Namens der dritte, der .19. Abbt. Nach Unglickhseelicher Regierung Abbtens Liebhardto ist auß dem Convent zu Alderspach gewester Khelermaister den ersten July anno .1367. einhölliger erwöhlet worden P. Henricus in baisein des Herrn Visitatoris Ottonis von Eberach unnd Conradi von Fürsstenfeldt Abtens unnd ihme ist das officium BMV in dem Chor offentlich so zuvor von jedern verricht zubetten vom General Capitl befollen; unnd angefanngen worden, waß dises gebett in dem Orden unnd in Specie jedem Closter fruchtet, würd zu seiner Zeit erfahrn werden. Abbt Heinrich weillen Er einen so grossen schuldtenlast gefundten unnd unmöglich vermeint solchen zu erschwingen resignirt nach .5. Jahrn die Abbtey, weillen aber Er sich beim Closster wolbediennt gemacht würdt ihm neben ainem Absent auch der Hoff zu Gneixendorf inn Össterreich eingeraumbt.




Abt Nicolaus II. (reg. 1371-1395)

Herr Nicolaus diß Namens der .2.te der .20 Abbt. Eß mues einer dem anndern ein Orth räumen spricht das sprichwortt, also ist geschechen nach Resignation Abbtens Henrici [S. 34] Dann nach ihm ist zu Praelathischen Dignitet erwöhlet worden Nicolaus ob Er aber ein Profess zu Alderspach khann nichts gewiss an Tag gebracht werden, es seye ihme wie es wolle, doch ist Er ein gelehrter mann gewesen, von Gregorio .11.mo hat Er Anno .1376. unnserer .4. Pfarrn incorporation unnd confirmation erhalten, doch ist der stanndt des Clossters schlecht gewesen, ausser mangl des Geldts, hat Er der mehr Theill unnserer Güetter auf Leibgeding verstüfft etliche versetzt, damit Er aber ein gedenckh Zaichen acht Güetter nach sich liesse, ist von ihme der grösser staab procurirt worden, unnder hat auch Henricus Tuschlon ein Jahrtag gegen Darlegung .100. Regenspurger Pfundt gestüfft, der Edle Rütter aber Henricus Johanstorffer zu Guettenekh in Betrachtung des schlechten einkhommens schenckht dem Closster wider die ihme versezte acht Güetter alß Loch bey St. Mariakhürchen, die Müll aldorten, Gassenhuet zu Khallstorf, den Hof zu Obern Grävendorf, Gündelhueb zu Freindorf, Altmanskhünder unnd Gwaldt, doch unnder diser Condition, das, daß Convent Jährlich ein Jahrtag halt, ein spendt geben unnd wochentlich ein Mess lessen, unnder Ihme ist das Closster Anno .1392 schuldig gewesen .2060. Pfundt Regenspurger, nachdem Er aber auf die 22. Jahr vorgestanndten hat Er die Abbtey verlassen ob Er aber resignirt oder gestorben unnd wann solches geschechen ist annoch unbekhanndt.




Abt Andreas I. (reg. 1395-1398)

Herr Anndereaß der .21.iste Abbt. Starkh hat unnder denn vorbedachten Herrn Abbten die Zahl der Conventualen abgenommen, massen Anno .1346. täglich ein Refictorio mit Wein .50. Religiosen gespeist, zu Zeiten aber gegenwarttiger Election sein nit mehr alß .5. Conventualen gewesen, derentwegen ist zu einem Praelathen des Clossters [S. 35] Alderspach Anno .1395. gesetzt unnd confirmirt worden, Abbt Anndre gewester Praelath zu Gottszell unnd wiewol Er aldorten dem Closster nit ybel angestanndten doch hat Er schier wöllen Alderspach zu gering unnd zu schach sein unnd wenig alhier gefrucht, massen Ihme von Alberto Herzogen in Payrn ein weltlicher Administrator nemblich Egloff Setermer von ... eingesetzt worden, diser hat obige außgaben unnd Einnamben sowol in Geldt alß Traidt in die .4. Jahr unnder seinen Hänndten, begerte aber für sein miehe unnd Arbeith nichts, doch ist muettmassig es sey Ihm ain Jahrtag derentwillen verhaissen unnd gehalten worden. Abbt Anndreas stierbt denn .25. Septembris Anno .1398. unnd ist ihm Capitl begraben worden.




Abt Heinrich IV. von Eggerting (reg. 1398-1408)

Herr Henricus diß Namens der .4.te der. 22igiste Abbt. Nach Zeitlichen Hintritt Abbtens Anndrea ist Anno .1398. Henricus von Eckherting Conventual zu Alderspach zur Abbtey erwöhlt worden, diser neben dem das Er von denn Herzogen in Payrn aller gegebnen Privilegien confirmation erlanngente, hat nicht vill sonnsten besonders dem Closter bewisen, alß das Er etliche Güetter so Herrn Abbten von Fürsstenzehl unnd einem Burger zu Lanndau versetzt wider an das Closster gelest, herentgegen aber anndere auf ein neues verhypotecirt wie zu sechen in denn Annalibus am .39. Capitl.

Nachdem Er das Closster yber die .10. Jahr administriert stierbt Er denn .2. ... .1408. unnd würd ins Capitl begraben. [S. 36]




Abt Heinrich V. von Osterhofen (reg. 1408-1422)

Herr Henricuß. diß Namens der .5.te der .23igiste Abbt. Nit alles was gleist ist Goldt diß hat das Closter Alderspach in Henrico diß Nammens dem .5.ten erfahrn, welcher wiewol Er würdtig geschezt dem eüssern schein nach Abbt zu Alderspach zu sein, hat sich doch diser Glanntz baldt verkhert, dann unnder Ihme ist das Closster in das eüsseriste Verderben gerathen dermassen daß in dem Convent für die Minich weder schissl; noch Täller ja so gar kheine Tischtiecher verhannden, das Traidt auf dem Veldt hat khummerlich khündten in die scheürn gebracht werden. wegen mangl des Geldts.

Unnd diß wahr noch daß wenigiste dann Abbt Henricus Anno 1410 bringt ein stuckh Gelt zusammen vorgebents Er wolle zu Rohm dem Closster ersprießliche Freyheiten außwürkhen, raist derowegen inn solcher seiner Praetension vort, unnd khombt biß nacher Bononiam ins Welischlanndt macht sich aldorten in weltlichen Claider lustig, diser Hanndel weill Er mehr alß ein Jahr wehrt, wurde denn Minichen nit ohnne ursach suspect schickhen im einen pothen nammens Raameling nach, welcher in auch zu benannten Bononia antroffen unnd vermögt das Er baldt hernach umbkhert unnd ohne Privilegien nacher Alderspach khommen.

Eß fliecht ein Ganß yber Merr es khombt ein Ganns wider her, ist vor seiner Abraiß Abbt Hainrich dem Closster schödlich gewesen, so hat Er nach seiner Zeruckhkhonnfft wenig gefruchtet, sonder neben dem daß Er vill Güetter, unnd anndere Jährliche Zünsungen Verkhaufft, versetzt etc. so hat Er auch vill Geldt auf das Interesse aufgenommen, so gar gelt hungerig ist Er gewesen unnd verschwenderisch [S. 37] das Er auch die Püecher auß der Bibliotheckh nemblich die 4. Volumina Speculi Vincentii nacher Willering umb Gelt, wie mehr anndere versetzt besieche Abbt Wolganng Capitl .40:

Doch hat Er auch zu Anfanng seiner Regierung etliche Schuldten abzalt, Item unnder ihm ist der grosse Thurn gebauth: wie auch die Orgl gesetzt worden, doch vermeint Abbt Wolfganng diß sey inn seiner Abwesenheit durch die Officier geschechen.

Anno .1414. ist ann St. Catharina Tag ein solcher wündt entstanndten, das Er nit allein zu Holtz unnd im ganntzen Lanndt grosse schaden zuegefiegt, sonndern hat kheiner inner halb .3: Tagen sicher unnderm freyen Himel dörffen sich blickhen lassen.

Gott aber der die seine offt lasst sünkhen aber nit vertrinkhen ist dem armmen Closster zu Hilf khommen unnd vermitlet auß gerechtem Urtheill das Er Abbt Heinrich nach villen geüebten Unglegenheiten nachdem Er das Closster .14. Jahr verderbt in die Kheichen geworffen unnd volgennts auch Abbten Heinrichen von Eberach der Abbtey entsetzt unnd vom Closster nach geschechenem Jurament das Er sich nicht wolle rechnen verstossen worden, Aetate 1422.




Abt Jakob von Osterhofen (reg. 1422-1431)

Herr Jacobus der .24igiste Abbt. An St. Ulrichs Tag Anno .1422. ist P. Jacobus gewester Hofmaister am Hof zu Gneixendorf in Össterreich unnd Profess zu Alderspach zur Abbtey befürdert worden, weillen aber das Closster in einem erbahrmlichen stanndt gewesen, also hat ihme Herzog Joannes .2. weltliche alß Georgium Aichberger von Säldenau unnd Willhelmum Fraunberger von Weintringen zuegegeben, ohnne deren wissen unnd willen Er bevorab in weltlichen sachen [S. 38] nichts dörffen hanndlen, unnd dises hat yber die .3. Jahr gewehret, nachdem Er aber sui Juris worden hat Er Ebnermassen wie seine Vorfahrer angefanngen Güetter zuversetzen doch etliche wider an sich gelesst, unnd alß ein Luckhen aufgerissen unnd die anndere darmit zuegeflickht.

Dar ist das es hart damahlen zu hausen gewesen massen die ausgab die Jährliche Einnamb vierfach ybertroffen khann derentwegen wol sein wann Abbt Jacob einen bessern stanndt deß Clossters hette angetroffen; der dem Closster nit gar ybel wäre angestanndten, Doch hat Er von Herzogen Heinrichen aber vorgegebner Privilegien ein Confirmation erhalten, Anno .1429. aber nach volgenter .9: Jährigen Regierung, stierbt Er Anno .1431. unnd erhalt sein Rast pettlein im Capitl.




Abt Gotthard (reg. 1431-1434)

Herr Godharduß der .25igiste Abbt. Abbt Godhard profess zu Alderspach würdt in Beisein Herrn Hermanni Abbten zu Eberach nach Absterben Herrn Jacobi zu der Abbtey erhöchet, wäre wegen seiner Fromb: unnd Geschickhlichkheit dem Closster nit ybel angestanndten, wann in Gott der allmechtig nit annderwerts hette gezichtiget, dann gleich zu Anfanng seiner Regierung ist Er aussezig unnd also jederman ein scheuen worden, damit Er aber niemand ... wäre, resigniert Er nach .3. Jeriger Regierung die Abbtey in die Hanndt Abbten Joannis von H. Chreiz in Össterreich der damahlen Commissarius ordinis gewesen, welcher ihme sambt einem Dienner ein gewisses Jährlich gemacht, wie lanng Er aber nach seiner Resignation gelebt, ist nit bekhannt, doch nach seinem Todt ist Er auf den Freithof der Minichen unnd zwar von ihrer Begrabnuß abgesündert begraben worden. [S. 39[




Abt Johannes I. Landauer (reg. 1434-1442)

Herr Johannes Der .26.igiste Abbt. In starckher unnd langewerender Betriebnus des Closters ist leichtlich zuerachten, das Convent auch werde merkhlich sowoll in Geistlichen sachen alß auch ann der Zahl der Brüeder abgenommen haben, doch hat müessen dem Closster nach Resignirung Abbtens Gotthardti ein Abbt wider gesetzt werden, selbiger Zeit ist vorbenannter Herr Abbt zu H. Chreitz ordens commissari gewesen, derentwegen Er solcher Election praesidiert, unnd weillen die Minich vielleicht nit recht yber ains gestimbt ist ihnnen ohnne weiters procedere Joannes profess zu Fürsstenzehl vorgestelt unnd ordens brauch nach confirmirt worden, aber schlechter Anfanng nimbt selten ein guets Enndt diß hat Abbt Joannes erfahrn dann da er in die .8. Jahr schlechtlich vorgestanndten ist Er wider abgesetzt unnd nach seinem professhauß mit geringer reputation geschickht worden, doch hat Er in wehrennter seiner Regierung von dem Concilio zu Bassl erhalten einen Bevelch wider Anndream Grueber Pfarrherrn zu Piernpach unnd Catharinam Gunzingerin die versetzte Güetter betr.

Herr Abbt aber von Heyl. Creutz hat in seiner Visitation neben anndern dise Puncten nach sich gelassen, das wann die Zahl der Brüeder wurde yber .12. raichen, solle die Metten unnd annderer Horae gesungen werden, unnd weillen die Weintafern im Closter gestandten also hat Er geschafft solche ausser des Clossters Maur zu erpauen damit den Weibern aller Zuetritt verbotten wurde.




Abt Johannes II. Pluetl von Hofkirchen (reg. 1442-1448)

Herr Johannes diß Namens der annder. der .27. Abbt. Wür haben schon lannge Zeit biß in die .80. Jahr den unnderganng unnd mieseeligen stanndt unnsers Clossters Alderspach gesechen [S. 40] nun aber khomme Ich zu einem Abbten der das Closster wider angefanngen zu riglen unnd ihme auf die Bein zu helffen, diser ist gewesen Abbt Joannes Püettel zu Hofkhürchen gebürttig, unnd profess zu Alderspach, welcher nachdem Er in Össterreich unnsere Güetter ein Zeitlanng recht administriert an St. Felix Tag Anno .1442. Abbt erwöhlt worden, nach erhaltnen Praelathischen würdten hat Er gennzlich dorthin sein absechen gemacht wie Er des Clossters ellenndten inn einen bessern stanndt möchte richten, unnd zwar seinen Anfanng hat Er gemacht mit dem Wein an welchem Er ein solchen Gewün hat gehabt, das Er mit dem Yberschuß die Weingartten gebauet unnd das Convent versechen, wiewol aber die benachtbarte würth sich dessen bey Herzogen Heinrichen beclagt, haben sye doch wenig wider gedachten Herrn Abbten erhalten, massen Er sich bey angezognen Herzogen also khräfftig entschuldtigt, das Er Herzog, ihme soches guett gehaissen.

Sein Gebey betreffend hat Er neben villen anndern die Khürchen auff beeden seiten lassen gewelben, die Schwaig ist unnder ihme mit einer Maur umbgeben worden.

Unnder ihm hat das Closster Jährlich einkhommen gehabt .1070. f. darvon hat Er müessen Interesse bezahlen .125. f. auf Curent schuldten wie auch auf die Dienner ist ganngen .424. f. nitweniger sein auch Güetter versetzt gewesen Pr. 4137. f. Inn Fahrnussen aber ist Anno .1448. nach seinem Todt gefundten worden in Traidt Khorn .86. in Waizen .48. in Gersten 4: unnd Habern .67. Schaff.

In Vich aber redo .120. schwein unnd .7. gemeste, Khüe .57: Khalber 51: schaff .60: Reithpferdt .4. Zugpferdt .16. stueten unnd fihl bey 40. Item .10. Dreyling Wein. [S. 41 In der Sacristey ein gross unnd .2. khlein Silberne Kreizel .1. Silbener ybergulder Arm 2. khleine Monstranzen St Joannis Baptistae Haubt khlein von Silber, ein Silbenes Rauchfass .2: Opferkhänndl, ein Infel sambt einem stab. 12 Ring deren einer gulden mit einem Stein topazion. 1. Pectorall. 17. Kelch. Item der Abbtey ein Pecher auß serpetin stein Ein straussen Ey mit Silber gefasst, ein Silber ybergulder Pecher. 6. hiltzene mit Silber yberzogene Pecher. 9. Silberne Pecherl. 6. Silbene Schallen. 6. Silberne Leffel. 35. hiltzene mit Silberen stillen.

Inn wehrenter seiner Regierung hat Er auf dem Algemainen Concilio zu Passel die Infel sambt allen dero volgenten praerogativen erhalten, unnd zwar nit auß des Clossters uncossten sonndern eines Passauers dann Er aldorten yberwundten unnd alle uncossten hat müessen abthuen, Item hat Er erlanngt Dispensation für sich und alle Minich zu Alderspach, sonder sye auf der Raiß die fassten speiß nit fuegsamb khündten haben, Fleisch zu essen, welche Freyhait aber starckh clausuliert: unnd wol zu beobachten ist.

Doch weillen wider denn Todt aller Vleiß unnd Arbeith zu wenig also ist auch diser Treue unnd embsige ... dem Todt zu schwach worden, Unnd in dem Sibennten Jahr seiner Regüerung den .10. May Anno 1448 in Gott seeligelich entschlaffen.




Abt Johannes III. Pluer aus Ebrach (reg. 1448-1463)

Herr Johannes diß Namens der .3.te der 28.igiste Abbt. Wie starckh des Closters Glickhlicher Success Herrn Abbten Henrico von Eberach angelegen, erscheint leichtlich auß disem das Er baldt nach ableiben Abbten Plüettels sich mit Herrn Abbten Achatio von Fürsstenzell unnd Joanne von Gottszehl in baisein Herrn Doctoris Petri Wegelin von Haillprun alß derzeit Visitatorn nacher Alder-[S. 42]-spach sich befiegt, der Election aldorten einen Glickhlichen Anfanng zu machen, weillen aber die Votanten (.deren .13 gewesen.) nit ybereins stimbeten unnd derentwegen noch den Conones kheinen rechte Wahl ervolgt, also hat das Convent in ihn H. Praesidem sambt Herrn Assistenten compromittirt welche wolbedacht unnd nach gehaltnen reiffen Rath Joannem Pluer professorn zu Eberach denn Er deswillen mit sich genommen, demoniniert, fürgestelt unnd ohnne alle widerred der Prüefer zu einem Abbten confirmirt, unnd diß wahrhafftig außschickhung Gottes, massen Er daß Closster sowol in Zeitlichen alß auch Geistlichen dermassen promovirt das Er nit unbillich der anndere Fundator oder Stüffter vonn genänt werden.

Daß frembte Prodt ist Gemainelich angenemb doch selten also frembte Regenten bevorab wan sye anfanngen zu reformirn, unnd das ybel in guete sütten begern zu bekhern, diß hat wol erfahren Herr Abbt Joannes Pluer, in dem .3 auß dem Convent die anndere aufgerithlet angefanngen wider Herrn Abbten Unnd sein Regiment zu muhren, unnd sich öffentlich wider zusetzen, derentwegen solche Ungelegenheit beiseits zu legen saien in negster hernach geschechner Visitation .3. Rädlfiehrer vonn Alderspach ab unnd auf ein gannzes Jahr in das ellenndt geschafft worden.

Disen seinen ordens Eiffer weill Er in sich ein fromber mann gewesen, hat Er nit allein zu Alderspach sonndern auch in anndern ihme subdicten Clösster spüren lassen, massen Er zu Fürsstenfeldt Abbt Paullum so sich dem Visitatorn widersetzt, der Abbtey unnd anndere ihrer Ambter beraubt, dises hat zwar anfanngs dem orden nit wollen gefallen, doch in anherung der ursachen welche Abbt Joannes praetendirt, ist alles bey seinem Sentenz gebliben. [S. 43] Unnder Ihme haben die Herrn Praelathen alß Hermannus von Rein in Steüermarckht Godhardt de Victoria, unnd Gottfridtus auß der Neustatt alle Clösster des ordens im Saltzburger Erzpistumb Visitiert unnd darinen reformiert unnder anndern haben sye auch alle Minich so Pfarrn versechen in die Clösster geschafft unnd diß ist villeicht die ursach gewesen, warumb die Beneficia zu Khösslarn so dem Closter von Herrn Ulreichen Bischoffen zu Passau angetragen nit angenommen sonndern denn Weltlichen Priestern yberlassen worden.

Aldieweillen aber sein vorfarer daß Closster in so khurtzer Zeit nit vermögt in denn Alten stanndt zu bringen, hat sich sehr beflissen Herr Abbt Pluer wie Er alles möchte erbessern, dahero hat Er die auf interesse ligennte Capitalia bezahlt, die Stüfften auf etlichen Güetter gestaigert, die versetzte Güetter aber wider ausser Ruebmansfelden abgelest.

Von Herzogen Heinrichen hat Er Anno .1448. confirmatione Privilegiorum erlanngt, die Capellen zu Wenng von neuem Item (. anndere vilmehr gebey zuschweigen .) denn stockh bey dem Khranckhenzimer (. ist jetz die Priesterstuben samb dem darauf ligennten grossen Sahl .) vom Fundament auf hat Er erpauet, die Khürchen mit unnderschidlichen geschnirn und ornaten geziert.

Zu diser Zeit fürt Herzog Ludtwig wider die Reichsstätt einen Krieg, begert derentwegen vom Closster Alderspach .1000. Ducaten, welchem anfordern Abbt Joannes also manlich widerstanndten, daß darvon zur Zeit seiner Regierung khein Wertt mehr geschechen, aber lanng gebitten ist nit geschenckht, dann dise Summam hat nachmahlen Abbt Vittus erlegt.

Inpone Necem Domini de Rottau [Über den Tod des Herrn Barmund von Rottau, fehlt im Original]

Es vermöchte einer vermeinen der Todt wäre damahlen bey solchen Männern dem Closter Neidig gewesen, massen nach .15. Jehriger Regierung [S. 44] Er auch seinen Pogen lassen abgehen in Herrn Abbten Joannem Pluer unnd inn von diser Welt abgefordert, Ehe aber sein sterbstündlein verhanndten ruefft Er das ganntze Convent zu sich ermonet solche zu einer einhölligen Wahl, damit sye nit wider einen frembten müessen einlassen, beurlaubt solche unnd stierbt noch volgennte nacht, welche gewesen ist, die Erhöhung des Heyl. Creutz Anno .1463. Dieses Jahr ist ein solcher sterb gewesen das schier halbertheill durch ihn weggenommen worden.




Abt Vitus (reg. 1463-1466)

Herr Vitus der .29igiste Abbt. Johann Pluer ist in der Abbtey gevolgt Vitus professus zu Alderspach unnd selberzeit hoffmaister in Össterreich. Diser wäre dem Closter nit uneben angestanndten wann Er in etwas Jüngers gewesen, doch hat Er nach sich schuldten verlassen, welches villeicht verursacht die .3000. f. so Er anstatt Abbten Joannis Herzogen Ludtwigen hat müessen bezahlen, erlanngt von angezogenen Herzog diß Privilegium, das wann ein Vicarius auf des Clossters Pfaren solte mit Todt abgehen solle neben des Closters abgeordneten nur ein Payrischer beambter sich in Pfarrhof verfiegen unnd diß nit das ihme etwas gehöre: sonndern damit die verlassenschafft bewahrt wurde, den weyer gegen Schenhering zue, hat Er lassen von neuem graben, würd enntlich im .3. Jahr seiner Regierung vom schlag getroffen, unnd weil Er vermerkht, das Er der Haußwürtschafft nit khundte mehr vorstehen, begert Er von Abbten zu Eberach zu resignirn, in dem aber Er dem Closter zu nachete, stierbt Abbt Vitus unnd resignirt in die Hänndt Gottes sein Seel den 4.ten May Anno .1466. würd im Capitl begraben. [S. 45]




Abt Georg von Osterhofen (reg. 1466-1486)

Herr Georgius der. 30.igiste Abbt. Nach Absterben Abbten Viti ist gewester Ober Khranckhenwarter unnd Pfarrer bey St. Peter negst Alderspach, Nammens Georgius zu ossterhoven gebürttig, zur Abbtey würdtig geschäzt unnd confirmirt worden, unnd wiewol Er zuvor nit wenig verfolgung gelitten, also das Er vom Closster ennteissert unnd sein Hayl annderwerts in Specie aber zu Hayllprun zusuechen getrunngen. Doch ist dise sein Triebselligkheit nach ihme noch dem Closter zum bessten geratten, dann annderwerts hat Er ersechen was Er nachmahlen im Closter guettes gefruchtet, massen Er sowol inn Zeitlichen alß vornemmblich in Geistlichen sich einen ordens eiferer erzaigt, ist mehrer seinem anvertrautten Convent mit werkhen alß mit wortten vorganngen, mit gemainer beclaidtung unnd Ligerstatt content gewesen, dann dahero Ihme auch Gott vill Gnaden verlichen, Unnder annderm aber wie das gemaine geschray damahlen gewesen, hat Joannes Pluer ein merkhliche summa Gelt in ainer Maur verborgen gehalten unnd solches nur ainem Seniori anverthraut, mit diser Contition das wann Er werde sechen das sein Sucessor mit dem Closter werde Treu umbgehen, Er Ihme solches Gelt endekhe. Weillen aber Abbt Veith zeitlich abgeleibt, also ist mir verborgen gebliben waß Georgio nachmahlen Gott geschickht, dann nachdem benannter Senior nammens Stephanus Abbten Georgii Fleiß unnd in Administrierung der Geist: unnd Weltlichen sachen dexteritet vermerkhte, hat Er Ihme benannte summam anverthraut unnd eröffnet, welche Er zu nutzen des Closters angelegt, massen Er darvon vil Güetter auf ein neues erkhaufft, die Versetzte Höff, unnd Gilten wider gelest, unnd wiewol Er all sein Aug dahin gesetzt, das Er auch möchte Ruebmansfeldten, so denn Freyherrn von Deggenberg umb .600. Regenspurger Langer Pfennig versetzt gewesen, rediniren, hat Er [S. 46] doch solches nit vermögt werkhstellig zemachen, weillen Er dergleichen Müntz so gar in der Payrischen Schatzcammer, so desßhalben ihme eröffnet, nit hat habhafft khündten werden.

Doch ist nitweniger das Er auch einen Fähler beganngen aldieweillen Er Lucasen Regnalt, auf daß Schloß Englberg bey Hoffkhürchen ohne vorwissen ainiges Conventuals .600. Dugaten gelichen, unnd wehre solche summa Gelt verlohrn gewesen wann sein Sucessor Abbt Simon benannte schuldt auf einem Zetel beschribner gefundten, welche Er doch mit harter miehe recuperirt.

Sein Pauwesen waß anbelanngt hat Er neben anndern den Pauhof so zuvor der schwenthof gehaisen, wie auch das wiertshaus vom Fundament erhebt, die Capelln zu Wenng und bey St. Peter hat Er mit der Freithof Maur umbgeben, die Sacristey hat Er sowol mit Heilthumber alß Silberen Bildter geziert, massen Er unnser lieben Frauen, St. Joannes Baptista, Joannis des Evengelisten St. Catharinae, unnd Barbarae Bildter auß Silber (. wie annoch zusechen .) hat machen lassen.

Daß sprichwortt meldet das jenner der jederman khann recht thuen noch nit geborn sey, diß hat auch Abbt Georgius genuegsamb erfahrn weillen etliche wider Ihnn aufgestanndten, unnd sein Guett niemants Regiment anfanngen zu verkhleinern, doch aber ist ihr vorhaben baldt zunichten worden.

Unnder offtgedachtem Abbtens Regierung hat unnser Discpilin im Königreich Ungarn merkhlich abgenommen derentwegen [S. 47] auß anhalten Königs Mathiae sein etliche zu Recuperirung der unndergangnen Clösster Disciplin in vorberürten Khönigreich auß Teitschlanndt dahin begert unnd unnder anndern auch .2. von hiesigem Closter abgeordnet worden. Weillen aber die Unger Parbarische leith und mehr ihrem alten wesen sütten alß dem gueten wanndel der Teitschen zuegethonn, sein benännte Pateres auß vervolgung ihrer thails wider nacher hauß; tailß aber unzeitliches Todts verblichen.

Anno .1473. ist ein solche Dörr gewesen das man vermeint die Perg Prünen, die Päm in den Waldern sein abgedoret, solche Clufften sein auf dem Erdpoden gewesen, das sich leicht ein man darin hat khündten verbergen, volgentes Jahr ist an St. Peter unnd Pauli Tag ein solcher sturmb wündt entstanndten, das Er durch Payrn sowol in Gepey alß Paumen grossen schaden verursacht.

Unnd Weillen selbiger Zeit die Vicarii der Clöster Pfarrn ihr Jährliches Depudat nit erstattet, sein solche Khürchen dem Closter vonn Pabsten Sixto 5to ganntz unnd gar einverleibt, also das, das Closter macht habe ohnne wissen unnd willen des Pischoffs einen Weltlichen Priester oder Religiosen darauf zu setzen, selbigen auch nach seinem belieben wider abzusetzen, welche gnad auch nachmahlen Innocentius der .8. confirmirt.

Eben damahlen hat die Statt Passau .2. grosse unglickh gehabt, massen die Juden in der Iltzstatt ihr Graussambe Thatt mit dem hochwürdigen Sacrament des Altars geübt, unnd weillen nach ableiben Pischoff Ulreichen die Vota der Thumbherrn nit ybereins concordiert sonndern .2. Pischoff erwehlet worden, unnd khein Thaill dem annder hat wollen weichen, ist ein starkher der Statt schedlicher Krieg entstanndten etc. etc. [S. 48]

Ich khomme wider nacher Alderspach unnd zu Abbten Georgen welcher nachdem Er in die .20. Jahr regiert, ist Er zu Passau alwo Er sich wegen der Arzten befanndte, den .27. Jenner Anno .1486. gestorben, sein leib aber ist nacher Alderspach gefierht; unnd in die Khürchen begraben worden.




Abt Simon von Kasten (reg. 1486-1501)

Herr Simon Der 31.igiste Abbt. Wiewol daß Ableiben Abbtens Georgii Gleich Herrn Abbten von Eberach alß Patri Immediato angekhündet, hat Er doch die begerte Election biß nach osstern wollen verschieben, weillen aber ein so lannger verschub Herzogen Georgen in Payrn gar zu lanng unnd volgent dem Closster nit ersprießlich angesechen, hat Er solche Commission Herrn Joanni Abbten zu Fürsstenzehl unnd Herrn Georgio Abbten zu Rottenhaßlach anbefolchen welche auch ohnne vorwissen und willen Patris Immediati dises werckh an unnser Frauen Verkhündtigung auf sich genommen, unnd Simonem der damahlen Provisor zu Egglhaimb zuvor aber Prior etliche Jahr gewesen, zu ainem Abbten ernännt, welche Gwaltthettigkheit verursacht, das Abbt Simon wiewol Er rechtmessig erwöhlet, vonn Joanne Abbten zu Eberach nit confirmirt biß Er von Eberach entlich selbers anhero khommen, die Election Examinirt und also Ihm des ordens brauch nach, bestättigt unnd confirmirt, diser Abbt hat gewalt bekhommen vom General Capitl alle Clöster in Payrlanndt zu visitieren unnd reformirn.

Weillen aber kheiner ohnne mängel, also ist diser Praelath dem wein ein wenig zuvil ergeben, gegen seinen Conventualn in [S. 49] beforderest in denn Necessariis Khlueg, unnd gegen dem Adel waß unfreindtlichs gewesen, welches verursacht, das Er beeder Feindtschafft mir auf den Halß gebundten.

Inn seinem Alter hat Er sonndere anstöss gehabt, dann unnder anndren hat Er ein Fues abgebrochen, an welchem schaden Er ein halbes Jahr gelegen.

Denn Praunen ornath sambt einem stab wie auch die schwähre Infell hat Er machen lassen, der markht Ruebmansfelden der in die .60. Jahr versezt gewesen, ist von Ihme wider redimirt worden, Inn Gepeyen wegen seiner Khluegheit ist wenig an ihme ja neues gar nichts bekhandt hinterlassen, doch hat Er den obern weyer in Schefpach graben lassen, unnder ihm ist das Closster sowol in Geistlichen alß Weltlichen in guetem stanndt gewesen, massen nach seinem Todt in die .3000: Ducaten gefundten, zu Enndt seines Lebens, ist Er zwar Khranckheit halber vonn seinen sünen khommen, entlich aber also restituiert, das Er nach empfangenen Heyl. Sacrament in Gott seeligelich seines Alters im .60. Jahr, den 11 septembris Anno .1501. verschidten.




Abt Johannes IV. Riemer von Vilshofen (reg. 1501-1514)

Herr Johannes diß Namens der .4.te der 32igiste Abbt. Johannes Riemer von Vilßhoven gebürttig, unnd in die .30: Jahr gewester provisor zu Schönau, ist am St. Francisci Tag Anno .1501. zur Abbtey erwehlet worden, weillen aber der sparer ein Zehrer mues haben, hat Er denn Resst so Abbt Simon hinterlassen innerhalb .2. Jahrn also verzehrt das Er anfanngen erarmmen, derentwillen Er Geldt enntnommen die Güetter unnd anndere Zünsungen verkhaufft, etlich versetzt, damit aber das Convent wider Ihm nit aufstundte hat Er wenig unnd [S. 50] ihm gefellige Consiliarios erkorn die sich widersetzten Vervolget er häfftig wegen continuirlicher Leibsschwachheit (. habuit luem gallicam .) hat Er mehrer Thaill sich vom Closter absentiert unnd zu Passau in dem Hauß sich aufgehalten, alwo Er neben villen Diennern Täglich Mahlzeiten gehalten, ist also mehr auf sein aigne Persohnn, alß auf das ganntze Convent aufganngen.

In seiner Regierung hat sich auch wegen der Pfarr Geyerstall strittigkheit erhebt, deren ursach ist von ihme F. Georgius ... nach Rohm geschickht, welcher von Julio dem anndern zwar ein Privilegium erhalten aber doch die Pfarr nit allerdings frey gemacht, anndere Gerechtshändl so Er zu Lanndtshuet etc. gehabt werden khürtz halber umbganngen.

Unnd wiewol Abbt Simon mit grosser miehe den Markht Ruebmansfelden wider an das Closter gebracht, hat solchen doch Abbt Joannes wider umm etliche Güetter im Gericht Natternberg ligent vertauscht.

Sein Gebey betreffent, hat Er die Abbtey (. ist anjetzo das Novitiat und Jungerstuben .) biß an obern Thaill erbauet, Item daß Oberzimer zu Passau im Hauß hat Er gezirt. Anndere sachen mehr auß Silber sein unnder ihme gemacht worden, welche aber alle Er auß altem Silber erneuert. Wie solches auch die grosse Monstranz so von Abbt Plüer erkhaufft erzaigt, an welcher Er nit mehr alß denn Fueß ergrössern lassen dannoch sein Wappen darauf gesezt.

Unnder dessen unglickhseeligen Regierung hat Herzog Albert wider einen Pfaltzgraven Krieg gefiehrt, Herzog Albrecht ist mit seinem Khriegsvolckh .3. Tag auf der steinbeindt gelegen, unnd ist ihm vom [S. 51] Closster auß .1. Vaß Wein neben Fischen, Brott, unnd Haber gegeben worden, Friderich aber Pfaltzgrave ist zu Pfarrkhürchen gelegen, deme das Closter für Rantion .100 Dugaten geben, ferners hat das Closter denn Officirn Herzogen Albrechts nacher Schärdting .160. Ducaten geschickht, neben dem das Herzog Friderich Pfaltzgraven weill Er vor Vilshoven gelegen, dem Closster grosse schaden unnd Expens zuegefiegt.

Unnd Weillen die Burger zu Münster dermahlen mehr dem Pfaltzgraven alß Herzogen Albrechten anhenngig gewesen unnd sich also dem Pfleger zu Griespach widersezt, hat gedachter Herzog Albrecht .700. Soldaten dorthin geschickht, die denn ganntzen Markht erbarmlich außgeraubt, unnder anndern auch auß dem Pfarrhof neben anndern Vahrnussen .17. Stuckh Vich hinweckh genommen.

Unnder Wehrenndter diser Unruehe ist Abbt Riemer zu Passau gewesen, alwo Er auch seines Alters yber .70. Jahr den .5. May Anno .1514. unverhoffter gestorben, sein Leichnam aber ist denn anndern Tag nacher Alderspach gefiehrt: unnd in der Khürchen begraben worden. [S. 52]




Abt Wolfgang Marius von Oberdorfbach (reg. 1514-1544)

Herr Wolfgang der 33.igiste Abbt. Nun khumb Ich alberaith zu dem Glorwürdtigen Leben. des Hochw. Vatter, unnd Herrens Wolfganngi Mayir gewesten Praelathens des Clossters Alderspach, deme wür neben anndern verpflichtet und schuldtig was von vorgesetzten Herrn Praelathen hiesiges Clossters in wissenschafft gebracht, diser ist zu Oberndorfpach von Ehelichen und Erbarn Eltern gebohrn, weillen aber Er gleich von Khündtheit an, inn ihme spiren lassen einen sonndern eiffer zu den schuellen, haben sye ihnne in dem .11. Jahr seines Alters entlassen, diser sein zwar noch Khindtlicher Eiffer hat im geringsten nit Lähr geschlagen: sonnder ihnne angetriben daß Er in einer Khurtzen Zeit etliche schuellen mit grosser Frucht nit ohnne Verwunderung gelehrter Männer durchganngen. In dem .21.ten Jahr aber seines Alters hat benanter Jüngling Wolfganngus die Eitl: unnd Zergenglichkheit ihme Tieff zu Hertzen gefiehrt unnd damit Er Khristo Frey in Tragung seines Creutz Khundte diennen ist Er in das Closster Alderspach eingetretten unnd nach außgestandtenen Novitiat sich Gott dem Allmechtigen durch die .3. gelibt aufgeopfert unnd Ewig verbundten.

Wie Eyfferig unnd strittig er seinen Geistlichen Berueff nach gelebt, erscheint Clärlich auß der naigung welche gegen ihn sowol Herr Abbt Simon alß auch daß ganntze damahlige Convent sechen lassen, dann baldt nach geschechener profession ist Er nach Passau zu dem Subdiaconat abgeordnet: Unnd weillen in Ime ein sonderbare begürdt unnd angebohrne Taugsambkheit zu den Höchern Schuellen verspiert, also ist Er auch von vorberierten Herrn Abbten auf die Universitet Haydelberg verschickht, alwo Er nach .3: Jährigen Studieren auch den Titul eines Magistri (. dessen Er sich doch niemahlen bediennt .) erhalten unnd damit Er nit allein [S. 53] mit der Weltlichen wissenschafft nach Hauß khäme, ist Er von Herrn Rectore nach Wormbs geschickht, alwo Er denn Diaconat erlannget, Nach .3. Jährigen Audieren ist Er widerumben Von Herrn Praelathen nacher Hauß beruefft unnd von menigelich also wegen seines gueten Wandls geliebt, daß Er auch baldt darauf nacher Passau auf die Priesster Weiche welche Er am Quatember Sambstag in dem Herbst erlanngt, geschickht worden, hat also in dem .28.isten Jahr seines Alters in dem Vorfesst des Heyl. Wolfgangs Gott dem Allmechtigen sein erstes Heyl. Meßopffer aufgeopfert, ist Ihme auch baldt darauf die Pfarr bey St. Peter anverthraut welche schefflein er mit dem Sammen deß worth Gottes unablesslich gewaidet: nit weniger ist Er auch Herrn Abbtens Capelan erkhist in welchem Ambt Er sich einen Treuen unnd Embsigen Dienner erclert. Aber nit lanng darnach ist Herr Abbt Simon zeitlichen Todts erblichen unnd vermeinte menigelich Wolfganngus wurde zu solcher würden erhöchet, doch hat Gott in dessen Hendten die Regierung stehen damahlen nit für guet angesechen ihnne Wolfgangum zu solcher Dignitet assummiern: sonndern Abbten Simoni ist gevolgt Johannes Riemer gewester provisor zu Schenau. Unnd dieweillen Wolfgangus Mairius bey S. Peter sonnderbahren eiffer in verrichtung seiner Geistlichen Functionen erzaigt, ist Er von Abbt Joannae nacher Khösstlarn geschikht worden in welchem orth Er mit stettem Predigen administrirung der Heyl. Sacramenten bey den Kürchfartern .3. ganntze Jahr hundertfaltige Frucht gebracht. Unnd damit Wolfgangus sowol in Zeitlich alß Geistlichen Verrichtungen probirt wurde, ist Er nachmaln von besagtem Khösstlarn nacher Münster dirigiert worden, in welchem orth Er erzaigt sein Dexteritet in Administrirung Weltlicher sachen, dan wiewollen Er schwäre ja gefehrliche Zeiten, (. massen der Markht Münster wie nitweniger der Pfarrhof, durch Graf Wolfganng von Orttenburg unnd Hieronimum Freyherrn von Stauff sambt Iren under gegebnen Völckhern also ruiniert, das so gar waß in die Khürchen [S. 54] geflechet nit sicher verliben, ja unnder Ihme hat das hochwetter öffter die liebe Frücht auf dem Veldt ganntz unnd gar vernichtet .) gehabt, hat Er yedoch das Pfarrhauß Anno .1510. vom Fundament erpauet. Inn Gemain würdt gesagt, was der Fisch ausser des Wassers das seye der Mönich ausser des Clossters, unnd wiewollen dise sag bey etlichen mehr dann zuvill wahr ist, so ist sye doch nit also universal das sye gar khein Exception gedulte, massen vill erfundten welchen der Closster eiffer nit gar außgeschwitzt, wie solches auch clarlich in unnsern Wolfgango zesechen, dann diser hat alle Fasstag und anndere Abstinenz so der Heyl. orden zu observiern Pflegt, also empsig auch in gegenwartt der gösten gehalten, das Er alle Freytag gefasstet. An kheinem Mitwochen niemahlen Fleisch geessen, von seinem leib ist das wullene hemet selten khommen.

Dißer so Fruchtbarer unnd auferbeylicher wanndl machte Wolfgangum nit allein in den Augen der Menschen Liebreich unnd manigelich angenemb, sonndern mehrer in dem Angesicht Gottes, also daß Gott gleichsamb einen Mann nach seinem Hertz erfundten, denn Er erwöhlet hete zusetzen yber sein Haußgesündt.

Dann Nachdeme Abbt Joannes Riemmer zeitlichen Todts erblichen, ist Er zweifelsohnne auß sonnderbahrer einsprechung Gottes, nach dem Er zu Münster .10. Jahr gewesen, einhöllig den .2. Junii 1514 zue hiesiger Abbtey erwöhlet unnd confirmiert worden.

In diser seiner Praelathischen Würdten hat Er wol observiert jene khösstliche worth sye haben dich gesezt einen Regenten, werde nit hoffärtig, sey unnder Innen alß wann du wärst einer auß Ihnnen, unnd diß hat Er unnder anndern im Werkh erzaigt, weillen Er gar selten alleinig zu Taffel gesessen, sonndern allzeit zween auß dem Convent zue seinem Tisch berueffen, welche Er sowol Zeitlich alß Geistlich gespeißet, seine alte Freundt hat Er unveränderlich geliebt, gegen denn armmen liesse Er sein Freygebig [S. 55] kheit also sechen das Er auch auf ferne örtter gelt. ( doch sich nit offenbahrent .) unnd anndere sachen geschickht, einem jeden gabe Er treulich waß ihme gebiertte, doch auch nichts mehrers geschichen, alß unnöthige Ausgaben, Ich khann alhier nit umbgehen seine Herrliche unnd Lobreiche schrüfften die Er hinder sich gelassen, den Er etliche zu Münster, die anndere aber alß Abbt alhier mit maniches Verwunderung verfasst, unnd dises alles mit aigner handt dann Er sye niemahlen einiges Schreibers bediennt, und zwar anndere zu schweigen sein volgente kheines weges zuvergessen.

Erstlich das Leben unnd Leiden Christi Carminice. Zum anndern den Krieg zwischen Herzog Albrecht auß Payrn unnd Rupertum Pfaltzgraven Drittens seindt schreiben unnd orationes. Vierttens Annales oder das Leben der Herrn Praelathen zu Alderspach, Item ein Grundtbuech yber alle Güetter unnd Gebreuch etc. Fünfftens wider Lutherum hat Er auch ainen Tractat von Geistlichen gelibden verfasst, Item yber die Regl St. Penedicti. Nitweniger aber ist Er zu loben, wegen seiner Glickhseeligkheit in Administrirung der Zeitlichen sachen, dann wiewol Er zu antrettung seiner Regierung vil der bössten Güetter versetzter der Gilten unnd Zünsen auf etlich Jahr vor eingenommner, ja auch einen zimblichen schuldtenlas alß nemblich yber die .1000. Ducaten: herentgegen aber, in des Clossters Söckhel nit mehr alß .15. Pöhmische Groschen gefundten, hat Er sich doch also bemüeht unnd beflissen, das Er benannten schuldtenlaß inner halb .3. Jahrn abgelaindt, den mehrern Thaill der Güetter redimiert, und vill durch unfleiß unnd unwachtsambkheit der Weltlichen Richter verlohrne Stüfften unnd Zünßungen auß den Alten Salbiechern widerumb erhebt, unnd dem Closster zunutzen gemacht. [S. 56] Gelt regiert die Weldt, unnd ohnne dasselbige würdt wenig in zeitlichen sachen gefruchtet, sonnder vilmehr auß mangl dessen, gehen starkh gepaute sachen zugrundt, diß hat unnser Closster sattsamb erfahren, zu Anfanng der Regierung Herrn Abbt Wolfganng, dann alle Tag alle Dächer also zerrissen, daß der Regen gleichsamb alles verderbt, derentwegen Er sich starkh bemüehet wie Er das gepey durch außbösserung der Tächer in ain sicherheit mechte bringen, das Khranckhenzimber welches mehrerthaill auß Holtz; mit clainen Fensterln: unnd also ainem Paurn Hauß gleicher, hat Er widerumb in einen bessern Formb (. dessen doch ohn jetzo nichts mehr ybrig .) gericht.

Das schlafhauß ist dermassen Paufehlig gewesen, daß Es schonn yber die .40ig Jahr auß: unnd inwendtig hat müessen undergespritzt werden, wann ein starkher windt entstanndten, so hat es also khracht, daß auch der Khöckheste sich geschichen, bey nechtlicher weill darinnen zeruehen. Wann ein frembter darauf gefiehrt worden, hat Er mehr nit gewinscht, alß das Er mechte baldt widerumb darab khommen, die Zehlen sein auß zusamb geschlagnen Prödtern gewesen, der orth oben ganntz offen, also das man unnder daß dach gesechen, aus disen ist leichtlich zu erachten, das seine vorfahrer aintweks auß mangl des geldts der darauf lauffenten uncosstens oder doch auß Khluegheit abgeschrökht worden, von Reparirung benanntes schlafhauß, doch hat solches Werkh auf die Assistenz Göttlicher Hilf vertraut, manlich angefanngen Unnd Glickhlich geendet, dann Er Erstlich solches Pauföhliches orth abgetragen. Unnd seiner miglichkheit nach, widerumb lassen vom Fundament erheben; unnd in jetzigen stanndt erpauen, zu disem gepey sein yber die .600. stamben holtz angewenndt worden, doch hat sich die Außgab nit also weit erstrekht, [S. 57] wie man am anfanng vermaint hat, dann in dises Gepey ist nit vill Helff alß der Anschlag gewesen, verzöhrt worden. Im ybrigen hat Herr Abbt Wolfganng in seiner Regierung, nit geringe Triebseeligkheit erlitten, dann Er von etlicher seiner Conventualen welche mit Marthin Ludter die Geistlich gelib nit allein verachtet, sonnder auch würkhlich auß dem Closster gelauffen, deren doch etliche wider zuruckh khommen, sehr betrangt unnd verfolgt worden. Nitweniger auch hat Er Jährlich grosse schmertz und wetagen wegen des Stains erlitten. Wenig Tag vor seinem Todt ist ein besse sucht redo: unnder das Vich khommen, das Traidt ist also verdorben das Es nit hat khündten genuzt werden.

Herr Abbt Wolfganng aber, wegen seines Hochen Alters unnd anndern schwehrlichen zuestanndten hat alß gemach an leibs khröfften gentzlich anfanngen abzunemmen, unnd da Er vermerkhte, das die stundt seines zeitlichen Hintritts verhanndten, hat Er anfangen mit dem Gerechten Simoni zu singen, Herr jetz lasse deinen Dienner in fridten fahrn, unnd also hat Er Gott seinen Geist aufgegeben in dem .74.isten Jahr seines Alters nachdem Er das Closster .30. Jahr unnd .4. Monat regiert, inn dem Jahr Christi Anno 1544.

WOLFGANGI MARII Monasterii huius Abbatis viri tam Doctrina, quam Sanctimonia celebris EPITAPHIUM. In quo bini versus diem et numerum Annorum continent. [S. 58]

DIES NATALIS: EN SUB MOLE SENEX WOLFGANGUS CLAUDITUR ABBAS 1469 AEDITUS UT LUCAS, VIVERE DESIERAT. ORD. INGRESSIO DEIN SE COENOBIO ADDIXIT MOX LUCE SEQUENTI. 1489 IN QUO VIVENDI LUXQUE DECUSQUE FUIT ELECTIO ABBATIALIS HINC FRATRUM ANTISTES DIVINA EX VOCE VOCATUS 1514. JUNIUS UT SOLES CONTIGIT IPSE DUOS. OBITUS. OCTOBRIS 23 DIE UNDENA SUPER ASTRA LEVATUS. 1544. EST TANDEM CIVIS DULCITER OSSA CUBANT. [S. 59]




Abt Johannes V. Zankher von Gumperting (reg. 1544-1552)

Herr Joannes Diß Namens der Fünffte, der .34iste. Abbt. Der Apfel föhlt nit weit vom Stammen Joannes Zankher volgte nach inn den Tugenten in dem Fleiß unnd sorgfeltigkheit, dann auch in der Regierung dem Gottseelig und frommen Abbten Wolfgango, wurde von ihme Anno .1522. zu dem Heyl. orden nach ordent: und tugentlich yberstanndtenem Novitiat Jahr, durch offentliche Profession ann: und aufgenommen.

In disem seinem berueff hat Er sich sowol in allen Tugenten: alß auch wissenschafft der zeitlichen sachen also volkhommen: und tauglich gemacht, das Er nach absterben erstgedachten Abbten Wolfganngi würdtig erfundten: und durch rechtmessige Wahl zu einem Praelathen erwehlt worden, Anno .1544. den .16 Septembris diser Wahl hat ein Nammen unnd anstatt des Herrn Visitatoris von Eberach beigewohnt: unnd praesidiert Herr Laurentius Abbt von Fürsstenzehl, unnd ob zwar diser Abbt Zanckher dem Closster wenig und zwar nit mehr als .8. Jahr vorgestanndten, So ist Er doch demselbigem in diser khurtzer Zeit nit ybel angestanndten, in erwegung das Er sowol in erweiterung mit gepey alß mehrung der güetter seinen sorgfeltigen vleiß alzeit gegen dem Closster unnd jeder menigelich hat sechen und spirn lassen, massen dann sich zaigt, das Er das Regenspurger Zimer genannt, wo nit von neuem: doch wenigist inwenndtig ausmachen und ziehrn. Auswenndtig aber, mit Eisenen Gädtern welche Abbt Dietmayr nachmahls zu seiner Abbtey gebraucht, vermachen lassen.

Die Güetter betreffend hat Er unnder der Zeit seiner Regierung dise zu dem Closster gebracht, alß Nemblich Anno .1549. die Khärgl-[S. 60]-Edt Eodem Anno .5. f. auf dem Peißlguet zu Khriestorf Anno .1551. das Obermayr Guett zu Obern Elnpach, wie auch in selbigem Jahr das Spiessenguet zu Hollerbach, Anno .1550. das Khauzenguet zu Uttigkhoven, neben disem zaigt sich auch das Er die Truchen seines vorfahrers unnd Geistlichen Vatters nit lähr gefundten, oder auch selbsten mehrers eingefilt habe, dann gleich nach seiner Glickhlichen antrettung zu diser Abtteylichen würdten, hat das Closster Ossterhoven ein grosses unglickh und feuersnoth yberfallen unnd außgestanndten, dardurch sye benöthigt Herrn Abbt Zanckher umb Hilff unnd Geldts mitl anzerueffen, der auch Innen mitleidtentlich beigesprungen in deme Er, gedacht ein Closster Erstlich Anno .1545. die Mihl zu Willing gelegen und anndere Güetter so angeschlagen umb .700. f. wie auch Anno .1550. anndere Güetter zu Hainrichstorf, Harbach, Teupledt, Emerstorf, Gerblstorf, Mossmüll, welcher alles einkhommen umb 362. f. 3. s. 15. d. angeschlagen worden, zu dem Closter erkhaufft, weillen aber das Closster Ossterhoven Ihme den widerkhauff unnd erlessung vorbehalten; seint dise Güetter alle widerumb abgelest worden, massen dann wür noch auf den heuntigen Tag zu dennselbigen kheinen Zuespruch haben, Enndtlich hat Ihme ein starkh hiziges Fieber yberfallen das leben abgekhierzt, daran Er dann den .7. Junii Anno .1552. in Gott seeligelich gestorben, unnd damit die gmaine schuldt bezalt hat, ligt inn St. Anndre Capeln begraben, deme Gott die seelige Rueh unnd auferstehung verleichen wölle Amen.




Abt Bartholomäus Madauer von Rotthalmünster (reg. 1552-1577)

Herr Bartholommeus Der .35.iste Abbt. Nit der wol anfanngt; sonnder der biß zu dem Enndt verhardt würdt seelich, ein Schöffmaister ist zu loben, aber nit eheundter biß Er ann das gestatt glickhlich unnd ohnne Schiff-[S. 61]-bruch anlangt, dises wahr zusein wil sich im Bartholomeo Mädtauer zu Münster im Rothall gebierttig, erzaigen, der Anfang wehr guet in deme Er Anno .1535. die Welt unnd dero Eitlichkheit verlassen, unnd sich Gott durch die Heyl. drey ordens gelib verlobt, unnd unnder dem seelig und Glorwürtiger Gedechtnus Abbt Wolfganngo den Heyl. orden durch offentliche Profession eingetretten; unnd angenommen, in disem stanndt hat Er sich nit allein umb das Geistliche wesen eyfferig sonnder auch und forderist in erlehrung der freyen khünsten wissenschafft embsig angenommen, sonderlich aber in der Mathematica unnd Sternschen Khunst, hat er sich volkhommen unnd hoch beriembt gemacht, massen dann nit allein die von Ihme gemacht: unnd angegebne Mathematische instrumenta Sunenurn und annders sonder auch die in diser Khunst in offnen Druckh außganngne unnd seinem Nammen dedicierte Püecher solches beweisen, diser Ruemb ist nit ein wenige ursach unnd bewegung gewesen, das nach ableiben Abbt Zanckhers die Conventualen dises Clossters unnd Gotshaus bewegt worden, durch ein ordentliche Wahl Partholommeum Innen zu einem vorsteher Anno .1552. den .11. Tag Monats Julii zuerwöhlen, diser wahl were anstatt und Nammen des Herrn Visitatoris von Eberach vorgesessen Herr Laurentius Abbt zu Fürstenzehl zu einem Assistenten oder beisizer aber ist berueffen worden, Herr Anndreas Abbt bey St. Veith Penedictiner ordens negst bey Neumarkht, Bartholomeus macht abermal in diser ihme auferladnen würdten unnd Purdten einen gueten anfanng, der fortganng unnd das mitl zaigt sich auch nit ybel, dann gleich wie Er were ein Man eines erleuchten verstanndts vol und erfahrn in gueten Khünsten, also hat Er dise dem Closster zu nutzen wol angewendet, sowol in erweiterung des Clossters durch unnderschiedliche wol unnd zierlich ge-[S. 62]-fiehrte gebey alß auch in mehrung unnd erkhauffung der güeter. Gleich im ersten Jahr seiner Regierung hat Er alß ein khunst liebenter unnd gueter Paumaister seinen sün unnd gedanckhen auf das Pauen gelegt; unnd sein hanndt würkhlich außgestrekht, auch selbe niemalen biß zu dem Enndt seiner anverthrauter vorstehung abgezogen, wie alles sein Jährlich ordentliche Rechnung beweisen, zu dem Enndte, erwöhlte Er Ihme alzeit guete unnd wolerfahrne Maister, als Zimerman, Schreiner, Schloßer, unnd anndere etc.

Ich glaub unnd seze ohnne allen Zweifel das Er den gannzen stockh von der Priester Stuben oberm Sahl biß zu dem Regenspurger Zimer von oben: unnden aber biß zu dem Novitiat maistens von dem grundt auf habe gepauet; oder doch gewißlich in einen gantz anndern unnd zwar disen formb wie Er sich an jetzt sehen last gerichtet, alle Zimer mit schennen zierlich unnd khünstlichen von Schreiner Arbeit angezognen Pöden unnd Taferwerch ziehrn, alle vorfletz vor der Jungen und Priester Stuben, vor dem Wasser: unnd Regenspurger Zimer die gannze aussere Khürchen das Langhaus genannt, ja auch endtlich unnd vermuethlich den ganntzen Creuzganng mit guetem weiß: und rothen von Saltzburg und Khelhamb theur und miehesamb hergebrachten Märbelstainen habe Pflasstern: auch den grossen Weinkheller graben: unnd machen lassen, So hat Er auch alle Zimer mit schennen Cässten khünstlicher Schloserarbeit versechen unnd mit Mallerey geziehrt, dises alles wahr zu sein zaigt sein an alle oben angezogene orth unnd Zimer eingeschnidten oder abgemaltes Pappen mit der altzeit beigesetzen Jahrzahl. [S. 63]

Dißer Lust begierdt unnd miehe zue: unnd mit dem Pauen hat ihnne nit also thief eingenommen, das Er darbey der Haußwierthschafft vergessen, unnd selbige auf die seithen gesetzt, sonnder neben dem das Er einen Wolerfahrnen Richter, Cammerer, auch anndere Officier gehabt, hat Er seinen eiffer vleiß unnd sorgfehltigkheit threulich sechen lassen, die güetter so unnder seiner Regierung zu dem Closster khommen, eingetauscht, oder auch erkhaufft worden, seint dise Anno .1566 ist das Padt zu Walxing, von Herrn Joseph unnd Seifridt Goder umb ein wiß eingetauscht worden. Anno .1569. ist das Gietl zu Haunwang wie auch aines zu Nidernhumel, ein annders zu Dionisii Göldern von Anndren Rottenheckh alß damahlen gewesten Closster Alderspachischen Richters thails Vermacht: thails aber alhero erkhaufft unnd bezahlt worden. So hat Er auch das Erbrecht zu Khalstorf Anno .1562. abgelest, Anno .1571. ein Sölden zu Misstlbach, Anno .1572. das vischer guet zu Heinrichstorf, dan ob zwar Anno .1500. von Abbt Geörgen zu Ossterhoven dises vischer Gueth oder vilmehr die gilt auf disem guet zu Heinrichstorf mit anndern mehrern güettern doch auf widerkhauff dem Closster verkhaufft ist worden, sein doch die güetter widerumb abgelest, und fündte das Anno .1572. Peter vischer zu gedachtem Hainrichstorf mit sein frey aigens güetl alda das Perngietl genannt Abbt Partholommeo verkaufft, doch der ewigen gilt auf Ossterhoven unvorgriffen.

Item Anno .1563. hat Er das Hauß zu Vilshoven welches von allen Steur-Anlagen: unnd anndern Purdten befreudt, von Herrn Michael Probsten unnd einem gannzen wolerwürdigen Capitl des Collegiatsstüffts St. Joannes Baptista, dann auch Anno .1567. die Maur von Dionisii Gruebern baiden zu gedachtem Vilßhoven erkhaufft.

Zu mehrerm Lob unnd Ruemb Bartholommei ist auch dises nit zuverhalten, das Er zu nutz des Clossters unnd besserer nachricht [S. 64] seiner nachkhömblingen nit allein das archium auf ein neues durchganngen: registeriert: sonnder auch alle güetter des Clossters welche zuvor unnder: unnd von dem Abbt Joann Plier Anno .1452. von Abbt Wolfganngo Anno .1518. in die Gerichter außgethailt weren, inn ein ganntz anndere ordnung nach dem Alphabet richten, und in ein Pergamentes Puech Anno 1566. einschrieben, die maiste güeter aber, sambt dero Grundt unnd Poden, das ist Veldt, wisen unnd Äckher, ordentlich beschreiben lassen, allen Irr: und strittigkheiten dardurch vorzukhommen, massen dann sich zu seinem mehrerem Lob aus villen Recessen bezaigt, das Er unnderschiedliche strittigkheiten bey der damahl Fürstlichen Regierung Landtshuet und anndern Gerichter zu endt unnd recht gebracht, unnd daryber ordentliche Recess die noch in originaln in dem alhiesigem archivum zufündten, begert hat.

Neben disem allem unnd sonnderlich in so continuirlich und unaußgesetztem Pauen, zu dem Er mit consens seines Lanndtsfürsten in Payrn, und Bischoffen zu Passau von dem Spitall alda .1200. f. entlehnet etc. dann auch einkhauffung der güetter hete Er schwere Purdten und Ausgaben, in erwegung das, das Closster damal unnder ihme sowol in dem gehaltenem LanndtTag zu Ingolstatt Anno .1563. eben mit diser Steur mit welcher das Closster derzeit gebeiniget würdt, benantlich .1099. f. belegt ist worden, welche Er zu unnderschiedlichen mahln: doch nit Jährlich alß jetz beschicht, baldt ganntz als halb, alß auch das Jährliche Canderey .45. f. Jägergelt .17. f. 1. s. erlegen müessen, entgegen hat Er in der Hoftafern alß auch aus dem aigenen Kheller einen yberaus grossen verschleiß, massen dann sich zaigt, das Er dieselbige sowol mit oberlennder Pr. 3. f. 30. Krt. als ossterreicher Wein Pr. 3. f. heiffig und monatlich, dann auch mit Pier also belegt, das dermahln in dem oberlennder allein oder auch össterreicher Wein allein [S. 65] mehr hinauß ist gefiehrt worden, als zu diser Zeit in dem Pier.

Der Wein macht frölich unnd einen gueten mueth unndertruckht aber den Geist unnd schwecht seine Khröfften, diser wer täglich unnd sonderlich an den Freytagen in der Tafern zu sechen, und zu hörn, im drinkhen Tanzen singen unnd springen unnd zwar dergestalten, das auch die Geistlichen Ires Geistlichen stanndts unnd Ehr vergessen, sich auf dem offnen Tantzpoden mit gleicher Ipig: und unsünigkheit sich haben sechen lassen, und mit anndern gleichergestalt zetantzen unnd zespringen vermesslich unnderstandten, diser yble Khlang sung und khlang nit allein in der nechet; sonnder auch in der weite unnd zwar in den Erzpischofflichen ohren zu Salzburg also starkh, das der Ertzbischoff alda dem Praelathen Partholommeo einen ernstlichen verweis: unnd scharpfen Peveldt dergleichen unclessterliche vermessenheiten und unthatten alsobaldten abzustellen ergehen lassen aus welchem erscheint das zu selbigen Zeiten auch yber unnser Clösster wider des ordens Freyheiten unnd herkhommen die Pischoffen ihren gewalt haben gebraucht unnd ernstlich sechen lassen, sonnder auch diß, das dazumahl alhier wenig Religiosen unnd ein schlechte ordens Disciplin ist gehalten worden, welches darumb desto weniger zuverwundern, dieweil damahl das Ludterthumb dessen lehr und gifft vasst das ganntze Teisch: auch sonnderlich unnser Payrlandt yberzogen, viller nit allein Weltlicher sonnder auch der Geistlichen Hertz unnd Gemieht vergifft unnd an sich gezogen, welches villeicht auch alhier geschechen, dann vil in diser mainung unnd muethmassung stehen, das gleich wie Partholomeus, mit den Ludterischen, durch schreiben unnd annders gar zuvil gemainschafft gehabt; also Er auch sich in dennen Annaigungen suspect und sehr verdächtig gemacht, zu deme hat auch .5. Jahr vor ablegung seiner Abbteylichen würdt und Purdten die Laidliche sucht [S. 66] der Pestilenz in dem Lanndt unnd sonnderlich der orthen also eingerissen das in dem Closster damaln .9. Religiosen nacheinannder unnd also bis auf einen, mit Nammen Michael der Dolfueßet wer, gestorben, diser were alleinig in dem Closster unnd Regierte dasselbig, aber baldt hernach hat sich Abbt Partholommeo unnderstandten, ohnne seinen schlechten Ruemb unnd des Clossters nutzen, ohne villeicht des ordens begert: oder erlangten wissen unnd willen; ohne zwar begert: aber villeicht nit erlangten Lanndtsfürstlichen Consens den fürnemmen Hoff zu Gneixendorf in Össterreich sambt dem zu dem Closster gehörig absonnderlichen Grunndtbuech unrechtmessig, und zwar seinem vorgewesten Cammerer mit Nammen Späniger der auch Ludterisch war: oder worden zuverkhauffen.

Auß: und aus disem allem hat sich das haidere wötter in ein triebe Fünssternus: unnd das plätl gewendet, der Glantz und schönne Sonnen strallen seines Glickh, lob und Ruembs, welche Er die .25. Jahr seiner Regierung hat Loblich sehen unnd scheinen lassen, seint verfinstert: unnd mit dem Traurigem Wandl der ab- und entsetzung der Abbteylichen Infel, Stab, würdten unnd Gwalt, bedöckht worden, Anno .1577.

Yber dises yberlebt Er noch .1. Jahr, hilte sich ein Zeitlang zu Passau endlichen zu Vilshoven in unnsern Heuser nit ohnne uncossten und beschwernus des Clossters: unnd seines nachkhömblings auf, starbe aldort den .25. Augusti Anno .1578. ligt in der Pernharts: und St. Lienhards Capeln negst der Khürchenthier begraben, und ob zwar aus etlichen briefen sich bezaigt, das sowol von der Geistlich: alß Weltlichen obrigkheit bevelch ergangen, ihne Partholommeum vor seinem Todt zu der Penitenz und Puess ernstlich unnd eifferig zu ermmohnen, Er aber weder disen bevelch: noch ermohnung erwahrtet; sonnder ihnne der Todt ergriffen und den Garaus gemacht habe, wellen wür doch ein bessers gedenckhen [S. 67] von ihme hoffen unnd halten, unnd in dem, den unergrindlichen: unnd unerforschlichen urtheiln Gottes nichts vor: und eingegriffen. Bartholommeo aber, die Ewige Rueh unnd auferstehung gewünscht haben.




Abt Andreas II. Haydecker aus Kaisheim (reg. 1578-1586)

Herr Anndreas diß Namens der annder der .36. Abbt. Anndreas Haydeckher in dem beriembten Gotshaus unnd Closster Khaysershamb Profess unnd dazumal oberpurstner ist alhero nach absetzung Abbt Bartholommaei, erstlich zu einem administratorn Anno 1577 begert: dann auch hernach zu einem Praelathen Anno 1579 erwöhlt worden, unnd weillen Er von seinem anverthrauten Ambt zu gedachtem Kaysershamb etliche sachen alß Tischzeug, silbergeschmeidt unnd annders, welches alles auf .400. f. angeschlagen mit alhero auf Alderspach gebracht, hat sich unnder ihme Andrea unnd seinem Praelathen zu dikhgemeltem Kaysershamb ein gannzer stritt erhebt, inn deme wolgedachter Praelath zu Kaysershamb alle dise sachen, als unrechtmessig hinweckh von seinem Closster unnd alhero gebracht, nit unbillich widerumb begert, Anndreas aber, solches zuthain mit unnderschiedlichem vorwandt gewaigert, Ist doch dise strittigkheit durch unnderhandlung gueter Leith güettlich verglichen worden; unnd vermuethlich die hergebrachte sachen bey dem Closster alhier verbliben.

Anndreas gleich im anfang seiner Regierung, hat sich vor allem das Reich Gottes zusuechen die Ehr Gottes unnd des Heyl. ordens zubefürdern die nidergefallene ordens Disciplin zuerhöben Religiosen ann: unnd aufzenemmen: auch selbiger etliche auf Ingolstatt zeschickhen: damit Sye sich aldorten, in den gueten Khünsten [S. 68] Durch vleiß unnd emsiges Stutiern erfahren: und volkhommbent machten, eyfferigist angelegen sein lassen, neben dem hat Er sein wachtbars Aug unnd sorgfeltigkheit von denn zeitlichen sachen selbige zu mehren unnd zuerhalten nit abgewendt. Welches auch die Löbliche Lanndtschafft in acht genommen, in deme Er in dennen Anno .1579. wie auch Anno .1583. zu Minichen gehaltenen Lanndtagen in dem grossen ausschus unnder dem Praelathenstanndt der Regierung Landtshuet, unnder den Verordneten auch einer unnd zwar der erste ist benennt unnd außerkhissen worden.

Unnd ob zwar nit fündtig, das Anndreas in seiner Regierung mehr oder wenig güetter zu dem Closster gebracht, hat Er sich doch beflissen, alle die Jenige die ihme eingeandtwortt: und anverthraut worden, wie auch das ganntze Closster in gueten standt zuerhalten.

Das Gebey betreffend ob sich zwar auch nit zaigt, das Er vill gepauet, hat Er doch, das Haus zu Passau erneuern unnd die Tafehrn alhier zwar nit von Grundt: doch in vill Pauföhligkheiten widerumb zuerichten lassen, massen dann sein wappen an baiden heisern angemalter solches wil beweisen.

Den Khürchenschatz hat Er auch gemehret, in deme Er einen silbern Praelathen Stab, Rauchfaß, Lafor, das ist ein Silbere khandl unnd ein darzue gehörige schißl, wie auch etliche Mößgewandter machen lassen, darbey Ich nit sol verhalten, was ich von denn Alten gehört, unnd sagen lassen, das nemblich vonn dem Abbt Simon ein solcher Praelathen stab, also gros unnd schwär verhanndten gewest, das Abbt Anndre aus demselben nit allein den noch verhandtenen mit seinem Wappen gezaichneten stab; sonnder auch das Rauchfaß Lafor: und villeicht annders mehr daraus machen [S. 69] lassen. Ich geschweige etlicher Pildter an denn sein wappen sich sechen lasst.

Seiner Sellen in Lebszeiten, hat Er auch wol wöllen, unnd nit vergessen, in deme Er ihme umb ein gewises Geldt einen ewigen Jahrtag gestüfftet, welcher doch, als den rechten: unnd dem orden ja dem gelibd der geschwornen arbeit muth zuwider, unnder der Regierund meines behalts, Abbt Michaelis ist abgeschafft worden, doch seiner darbey nit zuvergessen.

Endlich Ihme villeicht altershalber dise Abbteyliche Purdten lengers zutragen nur gar zu schwär ist vorkhommen, hat Er selbige Anno .1586. den .15. Octobris resigniert; unnd zwar durch ein offentliche bekhandtnus unnd geförttigtes instrument inn die handt Joannes Thiettmayri, der Heyl. schrüfft licentiaten unnsers Heyl. ordens zu Fürstenfeldt Profess, unnd dazemaln in der Statt Aichen geweßten Pfarrern ybergeben, ob aber dise dergestalt unnd zwar auf dise Persohn eines als frembt: unnd anndern Clossters den Rechten unnd dem orden Gemes, den damahl aber anwesenten Conventualen nit praejudicirlich sey gewest, wil Ich nit urtheiln, ist gestorben Anno .1587. den .10. Augusti, ligt begraben in St. Anndre Capelln in welcher Er ihme die begröbnus erwöhlt: unnd den Jahrtag gestüfftet, seinen Grabstein hat Er auch aldort.




Abt Johannes VI. Dietmair aus Fürstenfeld (reg. 1587-1612)

Herr Johannes diß Namens der .6. der .37.igiste Abbt. Johannes Thiettmayr zu Aichen geborn, hat den Heyl. Cistercienser orden, in dem Closster Fürsstenfeldt ann: unnd also ihm verstanndt, Tugent, unnd wissenschafft zuegenommen, das Er war ein Mann, unnder den Mannern, deme Er zu seiner Zeit nit leichtlich ainer bevor thätte, auf der hochen schuel zu Ingolstatt ist [S. 70] Er von den vornembsten Doctoribus als Herrn Albrecht Hunger derzeit procancellarii: wie auch P. Gregorii de Valentia der Societet Jesu würdtig erkhenndt worden, der heilligen schrüfft licentiat zuwerden, welchen gradt Er auch aldort empfanngen, und nachmahls würdtig unnd nutzlich gebraucht, Er wär ein vortrefflicher Predtiger, der sich auf villen vornemmen Canzlen in sein: unnd hieigem Closster, zu Aichen, Augspurg, und Minichen, derffte sechen: unnd zu seinem Ruemb der Zuehörer nutz und auferpauen hören lassen, welches dann ein ursach gewest, daß Ihme Abbt Anndre die Abbteylichen Würdten Anno .1586. den .15. Octobris wie auch oben angedeut freywillig resigniert, welche Er dann .2. Jahr als administrator so Loblich getragen, das Er nachmahls Anno .1588. durch ein ordentliche Wahl zu einem praelathen dises Clossters alhier erwöhlt worden.

Nit zubeschreiben ist, wie Lob: unnd nutzlich Er disem Closster im Geistlich: unnd Weltlichem vorgestanndten, sein lob unnd Namb were in dem ganntzen orden wie auch landt wol: unnd also bekhandt, das Er in dem gehaltenen Capitl zu Fürsstenfeldt, inn welchem der Hochwürdtigiste Vatter Edmundus a Cruce Abbt, unnd General zu Cisterz vorgesessen, unnd die in dem ganntzen orden bekhandte Statuta Fürstenfeldensia gemacht worden, Er nit allein beigewohnt: sonnder auch den Titl Commissarii Generalis unnd in obern: unnd Nidern Bayrn Visitatoris neben dem Gewaldt alle Abbt und Abbtissinen zu Penedicirn empfangen, welchen Titl unnd Gewaldt Er nachmahls Threu unnd vleissig gebraucht, Er wär ein Ernsthaffter Mann, hielte nit allein in seinem Closster, sonnder auch in der ganntzen provinz ein strenge der Regel unnd Statuten geines, Disciplin, Unnder dennen bey der loblichen Landtschafft in Payrn deputierten Renntambts Landtshuet were Er vor den Ersten vornembsten Commissarii zu grossem nutz des lanndts: unnd des Closters erwöhlt. [S. 71] Deß Clossters ist Er billich zunenen, Gleichsamb der anndere Stüffter, in deme Er dasselbige in denn gebeyen, güettern, unnd dero Stüfft, Gilt, Traidtdiennst, merkhlicher staigerung, Khürchenschatz unnd annders mehrers als kheiner unnder allen seinen vorfahrern gemehrt; sein gefiehrtes gebey, hat Er Erstlich die Khürchen das Langhaus genant gewölben: die Khürchen aber, zu St. Lienhart gleichsamb auf ein neues, wie auch das ganntze Richterhaus, unnd den ganntzen Stockh biß zu dem gartten von Grundt auf Pauen lassen.

Zum anndern hat Er auch denn ganntzen Stockh der Spiegelstuben Bibliothec alte Sagristey, wie auch entgegen die hofstuben, Abbtey, unnd Cammer gefiehrt.

Den Khürchenschaz betreffend hat Er dise ornäth; Erstlich den plab sameten mit Guldenem Grundt: Rauchmandl: dann die darzue gehörige Mössgwandt: Levithen Röckh mit gelbem Grundt: dann auch den gelb guldenen: und weis silberen ornath mit aller Zuegehör, wie Nitweniger von allen Farben: sonnderlich Weis, Roth, Glab, Grien Mößgwandt Levithen Röckh sambt allerlai antebentia zu allen Altärn von gethrukhtem domasst machen lassen, unnd annders mehr welches Khürze halber nit alhero gesezt worden.

Die Hofmarch unnd Güetter, die Er die Zeit seiner Regierung zu dem Closster erkhaufft, seint dise, Hofmarch Abshoven Anno .1610. von P. Jacobo Kheller, derzeit des Collegii der Societet Jesu in Minichen Rectori, Hofmarch zum Thurn unnd Piegendorf Anno .1611. von Herrn Ulrich Eckher von Khäpfing zu Piegendorf, unnd Thurn bey Frantzenhausen etc. Ainschichtige Güetter aber, seindt dise. Aufhaimb Anno .1591. Au bey Reispach anno .1592. Wollendorf, das würthshaus: Paurnhof unnd Sölden alda Anno .1591. [S. 72]

Alß Er nur dem Closster in die .25. Jahr so Lob unnd nutzlich vorgestanndten, sich auch sowol bey dem orden; alß Lanndt: und loblichen Lanndtschafft, hoch verdiennt gemacht, ist Er zu Minichen Anno .1612 in wehrenten allgemainen Lanndtag mit aller Weldt Traurigen in Gott seeligelich entschlaffen, sein leichnamb ist von Minichen aus durch Lanndtshuet, unnd anndere Stött unnd Märkht mit sehr khläglichem beglaidt hellen ein: unnd ausleithen, aber nit ohnne grosse Spessa unnd uncossten bis alhero inn das Closster gefiehrt: mit Hertzens laidt von dem gantzen Convent: auch aller unnderthonen unnd benachbarten empfangen; unnd in seiner von ihme zu disem enndte erpauten Capeln begraben worden, Amen.

Nach disem seinem absterben lauth des noch verhanndtnen unnd mit dem Landtfürstlichen Secret geförttigten Inventari, dise Paarschafft unnd Geldt gefundten worden.

Erstlichen, In der Abbtey, in ainer Truchen, an Golt und Dallern unnd Dreyern .10000. f. Mehr in ainer anndern absonderlichen Truchen ann Dallern. .19000. f. Mehr hat der verstorben Herr Praelath, vor etlichen Jahrn, weil das ungerisch Khriegswesen gewerth, unnd allerlay Khriegsvolckh, durch das Lanndt auf dem Thonau stramb blaidt worden, umb mehrer sicherheit willen, nach Fürstenfeldt in das Closster bey Minichen, behaltnus weis, ain Druchen, dem jungst verstorbnen Herrn Praelathen zu Fürstenfeldt yberschickht, und verthraut, welche Truchen, unnd Gelt, gegen ainem verhandtnen unnd verferttigten schrüfftlichen Schein, von dem Praelathen zu [S. 73] Fürstenfeldt, noch bey gemeltem Closster Fürstenfeldt bekhandtnus weis aufgehalten würdet, darinen an Geldt. .13750. f. Über das, ist mann an Verbriefften Schulden, dem Closster noch herein, vermög der Verzaichnus Lit B: Schuldtig. 39000. f. Dagegen ist man von des Clossters wegen, hinaus nichts Schuldtig. So hat der verstorben Praelath weil Er regiert, Güetter unnd ligente Stuckh zum Closster erkhaufft, unnd solches darmit melioriert Pr. 30000. f. Was die statlichen Clinodien unnd ornäth, beschribnen Sacristeien, Item die schenne liberey, so alles der verstorben Praelath seelig erkhaufft, machen, unnd zuerichten lassen, ist auch ungefehrlich geschätzt worden auf. 5000. f. Summa, der Verhanndtnen Paarschafft an gelt, verbriefften Schulden, Erkhaufften Güettern, unnd annders, was der verstorbnen Praelath seelig zum Closster machen lassen, thuet. .116750. f. [S. 74]

Volgt Hernach was in dem Kheller vor Wein: unnd auf den Cässten vor Traidt Verhanndten gewesen. An Ossterwein 800 Emer. An Getraidt Auf dem Ersten Cassten An Waitz. 50. schaff Auf dem anndern Cassten der Pfisster An Habern. 300. schaff. Auf dem dritten Cassten, ob dem neuen gebey auf beeder Pöden. An Khorn.200. schaff. Summa alles Verhanndtnen Getraidts 550. Schaff. NB: Alles Landauer Maß [S. 75]




Abt Michael Kirchberger von Osterhofen (reg. 1612-1635)

Herr Michael der 38igiste Abbt. Michael Khürchberger zu Ossterhoven geborn, hat den heyl. orden alhier unnder dem Abbt Diettmayr angenommen, war ein Jüngling eines gueten verstanndts unnd grosser hoffnung, wurde baldt nach seiner profession auf die Studia nacher Ingolstatt geschickht, machte in dennselbigen ein gueten progress zu seinem lob und annderer verwunderung, ist aber nach absolvierter Philosophia anhaimbs gefordert; unnd alda die Jugent zulehrnen zu einem schuelmaister; baldt hernach zu einem Priester gemacht, zu dem Cassten: unnd Khellerambt bestellt worden, in welchen Ämbtern Er seinen verstanndt, vleiß, sorgfeltigkheit sowol in denn Geistlich: als Zeitlichen Verwaltungen also sechen unnd spiern lassen, das Er Anno .1605. den .19. May mit Consens unnd einverstehen des Hochwürdtigen inn Gott Vatters Hieronimi Abbtens zu Eberach, alß diß orths unmitlbaren unnd ordentlichen Visitatoris, dann auch mit einwilligung des durchleicht. Fürsten unnd Herrns Maximilian als Herzog in Payrn, unnd Landts Fürsten etc. in beisein in Nammen und statt erstgedachtens Visitatoris von Eberach etc. Herrn Joann Deüser Abbten zu Fürstenzehl als zu dennen sachen Verordneten ordens Commissarii wie auch des hochgelehrten Herrn Poncratii Moshenbach der heil. schrüfft Doctor Hechstgedacht Seiner Fürst. Durchlaucht Rhat, unnd bey unnser lieben Frauen zu Minichen Dechant, alß auch zu disen sachen deputierten Commissarii etc. nit allein von dem Abbt Diettmayr; sonnder auch einem loblichen Convent durch ein ordentliche wahl welche in 13 Votis schrüfftlich gegeben bestanndten, zu einem Coadiutorn dergestalt erwehlt worden, das Er nach willen: oder absterben öffters gedachtem Herrn Diettmayri, wass diser wahl sol würkhlich ohnne anndere wahl erwohlter Praelath werden und sein, [S. 76]

Unnd ob zwar unnder den .13. Conventualn zwen nit eingewilliget, hat doch der Hochwürdige in Gott Vatter, unnd Herr Johannes Marthinus des heyl. Cistercienser ordens Abbt zu Clariloci: oder Hellenorth der heil. schrüfft Doctor unnd Professor von dem algemainen General Capitl durch das ganntze obere Teisch: Schweizerlandt, Khönigreich Pöhm: unnd Pollen mit aller volmacht, bestelter Commissarius Anno .1608. den .25. Tag Monats Februarii obgedachte vorganngne wahl in allem Guetgehaissen: becräfftigt: unnd genzlich abprobiert, wie auch alle darbey vorganngne fähler aufgehebt, also zwar das nach Traurigem absterben dickhgedachtem unnd seeliger gedechtnus Johannes Diettmayri Michael Khürchberger Anno .1612 die Abbtheyliche würdten ohnne weitere wahl hat angetretten, auch selbe in Zeitlich und Geistlichem durch ihme vorgegebnen gwaldt, angenommen.

Er war ein Mann zwar Clain in der Statur, aber groß in Tugenten, fromb, Gottseelig, Andechtig, inn Ihme Pränn der eiffer vorderist die Ehr Gottes unnd seinem diennst, das lob der ybergebenedeitisten Ewigen Junkhfrauen unnd Muetter Gottes Mariae, die wolfahrt unnd aufnemmen des heyl. ordens mit hechstem vleiß zu allen begebenheiten zubefürdern.

Der eiffer zu der Ehr Gottes unnd seinem Götlichem Diennst, auch seiner aigenen Seeln nutz, hat Er sechen lassen, in deme Er Anno .1613. die obere Hof: St. Magdalena Capeln (. in welcher Er ausser Gottes gewaldt Khrang: unnd Abwesenheit nit allein täglich selbst Möss gelesen; sonnder auch von einem darzu absonnderlich besteltem Capolan lessen lassen und selbige gehört .) Dann auch die unndere St. Lienhard und Bernhards Capelln zu seiner khonnfftigen begrebnus neu: unnd von Grundt auf Pauen: unnd darin einen schönnen zierlich [S. 77] von Märblstain gehauten Altar, als seinen Grabstain aufrichten; unnd baide Capellen schönn außgipsen, welches allein 220. f. gestanndten; unnd mit Märblstain Pflasstern lassen.

Das Feur seines eiffers schläkht noch höcher aus, unnd treibt Ihn weiter, das Er auch den alten Chor als zu dem Gotsdienst sehr unbequemb, abreisen: unnd disen jetzt sichtbaren Chor ganntz neu: unnd vom Grundt auf Anno .1617. Pauen lassen. Es were Ihme nit genueg ein schönnen Chor unnd Khürchen zuhaben, wolte auch selben innerlich mit stiell: und Hochen Altärn ziehrn, massen dann auch geschechen, in deme der cosstbar unnd khunstreiche von zwayen Prüedern die Khager genannt, als Maller unnd Schreiner in Augspurg gemachte Chor Altar Anno .1619. meines wissens unnd beisein ist aufgericht worden, disen Altar zu gewisen Zeiten zu mehrer Ehr Gottes unnd seiner heyl. zuziehrn, hat Er zu dem enndte, nit allein die grosse Prustbildter. S. Urbany S. Ursulae S. Eugeniae von guetem Silber geschlagen, sambt dero mit Silber geziehrt: unnd Ebnem Holtz fornierten Stöckhen: sonndern auch noch anndere acht schwarze zierlich unnd khünstlich mit villen unnderschiedlichen heil. khösstlich geziehrt: und eingesezten heil. Reliquien unnd gebain verförttigte Altärl, Item die Gros Silber vergolde Monstranz, so in sich halt, ohne das glas .14. March 8. Loth, oder .232. loth, darzue Er hergeben .11. March, oder .176. loth vom loth macherlohn .1. thuet .232. f. das March zuvergulden 2 Ducaten thuet .87. f. das glas .1. f. 20. Kreutzer das Fuederal .40. Kreutzer thuet zesammen ausser des Silbers der .11. March .321. fl. das macherlohn allein betreffend hat aber lauth einer anndern Zötl gekhosst .1012. fl. 30. Kreutzer Item zween Khölch von schöner geschmölzter Arbeith, unnd anndere mehr, Nitweniger zwen [S. 78] große messingere leichter Pr. 300. f. ja auch alle in der aussern Khürchen von Pildthauer unnd Maller aufgerichte Altär, sambt der Canzl unnd mitten in der Khürchen, in dem Rosenkhrantz hangentem unnser lieben Frauen Pildt, wie auch die grosse Orgl machen unnd den gannzen ganng, die obere .2. Khörl mahlen lassen, die obere Cussterey hat Er auch von neuem auf: die vorstehente Abbt Joannis Capell neu richten: mit zierlichen Cässten unnd cösstlichen ornathen als da seindt benantlich der Roth Silber gebluembte, der weis Silbene mit gelben strichen, der Pöhmisch mit goldt gestickhte ornäthen sambt anndern mehrern Khürchen sachen wol einrichten lassen.

Darbey zuwissen das diser Böhmische mit Goldt gestickhte ornäth zuvor gewest seint .3. Waldtrappen das ist Rosstekhen, derer sich Fridericus Pfaltzgrav bey Rhein, als wider den Anno .1618. verstossnen Ferdinantum Secundum, von den Pöhammern aufgeworffener; unnd selbst aigner Persohn eingetrungner Pöhambischer Khönig nachmals Wündterkhönig genannt, mit grossem bracht gebraucht, aber in der fluecht nach beschechener gros: und Pluetigen schlacht, auf dem weissen Perg zu Prach spötlich verlohrn, unnd selbe der Wollgebornne Herr Hanns Friderich Freyherr von Penzenau gewester Vitzdomb zu Straubing zu seinem Thaill bekhommen, unnd Endtlich an einer Schuldt meines bhalts .1500. f. durch einen unns unbekhandten Pact und Contract mit dem Abbt Michael gemacht, alhero zu dem Closster gegeben hat.

Diser ist nachmals von einem seidenstickher zu Straubing, welcher solchen zu Pariß Gsellenweis hat machen helffen, zu disem Formb: unnd Geistlichem Khürchen brauch, von dem heyl. liechtmess Tag ann, bis auf die himelfarth Christi zuegericht; und von neuem nichts annders als die .3. strich an dem andepentio [S. 79] gemacht worden; unnd Er scheint das Gott seiner Ewigen forsichtigkheit disen ornäth zu der Khürchen Verordnet, in bedenckhen das khein menschlicher verstanndt dem Mössgwandt den zuegehörigen Leviten Röckhen, wie auch dem andepentio, das zuvor in dem Weltlichen bracht unnd brauch schlög vor der Guschen gewest, kheinen schönnern formb heten leichtlich geben unnd erfündten khönndten, stehet also diser ornäth besser ann, zu der Ehr Gottes einem geweichten Priester unnd Dienner Gottes als zuvor einem unvernifftigem Thier zur eitlichkheit unnd bracht, eines hochferttig sündtigen Menschen unnd mainaidtigen vermainten Khönig, deme zur gedechtnus der Gutschen Rockh ganntz unverthrent verbleibt. Ich geschweige annderer Kürchensachen, als zwayer gros Silberer leichter gros unnd clain Silberer weichbrunkhössl, groß unnd schwäre Silbene Ampel, (. welche Ampel zwar nit Er sonnder der Woledlgebornn unnd Gestrennge Herr Marggwardtus Pföttner gewest. Fürstlicher Pfleger zu Mospurg, der alhier in dem Closster Unnd orden einen Sohn mit Nammen Pernhardtus Pföttner Priester unnd pfarrer bey St. Peter gehabt, machen lassen, und für sein patrimonium zu den oben angezogenen .3. Silbern Prustbildern und Hältthumben Ältärl darauf seine wappen zusechen nit ein Wenig hergeschossen .) unnd annders mehrers, welches in dem Ersten Schwödtischen Khrieg auf Burghausen umb sicherheit willen gefehlenet, aber aus Churfürstlichen bevelch, durch darzue gewis depudierte Commissarien, darunder wäre auch Abbt Thaniel zu Raitenhaßlach, derer die offt angezogene .3. Silbene Pildter wegen der khunst erhalten, wekhgenommen, und mit anndernn Silbergschier in Degl geworffen, darfür ein brief Pr. 1000. f. lauttent hergeben worden, machen lassen unnd dises in Khürze von dem eiffer zu der Ehr Gottes und seinem Götlichen Diennst.

Vonn der Lieb, Andacht, unnd eiffer, zu der Ewigen Junckhfrauen unnd Muetter Gottes Maria, derff: und wil Ich nit vil schreiben, [S. 80] Es zaigen unnd bezeugen, selbe genuegsamb unnd yberflissig, die werckh selbsten, dann Erstlich hat Er Hechstgedacht unnser lieben Frauen hemmet (. welches sonnst in die Capellen zu Wenng gehörig unnd wie der Alten mainung unnd hergebrachte Anssag ist, von dem heyl. Otto Bischoffen zu Pamberg, dises Clossters Ersten Stüffter aldahin geschenckht worden .) mit Cosstlichen Perlen yber die .500. f. werth durch ein Closster Junckhfrau zu Landtshuet im Sellingenthall die Reinerin genant khunst: und zierlich stickhen, mit villen schenen benant: und unbenanten heiltthumben umbgeben: dann mit einer schenner Procession unnd gehalthener Comedy von der Capelln St. Lienhard bis in die große Khürchen herauf transferiern unnd zu offentlicher Verehrung in einen darzue verordneten Altar einrichten lassen, were aber nach viller: auch hocher Persohnnen urtheil: unnd mainung vil besser nuzlicher auch zu mehrer andacht, und gresserer Antrib unnd bewegung zu der andacht unnd verehrung dises Heiltthumbs gewest, wann selbiges ganntz in seiner ainfalt Vnnd ungezierter were verbliben, der eiffer aber, Michaelis und Andacht wäre so gros, das Er nit wusste, wie Er dises heiltthumb gnuegsamb khundte ziehrn unnd verehrn.

Zum anndern hat Er auch zu mehrerem Lob unnd Ehr, der Himelkhönigin unnd wunderbarlichen Muetter Gottes Mariae, die Lobliche Bruederschafft des heyl. Rosenkhranzs, in der obgedachten unnser Lieben Frauen Capeln zu Wenng, zu grossem nutz unnd hail viller Seelen aufrichten: unnd zu disem Enndte baidte Altär den hochen: unnd neben Altar auf der seiten des einganngs in die Khürchen machen lassen, doch ist bey Ihme der Hochaltar ungefasster verbliben. Bey diser Pruederschafft würdt monnatlich Wündter: und Sommer den Ersten Monat Sohntag ein Gotsdiennst Predtig: unnd [S. 81] Umbganng gehalten, zu deme dann von villen umb: unnd weith gelegnen orthen von baiderlai gschlecht, Man, unnd Weib, Jung, unnd Alt ein Grosser Zueganng ist, unnd an der Seelen hail: der Ehr Gottes: unnd seiner Muetter: ein grosser nutz geschafft: auch sehr vil in obgedachte Pruederschafft sich einschreiben: unnd einverleiben lassen.




Wallfahrtskirche Sammarei

Aller Gueter Ding sollen drey sein, unnd also hat Abbt Michael sein Lieb unnd Andacht zu der allerwürdigisten Muetter Gottes mehreres zuerzaigen, das beriembt unnd schönne Gotshaus und Khürchen zu Sammerei bey unnser lieben Frauen, Neu: unnd von Grundt: auf die ainig und aigene Cossten des Clossters zwar mit: doch hart erlangtem Chur: unnd Lanndtsfürstlichem wie auch Bischofflichem Consens, umb das Jahr Christi Anno .1629. auferpauen: dann auch nachmahls durch den Weichbischoff zu Regenspurg, weillen damahlen zu Passau kheiner bey der stehl mit grossem Zuelauf unnd Freudten des Volckhs, auch grosser Sollenitet weichen lassen, die ursach aber welche den Gottseelichen unnd Mariae Liebhaber Abbt Michael bewegt, ist dise.

Bey dem Paurnguet zu gedachtem Sammerey were schonn vor den Jahren Anno .1521. ein Hilzene Capell zu Ehren des heyl. Hieronymi aufgericht, welche von dem gemainem volckh, bey St. Grain genent, aber gar wenig verehrt, unnd in acht genommen worden, sonndern gemainelich offen stehen: unnd das vich aus: unnd ein gehen lassen, biß Enndtlich umb das Jahr Christi Anno .1619. dasselbige Paurnguett, aus Götlicher Verhengnus von dem Feur welches inn der, dem Paurnhaus hart angelegener Mihl außkhommen, in Grundt unnd zu Aschen: sambt dem Stadl so gar wenig schritt ja schuech von gedacht hiltzener Capelln gelegen, verprunnen, dergestalt das auch die Feurs flammen die hilz-[S. 82]-ene Spelter Thiere Heillige Capellen hitzig umbfanngen; unnd also umbgeben, das auch die brinenten Nösst der umb diesselbe negst herumb stehente Paum auf das Tächel gefallen, die Wurtzeln derselben; wie auch anndere herumb stehente Holler: unnd anndere staudten, dief unnder das Hilzene geschwöl hinein gebrunen: und verprunen, Ja auch O Allmacht Gottes, ein Apflpaum so negst beigestanndten, wegen der grossen Prunst außgetoreth, und also mit seinen Treuen Nöst oder stamben blos alda stehent verbliben, des anndern Jahrs wider außgeschlagen, Gegrüeneth, geblüehet, unnd Frucht getragen, die öpfl Khitten geschmachs der durchl. Gnädigist. Churfürstin in Bayrn Elisabethae seeligister Gedechtnus nacher Minichen in diser intention yberschickht unnd verehrt worden, auf das Sye bey Ir Churfürst. Durchlaucht Maximiliano sovil erhalten wolle, auf das Ihme Herrn Abbt Michael, auf dessen Grundt unnd Poden, negst ernante Capelln sambt dem Paurnguett Sammerei genannt, gestanndten unnd noch stehent, ein Khürchen von Grundt auf, umb die Capelln zuerpauen erlaubt unnd vergohnt wurde, welches dann auch doch langsamb mit villen Gericht: unnd briefwexlung geschechen unnd erlaubt worden, aber ohnne ainiche Churfürst. beihilf; zu disem Werckh hat ihne nit allein das von Gott also wunderbarlich in mitten des Feurs erhaltene Caplln, sonndern auch die nachvolgente Gnaden unnd wunderzaichen bewegt, dann als nach geschechener Prunst, vill Volckhs die Prandtstatt unnd die darbey unverlezte Capellen besichtiget, sprach ein Gottloser man vermessen zu der Capellen also, Wann etwas guets an dier währe, werst du allein nit bliben, Gott ließ dise Gottlose Rödt nit engestrafft, das Maul bleibt ihm nit allein offen: sonndern das unndere Khin, würd Ihm auf die seiten geruckht, also zwar das Er das Maul nit zuethain: noch redten khundte, solanng bis Er in sich [S. 83] selbst ganngen, sein Sündt bereit der Capelln Ehr gethon und unnser Liebe Frau angeruefft, unnd umb Verzeichung gebetten, unnd ob zwar Er das Maul widerumb auf unnd zuethein auch reden khündten, so ist doch Ihme zu einer gedechtnus unnd denckhzaigen das unndere Maul oder Khün mörkhlich auf der seitten stehennt verbliben etc.

Aiß disem unnd anndern Gnaden Zaichen, ist ein grosser Zueganng zu diser Heyl. Capellen worden, also zwar das Sye auch villen, dieselbe niemahlen gesechen, oder darvon gehört, sichtbarlich in dem schlaf oder halb wachenten vorkhommen, welches alles Abbt Michael mehrers bewegt, sein intention unnd vorhaben zu mehrerer lieb Ehr lob der Ewigen Junkhfrauen Mariae, zubefürdern wertkhstellig zemachen, wie Ers dann auch Glickhlich zu seinem Enndt gebracht, unnd die Khürchen nit ohnne grosse Cossten vonn Grundt aufgepaut.

Sein wachtbare sorgfeltigkheit unnd eiffer des Heyl. ordens, nutz, unnd wolfahrt zubefürdern, dessen Rechtsambe und Recht auch hergebrachte Freyheit unnd Privilegia zu halten und zuerhalten, ist auch nit zuvergessen, sonnder wol in acht zenemmen, Erhielte nit allein in seinem anverthraut als ein Threuer sorgfehltiger vatter unnd hirt, sonnder auch in anndern Ihme unnderworffnen Clösstern als ein bestelter Visitator unnd in obern und Nidern Payrn etc. Vicarius Generalis ein strenge nach der Regel unnd Statuta wolgeordnete Disciplin zu dem Enndte Er allzeit ein starkhen Convent gehalten, unnd Er allein yber die .27: unnder dennen Ich Gerardus der lesste bin, in den Heyl. orden durch offentliche profession ann: unnd aufgenommen Ihnnen nit allein hier in dem Closster einen Professorem Philosophiae als meines vatters Brueder M. Nicolaum Hörger genannt Hörman, bestelt, sonnder auch Jährlich von zween .3. 4: auf anndere hoche schuellen als Ingolstatt unnd Dillingen, zu des Clossters nutz unnd Ruemb bis zu dem enndt seiner Regier-[S. 84]-ung geschickht; unnd Studieren lassen, wie eifferig aber Er sich umb erhaltung des ordens Freyheiten angenommen, erscheint neben anndern villen grossen Thatten; sonnderlich in dem dann alß der Erwürdige unnd Hochgelehrte Herr Jacobus Golla ein Italiäner der heyl. schrüfft Doctor des durchleicht. Fürsten unnd Herrn, Herrn Maximilani Herzogen in Bayrn Geistlicher Rhat, unnd Dechannt bey unnßer lieben Frauen in Minichen etc. in dem Jahr Anno .1617. bey Iro Pabstlichen Heilligkheit Paulo dem .5ten zweifels ohnne nit ohne begern unnd unnderhandlung Hechstgedacht Seiner Fürst. Durchlaucht Maximiliani Gewaldt unnd erlaubnuß begert, unnd per Breve Apostolicum würkhlich erlanngt, all unnd jede Clösster Mann: unnd Weibs Persohnen in gannzen ob: und Nidern Payrn zu visitiern, hat Abbt Michael alleinig Herschafft unnd bestenndtig sich Ihme widersetzt, auch nit zuegelassen daß Er Golla sein Closster Alderspach oder anndere Ihm unndergebne Clösster soll visitiern, sich aber in disem starkhen werckh unnd widerstandt störkh: unnd cröfftiger auch beherzter zumachen, hat Er Erstlich alle ihm unndergebne ordens Praeläthen zu sich beruefft, mit Ihnnen Rhat geschlagen, unnd dises beschlossen, Erstlich soll khein eisserlicher Visitator der nit des ordens ist, oder von des ordens obrigkheiten mit Genuegsammen Gewaldt bemechtigt unnd geschickht, nit annderß soll an: und aufgenommen auch eingelassen werden, alß ein Gasst, deme auch nit als einem Visitatory sonndern blos alß einem Gasst, alle Ehr, lieb unnd Freundtschafft erzaigt werden, zum anndern wann aber ainer dergleichen Visitator mit Gewaldt zu visitiern sich unnderstundte, unnd unverhoffter wurde anckhommen, soll der negst ligente Praelath des Clossters welches disen Gewaldt leidt, ohnne allen verzug Iro Fürst. Durchlaucht alß Landtsfürssten in Bayrn etc. supplicando anlauffen: unnd instanndt begern, biß unnser Hochwürd. Vatter unnd des ganntzen ordens General dessen Pericht und [S. 85] Von dem Bäbstlichem stuell an welchen Er dises schon würkhlich hat gelanngen lassen, ein gemessnen bevelch unnd bschaidt erlanngt. Drittens wann einer von des ordens sachen wurde nachfragen, oder von denn Religiosen ein Aydtschwur zubegern sich wurde vermessentlich unnderstehen, soll Ihme von kheinem ainige antwortt gegeben: vilweniger der Aydtschwur abgelegt werden. Vierttens sol khein Religios Er hat gesündiget wie Er wol, ohne vorwissen des Vicarii ausser der provinz gelassen: sonnder aintweders in seinem Closster abgestrafft: oder nach schwäre der ybertrettung zu dem Vicario geschickht unnd von Ihme Gestrafft werden.

Dann unnd zum anndern hat Er dise unrechtmessige Visitation unnd des Doctor Golla begern, sonnder auch dise .4. geschlossne Puncten durch einen aigenen Religiosen alhie professen P. Paullum Reisser auf Cisterz zu dem General geschickht, hilff: unnd wie Er sich in disen sachen dem orden unnd seinen Freyheiten ganntz und schnurkhradt zuwider zuverhalten habe, so eiffer: als diemüettigist begert, dieweillen aber unnd zum dritten, unnder diser Zeit unnderschidlich unnd scharpfe von Seiner Fürst. Durchlaucht Maximiliano bevelcht; an Ihme Abbt Michael, das Er offters gedachtem Apostolischen Gwaldt unnd begern sich nit soll also widersetzen, sonnder Ihme das Closster Schenenfeldt zu visitiern zwen aus seinem Closster Religiosen als Assistenten zuschickhen unnd zuezegeben, dann auch das Er daran und trob sey, das alle von Golla in dem Closster Sellingenthall unnderlassne Visitations Puncten vleißig gehalten werden, abganngen, Ist nit zuverhalten wie eifferig unnd beweglich Abbt Michael seinem Landtsfürsten habe geantwortt, wie aus disen anthwortten, welche umb gedechtnus willen billich hieher zusetzen, Clar unnd lautter scheint etc. [S. 86]




1. Schreiben an den Kurfürsten bzgl. Visitation

Diemiettigiste Supplication an Iro Fürstl: Durchlaucht in Bayrn etc. Durchleichtigister Fürst Genedigister Herr etc. Eur Durchlaucht sein mein diemiettiges Gebett zu Gott unnd schuldtigiste Diennst, eißersts Vermögen In unnderthenigister Gehorsamb zuvor. Eur Durchlaucht bevelch sub dato .6. Februarii hab Ich denn .11. eiusdem mit gebürender Reverenz zu Recht empfangen Inhalt: das Ich Herrn H. Golla als Ir Hey. Delegato in vorhabenter unnsers Heyl. Ordens Visitation neben noch ainem meinem Conventualn assistentiam laisten solt, mit mehrerm Vernommen, nun haben sich Eur Durchlaucht noch gnädigist zuentsünen, welchermassen verschinen Sommer vertigs Jahr unsers Heyl. Ordens Oberhaubt Reverendissimus noster Generalis, selbst aigner Persohnn im Teutschlandt alle Clöster, wie nitweniger in Payrn me assistente Persohnlich visitiert, unnd hiesige Provinz in solchem stanndt befundten, darob sye ein Gnädiges gefallen Tragen, gestaltsamb ich selbsten obligente Pflicht und gwissens erinerung halben Inner .5. Jahren vier mahlen alle unnd jede mir unndergebne Closter miglichistes vleiß visitiert unnd dahin reformirt, das ohnne Ruemb zemelden in hundert und mehr Jahrn tam in temporalibus quam spiritualibus so nit floriert haben; unnd ist; ob Gott wil die Clesterlich Disciplin in dem wesen gar nit, welche von einem Laypriester so khein ordens Regl nie profitiert, unnder khainer Obedienz nie Gelebt, umb unnsers Heyl. ordens Statuten Definition exemption, unnd immunitet das wenigist wissen nit hat, mit grosser beschwerung der Closter, Confundirung Clössterlicher Tranquillitet, unndertrunckhung unnsers heyl. Ordens von .500. unnd mehr Jahrn wohl zuegebrachten [S. 87] yeblich unnd rueig in habenten privilegien Immuniteten Exemption, unnd Libertäten; mieße reformiert werden; De Concensu Coabbatum ain aigen Procuratorem nach Cisterz unnserm Herrn General zuegeschickht mich bey seiner hochwürd. wessen ich mich als des heyl. ordens derzeit Vicarius verhalten, zuerkhundten, auf welches Iro Hochwürdten an alle unnd jede Regulares Personas ain scharfs Decretum inhibitionis sub inominabiliae paena et Censuris ordinis, heraus geordnet, obgedachten Herrn Gollam nit zu admittiren, obediern, vilweniger Juramentum praestieren, mit dem außtruckhlichem Zuethain, Ir Hochwürd. wellen das negotium alßbaldt durch denn ordens General procuratorn in Curia umb abstellung anbringen, wie beschechen in massen mir den .6. dito von Rom auß durch Herrn von Sallmanschweiler ain monitorium an Herrn Gollam, sich in unnsers ordens sachen nit einzumischen, zuekhommen, welches Ich Herrn Gollae secundum formam Juris Coram testibus et Publico Notario, an orth unnd tag wies es Eur Durchlaucht selbst geföllig sein würdt, zu Intimirn urbietig, Ist demnach an Eur Durchlaucht mein Unnderthenigist, diemiettigist, umb all Liebe Gottes, unnd unnsers heyl. Vatters Bernhardi willen ganntz flechentlich bitten, Eur Durchlaucht als des heyl. Ordens sonnder Patron, Defensor, Conservator, Familiaris unnd einverleibt, mitglidt Gnädigist disem gedachtem obzulegen, als solt Herr Golla besser wissen zu visitirn, reformirn, unnd corrigiern, weder unnser Herr General selbst, quem Virium integerrimum et Sanctum ausim affirmare, So aber Ir Durchlaucht von mir anndern ordens Persohn: oder Gotshaus was ungleichs vorkhommen, so Reformirns bedürfftig, bin Ich des unnderthenigisten erbiettens alles [S. 88] möglichisten vleiß fürzenemmen, unnd alles das für mich selbst thuen und hanndln mecht, das Breve Apostolicum ist also beschaffen, das woll abzunemmen es sey Suae Sanctitatis meas unnd intentio nit, unnsern heyl. orden Gewaldt geschechen zelassen, Es würdt auch Herr Praelath von Kheysershaimb fürt so gelehrt, gwissenschafft unnd eyfferig beriembt, das man Er iuxta Consil. Trid. Sess. 21. Cap. 8. Decretum, seines Ambts erünnert, mit solchem ernst begerte Reformation für die hanndt nemmen werde, darob Eur Durchlaucht Gnädigist content sein werden, Imfahl aber Ir Durchlaucht je wider alles verhoffen, in Irer intent beharren, unnd mehrbesagten Herrn Golla mit gewalt einzetringen ein als den anndern weeg gesünet, So bitt Ich abermahlen durch Gottes unnd der Allerheilligisten Junckhfrauen Maria willen, Eur Durchlaucht wollen mich der Praelatur mit Gnaden entlassen, und auf ain anndere ordens Persohn gedacht sein, Seitemahlen mir besser an aim stab aus deren Closter und Landt außziechen, als durch meinen Connivenz den heyl. orden ohnne ursach unndertruckhen zelassen, begers umb Eur Durchlaucht Lanngwürig fridtsambe Regierung zeit unnd Ewige wolfahrt auch sambt der ganntzen Provinz unnd Mössopfer diemüettigist zubeschuldten, Eur Durchlaucht mich unnd den ganzen Heyl. orden zu fürstlich bestenndtigen Gnaden unnderthenigist bevelchenndt.




2. Schreiben an den Kurfürsten bzgl. Visitation

Anndere Supplication Eur Durchlauchten Genedigisten bevelch Sub Dato .2. Martii hab Ich den .8. mit gebürenter Reverenz zu Recht empfangen: daraus mit sonnderm Trost vernommen, wie das Herr Gollae Visitation nit auß Eur Durchlaucht geheys geschechen, so bin Ich der gar nit welcher Ir H. mandat unnd Disposition muett-[S. 89]-willig anzefechten begerte, In massen Ich nun mehr bey 24. Jahrn passive unnd praetice zu obediern wol gelehrnt, wan aber das Breve Apostolicum, Herrn Gollae, gwalt blos so offts vonnethen sein würdt zu visitiern: Expresse limitiert: die Appellation darin nit insitiert ist, Alß bin Ich noch der unnderthenigisten Zuversicht, wie auch diemüettigist bitten Eur Durchlaucht wollen unnsers heyl. ordens Herrn General zu ungnaden nit vermerkhen, das sein Hochw. noch Rom Appeliern Ir Durchlaucht mit mehrerm zu informiern obs vonneten sey, das yber beschechenes Ir Hochwürd. Persohnlichs so Geistlichs strenges Visitieren abermahl ein neue Visitation mit grosser beschwärung der Closter, von Herrn Golla mueß fürgenommen werden, In mitls, unntzt sich Ir Durchlaucht ferners Resolviern, wil mir ainmal nit gebüren, wider meines Generals außtruckhlichs Verbott mich mit vergebung des heyl. ordens Freyheiten gegen Herrn Golla einzelassen: Unnd bitt Eur Durchlaucht abermahln Unnderthenigist, durch Gott, Eur Durchlaucht wellen mir dise mein diemüettigiste, nothwendtige entschuldtigung für khain Contumatia oder unbschaidenhait halten, derselben sonnst in anndern aller diemüettigist zugehorsammen, dieweil ain lebendiger Tropffen bluets in mir bin ich so willig als schuldtig, das moritorium laudet auf des ganntzen heyl. ordens, aber nit aufs Closster Alderspach, Privilegia, welche Eur Durchlaucht Ich zwar allergehorsambist vidimiert yberschickht, es ist aber nit unius diei labor, sonnder ain ganntz truckhts Puech, in .4to unnd erstrekht sich allain usque ad Innocentium .8. inclusive der nachvolgenten Bäbsten Confirmationes, unnd nova privilegia usque ad modernum S. D. Paulum .5. werden zu Cisterz in archivo aufbehalten, haben zwar Eur Durchlaucht ein Abschrüfft ex Innoc. VIII. den heyl. orden erthailt, und vonn nachvolgenten Bäbsten Confirmierten privilegio [S. 90] Gnädigist zuempfanngen weil Ich aber khain Notarium beihanden hab Ich nit vidimirn lassen, würdt in quaestionibus Rege. R. P. Emanuelis Ruderici auch gefunden.

Durch disen seinen eiffer unnd starkhen widerstanndt, hat Abbt Michael sovil erhalten, das ob zwar offtgedachter Golla die zway Frauen Closster, als Schenenfeldt, unnd Sellingenthall visitiert, hat Er doch sovil auch durch seinen Apostolischen Gwaldt nit erzwingen, unnd die sach dahin bringen khündten, das Er zu Alderspach unnd anndern unnsers orden in Bayrn gelegnen Closstern, als ein Visitator eingelassen sonnder blos als ein Gasst ann: und aufgenommen worden.

Unnder disen grossen unruehe unnd ordens Geschäfften, hat Abbt Khürchberger das vorgesezt, des Clossters haußwürthschafft nit vergessen, sonnder wie Er das Closster, sowol inn den gebeüen als Güettern, Gilt, Stüfft, unnd Diennst khundte mehren, Ist Er allzeit sorgfeltig unnd beflissen gewesen, massen dann Er neben dem oben angedeutten neuen Chor Cussterey, Hof Capell, alle Altär in der Khürchen; die Er hat machen unnd von Grundt aufpauen: Nitweniger auch das grosse Refectorium gewölben: mit schennen Täfferwerch ziehrn: und den darauf oberen gewölbten Sahl sambt dennen .2. gemahlten Stuckhen machen: erstlich zwar mit villen beschidt von Lautter Märblstainen Pflasstern; nachmals aber; dieweil die mörkhliche vorsorg were, das Gewölb wurde solchen lasst lengers nit tragen abtragen; unnd den Poden mit prödern lögen lassen, zu deme so hat Er auch das Cranckhenzimer von grundt auf: wie auch einen ganng von seiner Hofcapelln St. Maria Magdalena biß zu dem gedachten Khranckhenzimer: von neuem aber ohne [S. 91] schlechten nuz mehrers unglegenheit willen, aufpauen lassen. Nitweniger so hat Er auch den Stuetten: wie auch den anndern Stadl gegen dem Convent hinauf bis auf zween Thennt von Grundt auf machen lassen.

Seinen grossen Lusst hette Er in denn Gärtten unnd Khiellen Gewölben, zu dem Enndte dann Er das Gärttl und schene Sommerhauß mit einem Chorprunnen darunder mit frisch springeten wasserkhiellen: mit Märblstain gepflassteten gewölben, wie auch ein annders Gärttl unnd gewölb von seiner Capelln auß zuerichten unnd yber dises alles, auch den grossen von Märblstain außgehauten Rehrcassten vor seiner Abbtey aufsetzen unnd den Pronnen von der Gumpprechtinger Waidt: auf ein neues herein, in den Pronen und anndere vil orth des Clossters: alß Kuchel: Pfister: Reithstall: Gärttl: ja auch ganntz für die Porthen hinauß inn einen stainenen Grandt: der noch meines gedenckhens geflossen fiehrn lassen. Unnd als Er umb das Jahr Anno .1624. meines bhalts in ein schwäre Khranckheit gefallen, und ihme die Rödt merkhlich genommen: unnd zu resignirn, ernstlich vorgenommen, auch solches von seiner ordens obrigkheit begert; hat Er zu disem Enndte, das neue Zimer auf der Pinderhitten jetzt die Stainene Stuben genannt ganntz annderst, unnd auf ein neues zuerichten: und mit Märblstain Pflasstern auch alle Tafel in dem Creuzganng mahlen lassen.

Die Güetter unnd Hofmarchen die Er zu dem Closster erkhaufft seint dise. Hofmarckh Schmiadorf, von Hannß Taniel von Plitterstorf, auf Schmiadorf, und Khatzberg etc. lauth Khaufbriefs Anno .1635. den .20. Monnatstag Novembris der Khauf aber und einandtwerttung der Güetter Ist etliche Jahr Ehe geschechen, von diser Hofmarch bleibt das Closster dem Spitall zu Straubing noch hinaus schuldtig 2000. f. [S. 92] Hofmarch unnd Sitz Minichshaußen, von Sigmundt Minichhausern Anno .1619. Item die Auerische Güetter, als Wöhrer zu Wöhr, Stantzinger zu Nidertrenbach, die Reißöckh Sölden zu Wötterstorf, sambt etlichen haus zehet, von M. Christoph Grämlich baider Rechten Baccalauri derzeit Closster Richters zu Raitenhaßlach Anno .1613. Den .15 Jenner. Item ain annderer Zehent, der Pußlerische Zehet genannt, von Erstgedachtem Christoph Grämlich Anno .1621. Item das Mändlguett zu Ähming Anno .1612 Flexedter zu Gessenbach Anno .1615. Thalledter alda Anno .1620. Stockhedt Anno .1614. Zwen Äckher zu der Wöbersölden zu Gumpprechting Anno .1614. Item ein Ackher zu der Vorsstersölden alda Anno .1636. Item ein Wismath die Lohe wißen genannt. Anno .1628. Das Pruckhgietl zu Sammerei Anno. 1629. Lestlich hat Er zwar den hoff zu Gneixendorf in Ossterreich welchen Abbt Partholommeus verkhaufft, widerumb erlest und alhero mit grosser miehe unnd Cossten, kheufflich zu dem Closster gebracht, darbey aber zween grosse Fähler beganngen; in dem Erstlich in disem widerkhauff das Alderspacherische Grundtbuech außtruckhlich ist außgenommen, unnd dem Herrn von Neuhaus als dises hoffs besitzer unnd Verkhauffer in den hanndten gebliben, welches Er nachmals dem Graven von Warttenberg auf Grafeneckh geschenckht, der jetzt solches besitzt unnd Jährlich außrueffen lassen. [S. 93]

Zum anndern hat auch obgedachter Herr von Neuhaus alle vorige Khaufbrief noch auf den heuntigen Tag in seinen hanndten, dise fähler aber, seint nit also dem Abbt Michael; sonnder vilmehrer den damahligen Lössmaistern als gewest ist, P. Joannes Meickhler unnd Brueder Stephan zuezeschreiben, transeat cum caeteris erroribus.

Er hat nit allein das Closster mit disen Güettern, sonndern auch die neue Bibliothec mit schen neu auserlesen herlichen Püechern gemehrt, unnd solchen selbsten täglich mit unersöttlichem lössen obgelegen. Unnder derzeit seiner Regierung hat der Khrieg in Pöhamb seinen anfanng genommen, unnd nachmals das ganntze Teisch: und unnser Bayrlanndt yberzogen, also das man nit allein den Khürchenschatz Erstlich auf Ingolstatt, dann auf Burghausen, wie auch lesstlich auf Salzburg umb sicherheit willen hat müessen flechnen; sonnder auch vill flichtige Geistlich unnd Weldtliche zur herberg aufhemmen, massen dann unnder Ihme Abbt Michael drey flichtige Convent alß von Fürstenfeldt, Schenenfeld, Sellingenthall der maiste Thaill der Religiosen unnd baider Closster, Closster Junckhfrauen, Chor und Leischwösstern, auf ainmahl befundten, unnd ein geraume Zeit bis Sye lesstlich auch alhier wegen des einfahl des Khönigs in Schweden, in unnser Ober: unnd Nidern Payrn, sambt dem hiesigen Alderspachischem Convent widerumb Haben fliehen müessen, nit ohnne grossen Cossten bey Khuchel unnd Kheller doch ganntz liebreich aufgehalten worden So ist auch zu selbiger Zeit der obenangezogne Convent von Fürstenfeldt alhier versammblet die abwesenten sambt dero von seiner Churfürst. Durchlaucht abgeordneten Commissarien zu einer neuen wahl eines neuen Praelathens mehrgedachten Clossters Fürstenfeldt alhero beruefft unnd beschriben, auch durch ein ordentliche Wahl Herr Georgius Ächter zu einem Abbt unnd Praelathen erwöhlt worden, welcher wahl zwar zween Seniores widersprochen, vorgebennt Es were in [S. 94] dise Election nit rechtmessig herganngen, sonnder Es habe sich in derselben ein Conspiration spieren lassen, in vermuethung das dieselbige allein durch die Junge Priester unnd Jungen, welche gedachtem Georgen Ächter zuvor mörkhlich angehangen Geschechen, seint aber weillen Sye nit rechtmessige ursach unnd beweisungen gehabt unnd vorbracht, ab: unnd zu Ruehe: wider Ir hoffen und willen gewissen worden, dises Von dem Krieg in Payrn von welchem villeicht volgents mehr geschriben solle werden.

Diße unnd dergleichen Purdten, sorg, Khumbernus, Verderbung der Güetter, und sonnderlich das verderblich auf: und abschlagung des gelts, alda ain Taller, zöchen, ain Ducaten zwainzig Gulden gekhosst, nichts als Khupfers geldt khainnize achtervürzer, mehr ybersilber als von Silber im schwung ganngen, auch Abbt Michael mit disem hochen geldt sich bezahln lassen, haben Ihme nach unnd nach die Crefften des leibs verstandts und die Rödt benommen, und anndere schwerere Zuestenndt und Khranckheiten verursacht, also das Er zu solchen schwärn Zeiten unnd Verderbung des Clossters solche Purdten lengers zutragen zu schwach und untheiglich ist erfundten worden, Also das aus angezogenen ursachen das Convent bewegt, alle abwesente beruefft ein Capitl gehalten yber Ires vorgesetzten unnd ein solange Zeit gehabten Threuen hirten und Vattern (. doch ganntz unwissent seiner .) schwach und undichtigkheit Rath gehalten, unnd geschlossen, das dises schrüfftlich solle bey Ir Hochwürden herrn Thoma Abbten zu Sallmansschweiller als damahlen der gannzen Congregation Cistercienser ordens im obern Teischlanndt vorsteher unnd Vicarium Generalem gebracht, Unnd darbey dises begert werden, wie Abbt Michael wegen seiner schwachheit, durch ein schenne weis unnd Manier zu einer freywilligen Resignation güettlich khundte bewegt; unnd beredt werden, wie Ich dann selbsten als damal der letzte profess unnd Junior gedachtem Capitl unnd Rathschlagung beigewohnt, von der gannzen [S. 95] Versamblung wider meinen willen bevelcht, unnd gleichsamb genöttigt worden, gedachten brief unnd anbringen aufzesetzen und zeschreiben, Welcher auch gewürkht, unnd seinen von dem Convent verlanngten effect erlanngt, massen dann zu diser vorhabenten Resignation Herr Adam Daniel Rempoldt Abbt zu Raitenhaßlach ein vortrefflichen Mann Adelich von gebliedt; noch Edler in den tugenten zu einem Commissario von Hechstgedachtem Herrn von Sallmansschweill benennt und alhero abgeordnet worden, mit diser Instruction unnd Pevelch, das Er erstlich als ein gueter Freundt: Ordens mitglidt: unnd denn Abbt Michael – welcher seiner wahl vorgesessen, auch Ihme die infel alhier aufgesezt etc. – in seiner schwach und Khrankheit solle besuechen unnd Ihnne dreffen; auch wol einnemmen, Lesstlichen aber, zu seiner grössern Ruehe unnd trost, das besste unnd ainige mitl die Abbtheyliche Resingation Lieb unnd guet mainent vorschlagen, welche guete wortt, bey Abbt Michael baldt ein guete statt gefundten, also das Er guet unnd freywillig zu resigniern genaigt unnd berait seye; sonnder auch Herzlich begert, das Er Herr Abbt von Raitenhaßlach mitl unnd weeg mache, das dises sein vorhaben unnd schonn lengst verlangt wie auch würkhlich von seinem Visitatore als Herrn Abbtens von Eberach begert, aber nit erlanngte Resignation fürderlich möge werkhstellig werden, welches dann auch geschechen, weillen Abbt Daniel seinen Commissionsbevelch in dem Puesen getragen, nit allein mit guetem sonnder auch lesstlich mit ernst die Resignation zubegern aufzunemmen, unnd nach diser zu einer neuen Election zuschreitten einen Tag benennen, unnd selbigen aus ordentlichem Commissions Gewaldt vor: und beizusetzen, welches auch glickhlich abganngen, unnd zwar Anno .1635. den .15. Julii ann deme Abbt Michael morgens fruehe in gesessenem Capitl zwar gehrn; unnd freywillig aber Cläglich nit ohnne bewegung [S. 96] der umbstehenten sein Resignation abgelegt, nachmals aber durch ordentliche wahl Mathaeus Gschwendt damahl Prior nit ohnne freudt unnd frolockhung viller, sonnderlich des Abbt Michaels zu einem Praelathen dises Closters erwöhlt worden, der dan Ihme nachmals alle lieb unnd Ehr nit annderst als seinem Vattern bis zu dem Enndte lieb: und Treuherzig erzaigt hat.

Wie aber Abbt Michael das Jenige Geldt welches Ihme sein vorfahrer Abbt Diethmayr unnderlassen angewendt auch auf die Zünsungen gelegt, Hat Er dessen gleich wie Er das erste mahl hat wollen resignirn, dise Specification unnderlassen.

Specification Deß Gottshauß unnd Closters Alderspach. auf Zünsungen anligenten: auch durch jetzig regirenten Herrn Michaeln Abbte alda, zu deßselben ersprießlichkheit annderwerts verwendt Unnd angelegten Geldts. Erstlichen das durch Herrn Abbt Johann Seeligen Außgelichne Capitall. Dem Herrn von Pienzenau zu Paumgartten, welches Hernach von dennen, Herr Hannß Sigmundt Riederer etc. Fürst. Durchlaucht Pfleger zu Griespach ybernommen, gegen halbjeriger aufkhündtung, auf Jehrliche Giltzeit Michaelis vorgelichen Ist bezahlt. 2000. f. Herrn Marthin von der Lindten zu Götterstorf, gegen halben Jahrs wideraufsagung, davon die Giltzeit liechtmessen Ist bezahlt. 2000. f. [S. 97]

Herrn Hanns Sebastian Lungen zu Tandern Fürst. Durchlaucht Pflegern zu Reichenberg auf obgemelte Aufkhündtung, und Zinßzeit Maria Verkhindtigung. Resstiert noch halb. 2000.f. Widerumben gemelten Herrn Lungen darvon sich die Gilt Stephani erfindtung verfelt, nach halbjeriger aufkhündtung Ist bezahlt. 3000. f. Herrn Wolf Friderichen von Closen zu Haydenburg seeligen, auf halben Jahrs wider aufsagung, unnd Giltzeit Dominica Palmarum Ist völlig bezalt. 4000. f. Herrn Geörgen Grafen zu Orttenburg etc. Aufkhündtung ain halb Jahr, unnd Zünszeit Philippi Jacobi. Ist durch Raintting abgelegt. 6000. f. Gemainer Lob. Landtschafft inn Bayrn etc. darvon die Giltzeit Pfingsten unnd aufkhündtung ain ein halb Jahr gemacht worden, Ist bezahlt wais aber nit waßgstalt. 10000. f. Dem Closster Ursee inn Schwaben, auf Ewig, darvon die Zinßung alzeit Pfingsten erlegt werden solle, Ist bezahlt durch den Chor Altar. 2000. f. Herrn Wolf Christophen von Paumgartten zum Fraunstain, auf Jehrliche Zünßzeit Mariae geburth unnd halben Jahrs aufsagung, 4000. f. Ist bezalt. Herrn Ferdinandt Freyherrn von Mächßlsrain zu Ahain seel. Zünszeit Michaelis, Aufkhündtung ein halb Jahr, dargelichen 3000. f. [S. 98]

Herrn Gundackher Freyherrn von Tannperg zu Aurolzmünster, gegen halben Jahrs wider aufkhündtung, unnd Verzinßung Marthini, .1000 f. Summa des durch Herrn Johann Abbten Seel. außgelichnen Gelts. .39000. f.

Das durch mich Michaeln Abbten außgelichne Gelt. Herrn Hannß Sigmundten Riederer Fürst. Durchlaucht Pflegern zue Griespach, lauth verschreibung darinen die aufkhindtung Pr. ain halb Jahr unnd Giltzeit zue Weinnachten bedingt worden, Ist bezahlt. 1000. f. Herrn Geörgen Grafen zu Orttenburg etc. auch auf verstandtne aufsagung unnd Giltzeit .1. May 4000. f. Ist umb Raintting abgelegt. Herrn Friderichen Casimier Grafen zu Orttenburg, aber denen die Zünsung Mariae geburdt geraicht würdet aufkhündtung 1/2 Jahr. 4000. f. Ist bezalt durch Mäming Widerumben ernanntem Herrn Friderichen Caßimier Grafen auch auf bestimbte aufsagung, unnd Zünßzeit Marthini Ist bezalt durch Mäming 4000. f. [S. 99]

Abermahlen erstgedachtem Herrn Friderich Casimier Graven etc. Ist bezalt durch Mäming 2000. f. Hannß Wolfen Goder zu Walxing umb Jehrliche Gilt Michaelis unnd halbe Jahrs aufkhündtung 2000. f. Ist bezahlt. Mehrgedachtem Herrn Goder, darvon sich der Zünß Georgi verfelt. dargelichen 3000. f. Ist bezalt. Abermahlen Ime Hannsen Wolfen Goder, auf die Zinßzeit Marthini unnd ernannte halbe Jahrs aufsagung Ist bezalt. 1000. f. Herrn Wolf Friderichen von Closen zu Haidenburg seel. auf ein halbe Jahrs wideraufsagung, und Verzinsung zu Joannis Baptista Ist bezalt. 3000. f. Hannß Pernhardten Goder zu Rambstorf, auf vermelte wideraufkhündtung unnd Vergiltung Liechtmessen. Ist bezalt. 2000. f. Herrn Ott Hainrichen Freyherrn von Frenckhing zu Adldorf. Zur halben Jahrs aufkhündtung unnd Zünszeit Georgi. Ist bezahlt. 2500. f. Herrn Hannß Christophen von Nußdorf, zu Tittling, darvon ihme alzeit .1000. f. aufzefordern verwilligt, auf Zinßzeit Marthini 5000. f. Ist Abbt Mathaeo paar bezalt. Herrn Hannß Hainrich Freyherrn von Thannperg zu Aurolzmünster Hat umb Jehrliche Michaeli, darinen die aufkhündtung zu halben Jahr benennt. 500. f. Ist bezalt. [S. 100]

Der Gemainen Statt Vilßhoven zur Giltzeit Liechtmessen fürgestreckht. .1000 f. Ist bezalt. Herrn Friderich Christophen von Pienzenau zu Paumgartten zur halben Jahrs Aufsagung, und Giltzeit Michaelis .1000.f Ist bezalt durch den Pöhamischen ornät Herrn Hanns Geörgen Wessacher etc. Fürst. Durchlaucht Pflegern zu Eggenvelden, Pr. ain Halbe Jahrs aufkhündtung verzünsung Michaelis .1000. f. Ist bezalt. Herrn Urban von Puechberg zur Giltzeit Marthini auf die aufkhündtung, 700. f. Ist bezalt. Herrn Wigulo Hundt zu Stainach, seel. darvon die Giltzeit Michaelis unnd ein Halb Jahr aufsagung, Ist bezalt. 500 f. Hannsen Rieger burger unnd Pierpreuen zu Aitenpach, auch auf solche aufkhündt: und Jehrlich zu Catharina vergiltung, Resstiern noch 200. f. 600. f. Hannß Taniel von Plitterstorf zu Schmiadorf, von dennen sich zu Georgi die Gilt verfelt. 200. f. Ist bezalt durch die Erkhauffte Hofmarch Schmiadorf Geörgen Wallner Fürst. Durchlaucht Pflegsverwaltern zu Vilshoven, ist gleichsfahls auf ein halbe Jahrs aufkhündtung und zu Jehrlicher vergiltung Georgi glichen worden, Ist bezahlt. .1000 f. [S. 101]

Auf der Ch. Durchlaucht Gnädigistes begern, zu Gemainer Lob. Landtschafft nach Minichen erlegt. .6000. f. bezahlt durch Voitshoven. Summa deß durch Herrn Michaeln Abbten auf Zünsungen angelegten Geldts. .44000. f. Item ist zur Löblichen Catholischen Pundts Cassa, mit erlegten Silbergschier richtig gemacht worden, .1900. f. Abermahls dahin gelichen. 3000. f. Summarum allen des Closters Alderspach auf dem interesse anligennten Capitals .83000. f.

Seitemahlen aber von vorbeschribnem Closter Ursee inn Schwaben, die Jehrliche Zünsung niemahls ohnne vilfeltiges zueschreiben unnd Potenschickhen, auch wol etliche Jahrlang nit eingebracht werden mögen, Alß ist das aldort gelegne Capital Mathias Khager Mallern in Augspurg, wegen nach Alderspach geliferten Chor Altars an der bezallung ybergeschafft, unnd einhenndtig gemacht worden. Pr. .2000. f. Verbleibt noch an außgelichenem Geldt Perressto .81000. f. [S. 102]

Volgt waß ernannter Abbt Michael in Zeit hero seiner Regierung annderwerts zu des Closters nutz, notturfft unnd befürderung der Ehr Gottes angewendt. Inhalt der Stiefftbiecher, unnd Prieflicher Urkhundten unnderschiedliche Khauf zum Closster gebrachte Güetter, unnd Stükher getroffen, alle solche Khauffsummaen sich erstreckhen Pr. .14800. f. Auf Irer Hochfürst. Durchlaucht Gnädigisten Consens ist der Alte Paufehlige Chor in dem Grundt abgebrochen, derselb neben anndern nothwendtigen Gepeyen von neuem auferpauet; unnd annder Verhanndtne Paufehlickheiten ersetzt, so sich in allem belauffen auf. .5700. f. Die darein Gemachte Fennster, Eisengatter unnd gestüell etc. erstreckhen sich etc. Pr. .3000. f. Die Neuen Altär, unnd Maria Pildt Sub Sole cossten in allem auf. 6000. f. Wegen der statlich verfassten Heiligkhtumb, umb erkhauffte ornät unnd Püecher Ist bezalt worden, .12000. f. Summa all obbeschribner Khauffs unnd Gebey Außgaben .41500. f. [S. 103]

An solcher Summa Ist mann Herrn Sigmunndten Münichs seel. nachgelassnen Khündern, wegen des aberkhaufften Süz Minichshausen; unnd darzue gehörigen Güettern, am Khaufschilling noch zuerlegen schuldtig. 4000 f. Yber Abzug solcher schuldtigkheit, thuet die verstanndtne bezahl: unnd abrichtung. .37500. f.

Ist zu wissen. Das Abbt Michael nach diser gemachten Rechnung, begert, unnd nit erhaltnen Resignation nit allein in der Closster Khürchen die Canzl fünff Altär, alß Nemblich bey unnser lieben Frauen Hemet, bey dem Englischen Grues, bey St. Joannes dem Tauffer, bey den heil. drey Khönigen, bey den fünff heilligen, hat machen: sonnder auch das schenne Gotshaus zu Sammerey von Grundt auf Pauen lassen, dardurch er dann den Peitl gelährt: unnd also thief auf den poden khommen, das nach seiner lessten Resignation unnd wahl eines neuen Praelathen, yber fünff hundert Gulden welche Er zuvor in golt in das Priorat gelegt; gar wenig unnd zwar meines bhalts, zway hundert und fünff; gefunden worden. Beschliesslich hat Abbt Michael nach seiner geschechenen Resignation begert, Gott: unnd ihme allein zudiennen hat demnach sein ybrige khurtze Zeitlanng in Petten bethrachten [S. 104] wol Gewohnt unnd unaußsötzlichem Lessten zuegebracht und in der Ruehe das Zihl seines Lauffs erwarttet, ist aber von dem Todt ybereillet unnd von seinen Pfeillen Ganntz unverhoffter gedroffen worden, unnd zwar den .8. octobris obgesetzten Jahrs Anno .1635. auf dise weis der neu erwehlte Abbt Mathaeus Hat das ganntze Convent zu einer Recretion zugleich auch abfirttigung in Össterreich beisammen Essen lassen auch darzue den resignierten lieben Abbt Michael beruefft und eingeladen, denne Ich alß damahl Subprior abgeholt unnd zu mahl in dem lessten von dem Leithen Christi gefundten, Man sitzt zu Tisch Er isst unnd drinckht; Er erzaigt sich gegen all unnd jedem ganntz Liebreich unnd vätterlich, befilcht Endtlich das Convent absonnderlich aber einen Seniorem mit Nammen P. Sebastianum Khäppler dem neuen Herrn praelathen: man singt ain Gesanng: Fuge fuge dilecte mi: villeicht nit ohnne vorsech: und schickhung Gottes: Abbt Michael thuet einen Trunckh aus einem clainen Gläßl lacht darbey hat sich erkhiernt der schlag: oder gwalt Gottes hat ihnn unnder disem also getroffen, das Er gleich an der statt an dem Tisch unnder den hendten seiner Geistlichen Khünder unnd mit Frieden ohne verreres Zaichen seinen Geist aufgeben, Unnd ob zwar diser Traurige: unnd unverhoffter fahl ihnne die heil. Sacramenter zuempfangen verhindert, Hat Er doch einen Tag zuvor mir alß damahl seinem ordentlichen Peichtvattern Gepeicht: auch an seinem lessten Tag Meß gelesen, unnd enndtlich die General ordens absolution empfangen, Also das wür an seiner gueten farth wegen sovil unnderlassnem gueten werkhen nit sollen zweiflen [S. 105] sonnder ihme von Ganntzem Herzen die Ewige Rhue unnd auferstehung winschen, Unnd dises auch darumb desto mehrer dieweil Abbt Michael schonn Lengst zuvor ja täglich auf die stundt und ankhonnft des Todts berait unnd gerichtet, massen dann zu disem Enndte, schonn etlich Jahr zuvor Er ihme ein schwarze Chor khutten aus schlechter Leinwath zu immerwehrenter Gedechtnus des Todts machen lassen; auch darbey ernstlich begert; unnd seinen lieben Verthrauten anbevolchen, man soll ihnne nit alß einen Praelathen; sonnder als einen Gemainen Religiosen: unnd zwar in diser obenangedeuten Khutten begraben lassen, welches auch Geschechen, Ligt begraben in seiner darzu Verordneten St. Bernard: unnd Lienard Capellen hat seinen Grabstain in dem Altar: und auf der Erden. Gott sey ihme genedig Amen.




Dreißigjähriger Krieg (1618-1648)

Weillen Unnder dißem Lobwürdtigen Abbt Michael seel. Gedechtnus der Krieg Anno .1618. in Pöhamb seinen anfang genommen, unnd der gannze Teisch: ja auch unnser Payrlandt öffters yberzogen, Hat mich für guet angesechen, ein Khurtze Verfassung dises Kriegs alhero zusetzen, unnd den nachkhömblingen zu Ewiger Gedechtnus zuunderlassen, unnd zwar nit annderst als wie in Joannes Augustinus Pastorius Kayß. May. Historicus unnd Rhat etc. inn seinem Teischen Floro Khürtzlich verfasst Hat. [S. 106]

...

(S. 116) Den .27. [April 1632] Landtshuet, alwo Er König in Schweden in dem Neu gebey seinen einzug genommen, ist aber yber ain stundt mit darinen verbliben, dan nachmittag umb .2. Uhr bey haiderem Tag hate es einen solchen erschrökhlichen Donners straich gethon, das der König darob erthattert: und gesprochen, alda ist mein bleiben lenger nit, die Muetter Gottes ist zohrnig yber mich, hat also gleich zu Pferdt Plasen lassen, unnd zu der Statt hinauß geritten. Die Closster Junkhfrauen zum Seelingenthall seint thails in der Statt verbliben, der mehrere Thaill aber, hat sich alhero gehn Alderspach begeben.

(S. 126-127) [Den .12 dito [Jannuar 1641] Kam general Pannier vor Regenspurg, belägerte unnd beschoß das gannze Römb. Reich auf ainmal, denn Ir Kays. May. die Kayserin, Ertzherzog Leopoldt, Piccolomini daselbst, unnd aller Reichs Fürsten Abgesanndte hier beisammen gewesen (.weill die Tonau gefroren war.) setzen .600. Pferdt hinyber, unnd holeten grosse peuten.] Dieses Hat in unndern Payrn; sonnderlich in denn Closstern einen grossen unnd zwar solchen schrakhen gemacht, das die Praeläthen Ire bösste Güetter geflechnet, Ire Religiosen entlassen, massen dann die von Wündenberg, Methen unnd anndere alhier Ir Zueflucht gesuecht, unnd ein Zeitlanng alda aufgehalten, unangesechen, das Abbt Matheus selbsten umb sicherheit willen sich nacher Raitenhaßlach begeben; unnd bis alles widerumben sicher und still worden, aldort aufgehalten.